Ganzen zehn auf. ATir folgen im AA'esentliehen dieser Einthei-
luug, wobei wir natürlich von denjenigen Eichen abselien, die
wol in England, nicbt aber bei uns, sieb zur Anpflanzung im
Freien eignen, und die daher für oin deutsches Arboret nicbt
von Bedeutung sein können. Die sämmtliclien, liier vorhandenen
Arten lassen sicli in zwei Hauptabtlieilungon bringen, von denen
die erstere die Eichen der alten AA'elt, die andere die Eichen
Amerika’s umfasst.
A . Die liicheii der alten ff’elf.
Sämmtliche Eichen dieser Abtheilung gehören der alten AVolt,
d. h. den gemässigteren Zonen Europa’s, Asiens oder Afrika’s
an. Sie zerfallen wiederum in drei Gruppen, die nach ihren
IIauptre])räsentaiiten als die Gruppe der Kobur, die Gruppe der
Cerris und die Gruppe der Ilex bezeichnet werden. Sämmt-
liclie Eichen der letzteren Gruppe sind immergrün, Es umfasst
dieselbe zalilreiclie Arten von grösser, laiidscliaf'tliclier
Seliönlieit, da diese aber so ziemlich alle für unser Klima zu
zärtlich sind, ist es die für uns am wenigsten wichtige. AVeit
wichtiger dagegen sind die beiden ersteren Gruppen. Alle
Eichen sind mehr oder minder schön; es ist daher schwierig
zu entscheiden, ob im Allgemeinen die amerikanischen oder die
europäisclien Eichen scliöner seien, oder ob überhaupt die eine
Grujjpe vor der anderen in dieser Bezielinng einen wesentlichen
Vorzug verdiene.
a, G ru p p e d e r K o b u r, die V e rw a n d te n d e r d e u t s d i e n
E ich e .
Bäume von bedeutender odor geringerer Grösse, zum Theil
auch, wenigstens bei uns, mehr strauchartig. Blättor bucbtig
oder zahnartig gelappt, meist glatt, bei einigen Arten halb immergrün,
im Vaterlando vielleicht immergrün. Knospen eiförmig.
Erüchte durchschnittlich nicht gross; Eruchtbecher scliuji-
pig. Sind in M itte l- und S ü d e u ro p a und im N o rd e n
vo n A s ie n u n d A f r ik a einlieimiscli.
2 5 7 . 2364. 1. (lucrciis iijiiilaglii(insis Stev. Ä ju d a g h ie n ’s e r
Eicho.
AA'ir erhielten diese Spoeies aus deu Flottbecker Baumschulen,
wohin sie vor Kurzem aus dem Kaisorl. Gärten zu Nikita
in der Krim gekommen ist. Sie stammt aus dem s ü d lic h e n
K u s s la n d und ist unserer gemeinen Eiche ziemlich ähnlich.
Unsere noch kleinen Exemplare untersclieiden sich von jungen
Pflanzen jener Species liauptsäclilicli durch die scbwarzbraune
Färbung der 'Triebe und durcli die kleineren, wenig gelappten,
festen, fast lederartigen, dunkleren Blätter. Die Eiche, die wir
kürzlich unter diesem Namen in den Flottbecker Baumschulen
selbst sahen, schien jedoch zu Qu. Hartwissiana zu gehören.
2 5 7 . 2365. 2. (luérais »pcnnina ?Lam. Ap e n n in en -E ic h e .
Syn.; ?Qu. conglomeráta Pers.
Mit der Beschreibung der Qu. apenniua Lam. (Loud. Arb.
brit. III. 1844) stimmt unsere Pflanze, die wir unter diesem
Namen aus der Königl. Baumschule zu Schönbusch bei Aschaffenburg
erhielten, insofern nicht überein, als dort die Blätter
auf der Unterseite wollig beschrieben werden, während die der
unsrigen völlig glatt sind. Die in Rede stehende Species ist
ein feinzweigiges Gehölz, das keine bedeutende Grösse zu erreichen
scheint. In Holz und Knospen gleicht sie unserer gemeinen
Eiche, nur ist sie weit feiner. Die Belaubung ist
gleichfalls der unserer gemeinen Eiche ähnlich, doch sind die
Blätter weit kleiner, (2—4 Zoll lang) von fester Consistenz,
fast lederartig. Die Oberseite ist dunkler, die untere blassgrün;
beide sind glatt. Die Blätter sind kurz gestielt. Als
Vaterland der ächten Qu, apcniiiiia Lara, werden die Gebirge
des s ü d lic h e n F r a n k r e ic h s , I t a li e n s und des O rie n ts
genannt, eine Angabe, die sich wahrscheinlieh auch auf unsere
Pflanze beziehen möchte. AA'ir haben unsere noch jungen
Exemplare bis jetzt durch Einbiiiden über AVinter gescliützt,
lioch werden sie wahrscheinlich, nanientlieh in etwas geschützter
Lage, auch olme solche Hülfe unsere AA'iuter ertragen. Des
zierlichen Habitus wegen als Ziergehölz zu empfehlen.
2366. ^ 3. ( I l l , ltn'itiia f'Pen. B ru ttia -E ic lie .
Unseres AA'isseiis ist diese Eiche dureh deu Dr. Link aus
I t a l i e n nach dem botanischen Garten zu Berlin gebracht
worden, von wo wir dieselben erhielten. Iu strengen AA'intern
leiden zuweilen die Spitzen der Zweige dureh den Frost. Sie
ähnelt einer üppig-wachsenden, schmalblättrigen Sommer-Eiche.
Im Bezug auf den Habitus zeiclmet sie sich durch einen üjipigen
AA'uclis und zahlreiche, schwache, aufrechte Zweige aus. Die
Blätter sind mehr länglich und schmaler als bei der gemeinen Eiche,
namentlicli nach der Basis stark versclimälert. Sie sind kurz-
zalinartig gebuchtet, zuweilen mit einem kraiitartigen Stachel
an der Spitze der Lappen und etwas ausgeuagtem Rande.
Die Farbe der Belaubung ist ein helles, lebhaftes Grün; bei
der Entfaltung zeichnen sicli die Blätter durch ihr rotlibräun-
liclios Colorit aus. Scheint ein hoher uud starker Baum zu
werden.
2367. ^ 4. ( I I I . lla lc c h iiiii|iii Bth. Cat. D a le c liam p ’s E ic h e .
Syn.: ?Qii. Esculus 7.
AA'ir erliielten unsere Pflanze unter obigem Namen aus deu
Flottbecker Baumscliulen der II. II. J. Bootli & Söhne, und
es wird in dem Kataloge derselben I t a l i e n als das A'aterland
des Baumes angegeben. In don uns bekannten dentli-ologisclien
AVerkon wird dieser Name nicht crwälmt, dagegen sclieint
diese Species der allerdings etwas unklaren Loudon’schen Beschreibung
von Qu. Esculus L. (Arb. brit. III, 1845 und Fig.