
 
		X.  Tilicáceae. 
 27.  224.  f 'f i l i i i   miiKifliiru  Led.  V ie lb h im ig e   Linde. 
 Soll  in  Colcliis  einheimisch  sein  und  ist  gleichfalls  eine  
 sehr  schöne  Linde.  Die  jungen  Ziveige  sind  von  grünlicher  
 Farbe  und  anfänglich  fein-filzig  behaart.  Die Blätter  haben  ungefähr  
 die  Grösse  und  Gestalt  derer  der  vorigen.  Sie  sind  
 ziemlich  fest  und  am  Kande  fein - sägezälmig.  Die  Oberfläche  
 ist glatt,  lebbaft-bellgrün,  aber  nicht glänzend;  der Blattstiel  und  
 die  Unterseite  der  Blätter  zeigen  eine  feine,  filzige  Bebaariingj  
 die  Adei-Aviukel  sind  stärkerfilzig  gebartet. 
 225. f   3.  T.  iiaiicifldra  Hort.  Sanss.  (?  Hayne).  A rm b lü tb ig e 
 L in d e . 
 Syn.:  T.  platypliyllos  ß.  loiigipetioläta ? 
 In  Koch’s  Hort,  dendrolog.  wird  T.  paucifldra  Hayne  als  
 Synonym  der  T.  platypliyllos  aufgefülirt;  wir  erhielten  unsere  
 Pflanzen  unter  obigem Namen  mit Beifügung  des  Synonyms  aus  
 der  Kgl.  Laiides-Baumscliule  zu  Sanssouci.  Dem  letzteren Namen  
 entspricht  die  Beschaffenheit  der  Blattstiele  nicht;  sollte  
 derselbe  vielleicht  durch  eine  Verwechselung  aus  ,,loiigipedun-  
 culata“  entstanden  sein?  Wir  haben  nur  erst  kleine  Pflanzen,  
 die  sich  bis  jetzt  der T.  rubra  am  meisten  älnilich  zeigen.  Der  
 Kand  der  Blätter  hat  zuweilen  einzelne  verlängerte  Zähne,  zuweilen  
 ist  er  gleichmässig  gezähnt. 
 226.  f   4.  T.  jilatj'phj'llos  Scop.  E u ro p ä is c h e   g ro s s b lä t tr ig e 
 L in d e . 
 Syn.:  T.  communis  y.  grandifölia  Spenn.  —  T.  cordäta  
 Mill.  —  T.  cordifölia  Hess.  —  T.  corylifölia  Hort.  —  T.  
 europaea  L.  —  T.  europ.  platypliylla  Loud.  —  T.  grandifölia  
 Ehrh.  —  T.  holläiidica  Hort.  —  T.  möllis  Spach. 
 Beschr.  Borkh.  Forstbot.  p.  52.  —  Willd.  Wilde  Baumz.  p.  510  
 u n te r :  T .  europaea. 
 Ein  bekannter,  scliöner Baum,  der  ein  hohes Alter  und  eine  
 bedeutende  Höbe  und  Stärke  erreicht  und  im  sü d lic lie n   
 D e u ts c h la n d   und  im  w e s tlic h e n   E u ro p a   einheimisch  ist.  
 In  den  hiesigen  Anlagen  findet  er  sich  zwar  ziemlich  häufig  
 angepflanzt,  ursprünglich  einheimisch  ist  er  in  hiesiger  Gegend  
 jedoch  jedenfalls  nicht,  da  er  zivar  kräftig  gedeiht  und reiehlicli  
 I  rüchte  ansetzt,  aber  seinen  Samen  hier  sclion  gar  nicht  mehr  
 oder  wenigstens  äusserst selten  zur Vollkommenheit  bringt.  'Die  
 Blätter  der  gemeinen  grossblättrigen  Linde  sind  schief  lierzför-  
 mig,  auf  beiden  Flächen  hellgrün,  unterseits  fein  behaart.  Die  
 wohlriechenden  Blumen  erscheinen  im  Juni  und  Anfangs  Juli  
 in  wenigblütbigen,  gestielten  Dolden.  Die  Früchte  sind  eckig  
 und  mit  5  erhabenen  Streifen  versehen. 
 227.  f   T.  p.  2.  asplciiiifolia  Hort.  F a r r e n b l ä t t r ig e   L in d e . 
 Syn.:  T.  europaöa  aspleniifölia  Hort.  —  T.  europaöa  5.  
 laciniata  Loud. 
 Beschr.  Loud.  Arb.  brit.  I,  366,  unter;  T.  europ.  laciniata  Hort. 
 155 
 27.  227.  f   TiJia  p.  2.  aspleiiiifdlia  Hort  (Fortsetzung) 
 die  «^eycblitzteii,  etwa»  krausen,  beilgeaderte,i  Blättern, 
 die  emo  eigontliumliehe,  sebr  auffallende Belaubung  bilden  Er  
 reicht  keine  so  bedeutende  Höhe  und  Stärke,  als  dic  Stamra-  
 teim,  und  ist  von  etwas  pyramidenförmigem  Wiicbse.  Der  
 meikwurdigeii  Bdaubung  wegen  als  Einzelbaum  auf  Käsen-  
 nacnen  zu  empfelilen. 
 228.  f   L   p.  ;t.  aiirea  Hort  G o ld zw e ig ig e   L in d e . 
 Syn.:  T.  europaéa  6.  aúroa  Loud. 
 B c sch r.  L o u d .  A r t .   b r it.  I .  3 6 6 ,  u n te r :  T .  e u ro p .  a ú re a . 
 Die  jungen  Zweige  dieser  Spielart  sind  von  lebhaft - gelber  
 yaibe,  was  dem  Baume,  besonders  im  Winter,  ein  cigenthüm  
 form**  '****  ’verleiht.  Ist  scliwacbwücbsiger,  als  die  Stamm- 
 229.  f   T.  p.  4.  fláccida  Hort.  W e lk b lä tt r ig e   L in d e   
 Syn.:  T.  europaöa  fláccida  Hort  -   T.  fláccida  Hort 
 Wir  erliielten  diese  Linde  aus  der  Königl.  Baiimscliiile  zu  
 Sclionbuscb  bei  Ascbaffenburg  als  T.  europaea  flaccida,  doch  
 sind  unsere  Pflanzen  noch  zu  klein,  als  dass  wir  Näheres  über  
 dieselben  sagen  könnten. 
 2 3 0 . f   T.  p.  5.  p la riflo ra  NymcA  K e ic b b lu tliig e   e u ro p ä is c h e   
 L in d e .  ^ 
 Eme  Form,  die  sich  durch  reichblütliigere  Blüthendolden  
 von  der  gewöhnlichen  unterscheidet. 
 231.  f   T.  p  «  pyramidalis  H o rt  P y r am id e n fö rm ig e   eur‘o-  
 p a is c lie   L in d e . 
 Hier  nur  erst  in  kleinen  Exemplaren,  die  noch  kein Urtbeil  
 Uber  den  Habitus  der  Pflanze  erlauben.  Vielleicht  identisch mit  
 -L.  p.  anguláta  Ortm.  (T.  pyramidalis  Host.). 
 232.  f   5.^  Tilia  niltra   B .  C.  K o t l i z w e i g i g e   L in d e . 
 Syn.:  T.  corintluaca  Bose.  —  T.  europaea  ß.  corállina 
 A lt  —  I .   europ.  ß.  nibra  SiUh.  —  T.  grandifölia  e.  ru-  
 bélla  Ortm..  —  T.  grandifölia  ß.  nibra  Sm.  ~   T.  platy-  
 pbylla  G.  A.  Mey.  ~  T.  triflöra  Puer. 
 Be sch r.  A rb .  b rit.  I ,  3 65,  u n to r;  T .  europ.  ru b ra . 
 Wachst  m  der  Krim  und  auf  dem  K a u k a su s .  Sio  tvird  
 von mehreren Autoren  als  eigene  Species  betrachtet,  möchte  aber  
 doch  wol,  ebenso  wie  die  goldzweigige  Linde,  nur  eine  Abart  
 der  I .  platypliyllos  darstollon.  Die  Form  der  Blätter  und  
 Bliithou  bat  sie  mit  jener  gemein;  die Bliithenstiele  sind  in  der  
 Kegel  2 -  oder  3 blumig.  Sie  unterscheidet  sich  bauptsäcblicb  
 durch  die  braunrotbon,  anfänglich  filzigen  Zweige,  während  die  
 ju n p n   Zweige  der  T.  platypliyllos  bräunlich - grün  uud  glatt  
 sind  Willdenow’s  Bescbreilrang  seiner  T.  europaea  (iilaty-  
 phyllos)  scheint  sich  auf  diese  Linde  zu  beziehen,  da  er  die  
 Zweige  braunroth  beschreibt.