
Vierundvierzigste Tabelle.
Uebersicht über die Stammesgeschichte der menschlichen Nase.
I. Erste Periode: Aeltere Urfisch-Nase.
D ie se N a se wird durch ein Paar einfacher Hautgruben ( N a s e n -
g r u h e n ) an der Oberfläche des K o p fe s gebildet (wie n och heute
bleibend bei den niederen Selachiem).
II . Zweite P e r io d e : Jüngere Urfisch-Nase.
D ie beiden blinden Nase ngruben treten jederseits durch eine Fu rche
. ( N a s e n r i n n e ) mit dem Mu ndw in k e l in Ve rbind u n g (wie noch heute
bleibend bei den höheren Selachiem).
I I I . Dritte Periode: Dipneusten-Nase.
D ie beiden N a s e n r i n n e n verwandeln sich durch Verwachsung
ihrer R ä nd e r in die primären N a s e n k a n ä l e , welche ganz vorn in
die primäre M u n d h ö h le münden (bleibend bei den Dipneusten).
IV . Vierte Periode: Amphibien-Nase.
D ie inneren M ü n d u n g e n der Nasenkanäle rücken weiter nach hinten
in die primäre Mu ndh öh le, so daß sie, v o n festen Skelettteilen der Kie fe r
umgrenzt werden (bleibend bei den höheren Amphibien).
V. Fünfte Periode: Aeltere Reptilien-Nase.
D ie primitive Mu ndh öh le, in welche beide Nasenkanäle einmünden,
zerfällt durch A u sb ild u n g einer h o r i z o n t a l e n S cheidewand (des G aume n daches)
in einer-obere N a s e n h ö h l e u nd untere (sekundäre) M u n d -
h ö h 1 e ;(bei den ältesten Amniontieren, Proreptilien)..
V I . Sechste Periode: Jüngere Reptilien-Nase.
D ie einfache N a se nh öh le zerfällt durch A u sb ild u n g einer v e r t i k
a l e n Scheidewand (der Pflugscharwand) in zwei getrennte Nasenhöhlen,
von. denen jede den N ase nkanal ihrer Seite aufnimmt (wie bei den
meisten Amnioten). D ie Nasenmuscheln sondern sich.
V I I . Siebente Periode: Aeltere Säugetier-Nase.
D ie N a se nh öh le n dehnen sich nach unten u nd hinten h in stark
aus, während an ihrer oberen Decke das Siebbein wabige Ausbuchtungen
u nd Riechwülste b ild e t : das S i e l b b e i n - 1 , a b y r i n t h .
V I I I . Ach te Periode: Jüngere Säugetier-Nase.
I n den beiden N a se nh öh le n erfolgt die weitere A u sb ild u n g der
R i e c h w ü l s t e im S iebbe in-Labyrin th (mittlere u n d obere Muschel),
u n d es beginnt sich eine äußere N a se zu bilden.
IX . Neunte Periode: Westaffen-Nase (Platyrrhinen).
In d em die Geruchsfunktion an Bedeutung verliert, tritt eine teilweise
R ü c k b i l d u n g d e r R i e c h w ü l s t e ein (schon bei den Stammformen
der Primaten). D ie Nasenscheidewand bleibt breit.
X . Zehnte P e r io d e : Ostaffen-Nase (Catarrhinen),
D ie Nasenscheidewand wird schmal u nd lang; die N asenlöcher
treten nach unten. In n ere u nd äußere N a se erreichen die den catarrhinen
Affen u nd dem M e n sch e n eigentümliche Ausbildung.