
Erklä irung einiger Tafeln.
Tafel I. (Titelbild.) Keimesgeschichte des menschlichen Antlitzes.
Diese Tafel zeigt die Veränderungen, welche unsere menschliche Gesichtsbildung
während des individuellen Lebens erleidet. Das Antlitz ist von vom (vol en face)
gesehen. Vergl. hierzu Tafel X X IV und die Erläuterungen im X X V . Vorträge, von
S* 735— 74°» insbesondere Fig. 373— 379 nebst Erklärung.
Tafel XXIV. Keimesgeschichte des Säugetier-Antlitzes.
Die zwölf. Figuren der jfafel X X IV stehen das Gesicht von vier verschiedenen
S ä u g e t ie r e n auf drei verschiedenen Stufen der individuellen Entwickelung dar, und
zwar M i— M m vom M e n s c h e n , F i - F m von der F le d e rm a u s , K l— K m von
der K a t z e und S i— Sm vom S ch a fe . Die drei verschiedenen Entwickelungsstufen
sind bei allen vier Säugetieren möglichst entsprechend gewählt, auf ungefähr gleiche
Größe reduziert und von vom gesehen. Die Buchstaben bedeuten in allen Formen
dasselbe, und zwar: a Auge, v Vorderhim, m Mittelhirn, j Stirnfortsatz, k Nasendach,
o Öberkieferfortsatz (des ersten Kiemenbogens), u .Unterkieferfortsatz (des erstell
Kiemenbogens), ^ zweiter Kiemenbogen, d dritter Kiemenbogen, r vierter Kiemen-
bogen, Gehörspalte (Rest der ersten Kiemenspalte), z Zunge. (Vergl. hierzu Tafel I
und die Erläuterungen im X X V . Vortrage, von S. 735— 741.)
Tafel XXVIII und Tafel XXIX.
Vorderfüße (Carpomelen) und Hinterfüße (Tarsomelen) von zwölf verschiedenen
Säugetieren. Kopiert aus H u xley , Elementary Atlas of Comparative Osteology, 1864
(Tafel X and XII).
1. Mensch (Homo sapiens).
2. Gorilla (G orilla gina).
3. Schimpanse (.Anthropithecics niger).
4- Orang (Satyrus orang).
5. Klammeraffe (Ateles belzebutii).
6. Krallaffe (Hapale jacchus).
7* Halbaffe (Lichanotzts in dri).
8. Bär (Ursus labiatus)."
9- Schwein (Szts scrofa).
10. Nashorn (.Rhinoceros indicus).
11. Rind (Bos taurus).
12. Pferd (E quus caballus).
Tafel X X V I I I stellt den linken Vorderfuß (Hand) von sieben Primaten dar
(Fig. 1— 7), einem Raubtier (Fig. 8) und vier Huftieren (Fig. 9— 12). Tafel X X IX
stellt den linken Hinterfuß (Fuß) derselben zwölf Gattungen dar.
Handwurzelknochen (CarpaliaS. Fußwurzelknochen {Tarsalia).
a Scaphoideum §§§§
b Lunatum =
c Triquetrum =
d (Centrale) =
e Trapezium =
f Trapezöides =
g Capitatum ==
h Hamatum $H
a Radiale
b Intermedium
c Ulnare
(Centrale regrl)
Carpale I
Carpale I I
Cdrpale I I I
Carpalia I V + V.
(Vergl. oben
a 1 Astragalus ƒ
b J a + b |
c Calcaneus
d Naviculare
e Cunéiforme I
f Cunéiforme II
g Cunéiforme III
h Cuboides
S. 766 und 790.)
= a T ibiale
— b Intermedium
= c Fibulare
— d Centrale
— Tarsale I -
— Tarsale II
= Tarsale III
= Tarsalia I V + V.
Dreissigster Vortrag.
Ergebnisse der Anthropogenie.
„Die Descendenztheorie ist ein allgemeines I n d u k t io n s g e s e t z , welches sich
aus der vergleichenden Synthese aller organischen Naturerscheinungen und insbesondere
aus der - dreifachen Parallele der phylogenetischen, ontogenetischen und systematischen
Entwickelung mit absoluter Notwendigkeit eigibt. Der Satz, , daß der Mensch sich ans
niederen Wirbeltieren, und zwar zunächst aus echten Affen entwickelt hat, ist ein
s p e z ie l le r D e d u k t io n s s c h lu ß , welcher sich aus dem generellen Induktionsgesetz
der Descendenztheorie mit absoluter Notwendigkeit ergibt. Diesen Stand der Frage
„von der Stellung des Menschen in der Natur“ glauben wir nicht genug hervorheben
zu können. Wenn überhaupt die Descendenztheorie richtig ist, so ist die Theorie von
der Entwickelung des Menschen aus niederen Wirbeltieren weiter nichts als ein unvermeidlicher
einzelner Deduktionsschluß aus jenem allgemeinen Induktionsgesetz. Es
können daher auch alle weiteren Entdeckungen, welche in Zukunft unsere Kenntnisse
über_die phyletische Entwickelung des Menschen noch bereichern werden, nichts weiter
sein-als spezielle Verifikationen jener Deduktion, die auf der breitesten induktiven
Basis ruht.“ - Generelle Morphologie (1866).
Mechanische Erklärung der organischen Entwickelungserschei-
nungen durch das Biogenetische Grundgesetz. Vererbung von
Anpassungen. Dysteleologie oder Unzweckmässigkeitslehre.
Affenerbschaften des Menschen. Begründung der monistischen
Philosophie durch die Anthropogenie.