
Die Entstehung der Arten durch räumliche Sonderung. 1889. August
Weismann, Ueber den Einfluß der Isolierung auf die Artenbildung.
Leipzig 1871.
39. (S. 102.) Carus Sterne, Werden und Vergehen. Eine Entwicklungsgeschichte
des Naturganzen in gemeinverständlicher Fassung.
Berlin 1876. (IV. Aufl. 1900.) Louis Agassi z, ein „Gründer“ in
der Naturwissenschaft. „Gegenwart“, Berlin 1876.
40. (S. 102.) Emst Haeckel, Die Kalkschwämme (Calcispongien oder
Grantien.) Eine Monographie und ein Versuch zur analytischen Lösung
des Problems von der Entstehung der Arten. I. Band: Biologie der
Kalkschwämme, II. Band: System der Kalkschwämme. III. °Band :
Atlas der Kalkschwämme (mit 60 Tafeln). Berlin 1872.
41. (S. in. ) Ueber die Individual i tät der Zellen und die
neueren Reformen der Zellentheorie vergl. meine Individualitätslehre
oder Tektologie. (Gener. Morphol., Bd, I, S. 239— 274.) Rudolf Virchow,
Cellularpathologie. IV. Aufl. Berlin 1871.
42. (S. 119.) D ie Plast identheorie und die Zel lentheorie.
Jenaische Zeitschrift für Naturwissenschaft, 1870, Bd. V,
S. 49A Vergl. meine „Systemat. Phylogenie der Protisten, 1894, Kap. IL
43. (S. 128.)' Gegenbaur, "Ueber den Bau und die Entwickelung
der Wirbeltier-Eier mit partieller Dotterteilung. Archiv f. Anat. u. Phys.
1861, S. 491. Edouard Van Beneden, 1870. Recherches sur la Com-
position et lasignification de l’oeuf. Waldeyer, Die Geschlechtszellen, 1901.
44. (S. 136.) Willibald Beyschlag, Deutschland im Laufe des ‘ neunzehnten
Jahrhunderts. Akademische Gedenkrede gehalten in der Aula
der Universität Halle-Wittenberg am 12. Januar 1900. (Halle.)
45. (S. 140.) Unbe f leckte Empfängnis kommt im Stamme
der Wirbeltiere niemals vor. Das berühmte „Dogma von der unbefleckten
Empfängnis der Jungfrau Maria“, ' das in der neuesten Kulturgeschichte
eine so wichtige Rolle spielt^ und an das so viele „Gebildete“ glauben,
ist gleich dem „Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit“ eine Verhöhnung
der menschlichen Vernunft. Hingegen findet sich Parthenogenesis häufig
bei Gliedertieren (Note 17).
46. (S. 140.) Bef ruchtung der Blumen durch Insekten.
Charles Darwin, Ueber die Einrichtungen zur Befruchtung britischer und
ausländischer Orchideen durch Insekten, übersetzt von Bronn: 1862.
Hermann Müller, Die ■ Befruchtung der-Blumen durch Insekten und die
gegenseitigen Anpassungen beider. Ein Beitrag zur Erkenntnis des ursächlichen
Zusammenhanges in der organischen Natur. Leipzig 1873.
47. (S. 159.) Der Vorgang der Befruchtung beim Menschen
hat sehr verschiedene Auffassungen erfahren und wird auch heute noch
oft als ein ganz mysteriöser Prozeß, oder selbst als übernatürliches Wunder
aulgefaßt. In. der Tat ist derselbe ebensowenig „wunderbar oder übernatürlich
als der Vorgang der Verdauung, der Muskelbewegung oder
irgend eine andere physiologische Funktion. Ueber die älteren Ansichten
vergl. Leuckart, Artikel „Zeugung“ in R. Wagners Handwörterbuch der
Physiologie. 1850.
48. (S. 159.) Das Plasson der Stammzel le oder Cytula
kann, morphologisch betrachtet, als eine homogene und strukturlose
Substanz erscheinen, ebenso wie dasjenige der Moneren. Damit steht
nicht in Widerspruch, daß wir den Plast idulen oder den „Plasson-
molekülen“ hypothetisch eine sehr zusammengesetzte Molekular struktur
zuschreiben; diese wird um so verwickelter sein, je höher
der aus der Cytula hervorgehende Organismus steht, und je länger mithin
die Vorfahrenkette desselben ist, je zahlreicher die vorhergegangenen
Vererbungs- und Anpassungsprozesse. (Vergl. Lit. in Note 42.)
49. (S. 159.) Emst Haeckel, Gemeinverständliche Vorträge und
Abhandlungen aus dem Gebiete der Entwickelungslehre. PI. Aufl. Bonn,
.1902, Bd. II, S. 31—97.
50. (S. 165.). Emst Haeckel, Arabische Korallen. Ein Ausflug
nach den Korallenbänken des Roten Meeres und ein Blick in das
Leben der Korallentiere. Populäre Vorlesung mit wissenschaftlichen
Erläuterungen. - Mit 5 Tafeln in Farbendruck und 20 Holzschnitten.
Berlin- 1876.
51. (S. 167.) Die Zahl der Blastomeren oder Furchungszellen
nimmt bei der ursprünglichen Gastrulation, bei der reinen Form
der palingenetischen Eifurchung, in geometrischer Progression zu. J edoch
schreitet diese bei verschiedenen archiblastischen Tieren bis zu einer
verschiedenen Höhe fort, so daß also die Morula, und ebenso die
Blastula, bald aus 32, bqld aus 64, bald aus 128 oder mehr Zellen
bestehen kann.
52. (S. 167.) Maulbeerkeim oder Morula. Die Furchungszellen,
welche die Morula nach Abschluß der palingenetischen Eifurchung
zusammensetzen, erscheinen gewöhnlich vollkommen gleichartig, ohne
morphologi sche Unterschiede in Größe, Form und Zusammensetzung.
Das schließt jedoch nicht aus, daß dieselben schon während
der Furchung sich in animale und vegetative Zellen gesondert und
physiologi sch differenziert haben, wie es Fig. 2 und 3 auf Taf. n
andeuten..
53. (S. 167.) Die Keimblase oder „Keimhautblase“ der
niederen Tiere (Blastula oder Blastosphaera) ist nicht zu verwechseln
mit der wesentlich'verschiedenen „Keimblase“ oder „Keimdarmblase“
der Säugetiere, welche zweckmäßiger Gastrocystis oder Blastocystis genannt
wird. Diese cenogenet i sche Gastrocystis und jene palingene-
tische Blastula werden noch oft unter dem Namen „Keimblase oder
Vesicula blastodermica“ ganz irrtümlich zusammengeworfen. Vergl. S. 300.
54. (S. 168.) Den Begri ff der Gastrula habe ich zuerst
1872 festgestellt in meiner Monographie ' der Kalkschwämme (Bd. I,
S. 333, 345, 466). Ich habe schon damals die „außerordentlich große
Bedeutung der Gastrula für die generelle Phylogenie des Tierreiches“
betont (1. d. .S. 333). „Die Tatsache, daß diese Larvenform bei den
verschiedensten Tierstämmen wiederkehrt, ist meiner Ansicht nach nicht
hoch genug anzuschlagen, und legt deutliches Zeugnis für die einstige
gemeinsame Abstammung Aller von der Gastraea ab.“ (S. 547.)