H o r t. — Méspilus sorbifólia Hort. — P iru s heterophylla
B o r k h . — P . h y b rid a Mnch. — P . sorbifólia Wats. —
P . spuria D . C.
B e sch r. P e r s . Synops. p la n t. I I , 38. — L o u d . Arb . b rit. I I 924,
u n te r : P iru s .
E in prächtiger, sehr schön u n d zierlich-belaubter Baum, der
in Anlagen weit mehr angewandt werden sollte, als es ge-
schielit. Wie sich aus obenstehenden Synonymen ergieht, geht
dieses Gehölz u n te r sehr vielen Namen, und zwar h a t dies wol
seinen G ru n d d a rin , dass das Gehölz höchst wahrscheinlich
eine Bastardform, u n d zwar aus der Vermisclumg zweier, sehr
verschiedenen P flan z en , nämlich einer amerikanischen, fieder-
b lättrigen Sorbus u n d der Aronia arbutifólia entstanden ist.
C. Koch giebt in seinem , ,Hortus d endrologicus“ D e u t s c h l
a n d als das vermuthliche Vate rlan d a n , doch ist dies wol zu
bezweifeln und wahrscheinlich die Angabe von Loudon (Arb.
brit. I I, 926) u n d S. Schauer (Abhandl. üb. die Gatt. u. Art.
der Pomac.) richtiger, dio das n o r d w e s t l i c h e A m e r i k a als
das Vaterland des Gehölzes n ennen, u n d es würden sich dort
dieselben Bedingungen vorfinden, die B e ch ste in , wie erwähnt,
fiir die E n ts teh u n g der S. h y b rid a anftihrt. Schon Persoon
spricht an der oben citirten Stelle die obige Vermuthung
über^ die E n ts teh u n g der Pflanze aus, u n d Schauer führt zur
Be stätigung der B a sta rd n a tu r an : dass er Sämlinge mit B la ttformen
in allen Uebergängen vom einfachen Bla tt der A. ar-
butifolia bis zum ächten E ied e rb la tt gezogen habe. H ie r haben
noch keine Versuche mit Aussaaten gemacht werden können,
da unsere Pflanzen im vorigen J a h re zum ersten Male F rüchte
trugen, doch bestätigten schon diese einigermassen die hier
ausgesprochene Ansicht, da sie eine verhältnissmässig äusserst
g eringe Anzahl ausgebildeter Samen zeigten.
Die Blätter sind d u n k e lp ü n u n d g la tt, in der Gestalt sehr
veränderlich, länglich-eiförmig, zuweilen ganz u n d n u r lappenartig
eiugeschnitten, in der E egel mit wenigen B la ttp a a ren gefiedert.
Bei gefiederten B lä tte rn ist das oberste Bla tt stets bedeutend
grösser als die übrigen. Die kleinen, weissen Blumen
erscheinen in reichblüthigen Do ld eu trau b eu ; die schwarz-rotheu,
etwas violetten F rü c h te bilden eine Zierde des Gehölzes und
sollen in der Heimath des Baumes von den In d ian e rn ge rn ge-
gessen werden.
8 L 8 9 9 . Was wir aus den Travemünder Baumschulen als S. macrantha erhalten
haben, ist wahrscheinlich identisch mit S. micrantha D um ., und die andere
Schreibweise wol nur durch Verwechslung entstanden.
900. Als S. in te rm ed ia e rh ie lte n w ir v o r K u rz em au s dem b o t. G a r te n zu
B re s la u eine E b re sc h e , die zu d iese r G ru p p e u n d v ielleich t zu S. am e ric a n a
o d e r m ic ran th a g eh ö rt, w ä h re n d die ä ch te in te rm e d ia P e r s . eine A rt d e r folg
en d en Gru p p e d a rs te llt. *
901. Un te r d e r B e z e ich n u n g „S. N e u lly i“ ist u n s k ü rz lich au s B o llw e ile r eine
• t :
X X X IV . P om á ce a e . 297
E b re sc h e z u g ek om m eo , Uber die w ir noch N ich ts w e ite r sag en k ö n n e n , als
d a s s sie zu d iese r G ru p p e g eh ö rt.
b. Aria. M e h lb e e rb ä um e . A tla sb ä um e .
Blumenblätter ausgebreitet, Griffel frei, Blätter ganz oder
gelappt.
Die Arten dieser Gruppe sind theils Sträucher, theils kommen
sie sowol Strauch- als baumartig vor. Sie Zeichen sich besonders
durch schöne Belaubung aus. Die Blätter sind mehr
oder weniger filzig, auf der Unterfläche meistentheils weisslich.
Die Blumen und Früchte sind meist grösser als bei den Arten
der vorigen Gruppe und erscheinen in armblüthigeren Doldentrauben.
Während ächte Ebreschen auch in Amerika Vorkommen,
scheint diese Gruppe nur in E u ro p a u u d A sien auf-
aufzutreten. Die Arten und Spielarten derselben befinden sich
bezüglich ihrer Nomenklatur in einer ziemlichen Verwirrung,
und wir haben im Laufe der Zeit und aus verschiedenen Gärtnereien
dieselben Pflanzen unter den verschiedensten Namen, so
wie die verschiedensten Pflanzen unter demselben Namen erhalten,
so dass es schwer ist, unter dem Gewirr der verschiedenen
Arten und Formen zurecht zu finden.
81.902. ^ 9. Sorbus al|)iiia C. Koch. A lp e n -M e h l b ee r ba um.
Syu. ; Arónia densiflóra Spach. — Azarólus alpina
Borkh. — Crataégus alpina Mill. — C. arbutiflóra Dsf.
— Pirus alpina WiUd. — P. densiflóra Steud.
Be sch r. W illd . W ild e B aum z . p. 3 3 2 , u n d H ay n e , D e n d r. P l. p. 86,
u n te r : P iru s .
Ein Strauch, bisweilen baumartig, von geringer Grösse, auf
den A lp e n einheimiscb, mit ziemlich kleinen, länglich-eiförmigen,
zugespitzten, unterhalb weissfilzigen Blättern. Blumen in
armblüthigen Doldentrauben ; Stiele und Kelch sehr dick weissfilzig;
Frucht röthlich schwarz, etwas filzig. Wir haben den
Strauch auch als S. spuria und S. domestica erhalten; in einigen
Gärten geht auch S. intermedia Pers. unter dem Namen „S.
alpina.“
903. M ^ 10. S. Aria Crtz. M e h lb e e rb a um , M e h lb irn e ,
A tla s b a um .
Syn.: Aria nivea Hort. — Azarólus Aria Borkh. —
Crataégus Aria L. — Méspilus Aria Scop. — Pirus Aria
Ehrh. — P. intermèdia 'Ben. — Pyrénia Aria Clairv.
B e sch r. S. S ch au e r in O tto & D ie tr. Allg em. G a rte n z . X V I I, 8 3 . __
W illd . W ild e B a um z . p , 3 33, u n t e r : P iru s .
In E u ro p a und im O r ie n t einheimisch, wo sie in Höhenlagen
einen Strauch, sonst aber einen mittelgrossen Baum darstellt.
Die Blumen erscheinen in reichblumfgen Doldentrauben
.und sind ziemlich gross ; die gleichfalls ziemlich grossen Früchte
siud schön roth, und beide bilden eine Zierde des Gehölzes.
Die grossen, oben dunkelgrünen, unten weissfilzigen, eiförmigen,