
Baumzweige umfassen) wie mit der Hand. Aber selbst neugeborene
Kinder unserer eigenen Rasse können mit der großen Zehe noch
recht kräftig greifen und mittelst derselben einen hingereichten
Löffel noch ebenso fest wie mit der Hand fassen. Jene ph y s io lo
g i s che Unterscheidung von Hand und Fuß ist also weder
Fig. 331. Drillpavian (Cynocephalns leucophaeus). Aus Brehwis Tierleben.
streng durchzuführen, noch wissenschaftlich zu begründen. Vielmehr
müssen wir uns dazu morpho lo g i s che r Charaktere bedienen.
(Vergl. Fig. 329— 337, sowie Fig. 235— 244J
Eine solche scharfe morphologische, d. h. auf den anatomischen
Bau gegründete Unterscheidung von Hand und Fuß, von vorderen
und hinteren Gliedmaßen ist nun aber in der Tat möglich. Sowohl
in der Bildung des Knochenskelettes, als in der Bildung der
Muskeln, welche vorn und hinten an Hand und Fuß sich ansetzen,
existieren wesenüiche und konstante Unterschiede; und diese finden
wir beim Menschen gerade so wie bei den Affen vor. Wesentlich
verschieden ist namentlich die Anordnung und Zahl der Handwurzelknochen
und der Fußwurzelknochen. Ebenso konstante
Fig. 332. Weiblicher Schimpanse {A nthropithecus niger). Aus Brehm.
Verschiedenheiten bietet die Muskulatur dar. Die hintere Extremität
besitzt beständig drei Muskeln (einen kurzen Beugemuskel,
einen kurzen Streckmuskel und einen langen Wadenbeinmuskel),
welche an der vorderen Extremität niemals Vorkommen. Auch
die Anordnung der Muskeln ist vorn und hinten verschieden.
Diese charakteristischen Unterschiede der vorderen und hinteren
Extremitäten finden sich ganz ebenso beim Menschen wie bei den