die geeignetste für den Zweck der Vergleichung, indem dadurch
naturgcmäss die einander verwandten und zumeist auch älmliclien
Pflanzen zusammengestollt werden, und sie ist endlich auch belehrend,
insofern, als sie einen Einblick in die natürliche Anordnung
dos Pflanzonreiclies gewährt, wenigstens in denjenigen Theil
desselben, wolclior liier in Betracht kommt.
Diese letztere Art der Aufstellung wurde als die zweckmäs-
sigsto iu Anwendung gobraclit.
Um eine iiaturgemässe Ausbildung der Pflanzen zu ermöglichen,
musste vor allen Dingen der ihnen gewährte Raum genügend
gross sein, diuuit sie sich nicht gegenseitig beengen.
Der Bourtlieihmg dos landscbaftliclion Effektes, welche hier
vorzugsweise mit bezweckt wird, war eine Anordnung nach den
Prinzipien der Landscliaftsgartenkunst sehr iürderlicli, denn nur
auf diese Weise können vorgleicliende Erfalirungcn über den
ästbotiscben Wcrtli der Gehölze gomaclit werden. Bei dem landschaftlichen
Arrangement müssen, wo irgend tliunlicli, die Eigen-
thümlichkeitcu jeder Pflanzenfamilio besonders berücksichtigt, die
einzelnen Exemplare vortlieilliaft gezeigt und so gestellt werden,
dass sie sich unbehindert ausbilden können. Die durch Veredlung
vermelirten Bäume wurden deshalb an der Wurzel veredelt und
ihnen die Zweige von unten auf belassen.
Die Vergleichung der vorscliiedcncn Arten und Spielarten ist
am leichtesten zu bewerkstelligen, wenn bei der Aufstellung der
Gehölze die natürliche Verwamltscliaft derselben berücksichtigt
wird, wie es bei dieser Anordnung gescliiebt. Die einander nahe
stehenden Gattungen sind familienweise zu vereinigen; die Arten
einer Gattung dürfen nicht von cinaude)- getrennt und müssen bei
besonders umfangreichen Gosclilccbtorn wiederum grujipcnweise
zusammongestcllt, die Spielarten einer Species um die betreffende
Stammform grujipirt werden.
Eine solche Aufstellung schien der Landschaft etwas Einförmiges
, Mustcrkarteuartiges zu verleiben; bei näherer Betrachtung
stellte sich jedoch diese Befürchtung als unbegründet heraus,
indem die verschiedenen Gehölzl'amilion, namentlich die grösseren,
eine liiurcicliende Mannigfaltigkeit der Formen und Färbungen
bieten.
Eine Begrenzung des aufzuuebmenden Materials au Bäumen
und Sträuehcrn konnte nur durch ihr Verhaltcu gegen unser Klima
gegeben sein. Plätte man nur diejenigen auswälilen wollen, durch
deren Anwendung bestimmte ISffckte zu erzielen sind, so würde
ein nach diesem Prinzip angelegtes Arboretum kein vollständiges
Werk, sondern nur ein Auszug gewesen sein. Demnach mussten
alle im PT-oieu gedeilicnde Gehölze gepflanzt werden, welche genügend
cluirakteristische Untcrscliiodo von den ihnen verwandten
Formen besitzen, um für den aul'merksamon Beobachter zu der
Maimigfaltigkeit einer Composition im landschaftliclicu Sinne beizutragen,
ohne dass es deshalb unbedingt nötliig wäre, dass es
den Effekt verändern müsse, wenn eine älmliolie Art an ihre Stelle
gesetzt würde.
Dieses Prinzip ist wol eben so umiässcnd, als das vorerwähnte
abspreohond war, doch schien bei einem Werke, wie das vorliegende,
eher, soweit cs die Verhältnisse gestatten, eine etwas
weit getriebene Vollständigkeit, als eine auf Kosten derselben erzielte
Gedrängtheit zulässig, und ein Arboretum, nach diesem
Grundsätze und iu solcher Weise angelegt, versprach ein Werk
zu liefern, das würdig wäre, einen Platz neben den dasselbe umgebenden,
genialen Schöpfungen des P’ürsten P fl e k l e r einzu-
nehmen.
Ein 'Weiterer /w e c k dieses UnteruelimeuB ist gleichzeitig die
Prüfung der Härte der Gcliölze. Gepflanzt sollen alle neu ein-
gefülirton Holzarten werden, in Betreff deren eine, wenn auch nur
geringe Walirscboinlicbkoit des Gedeihens vorhanden ist; kommen
sie nicht fort, so wird der Versuch aufgegebon.
Die Zahl der verschiedenen Gehölze, welche dem Landscliafts-
gärtnor als Material seiner Arbeiten zu Gebote stehen, bat sieb
durch die Ibinlührungen der letzten Jahrzehnte so vormelirt, dass
eine ausreichende Uobersieht über dieselbe gar nicht mehr anders
zu erlangen ist, als durch eine Zusammenstellung in der bo-
schriebenou Weise, mit anderen Worten, durch Gründung eines
Arborot’s.
Ein wesentlicher Uobelstand ist die borrschende Verwirrung
im Betreff der Namen, ein Mangel, der sieb nirgends mehr, als
auf dem Gebiete der gärtnerischen Gehölzkunde fühlbar macht.
Die Bestimmung der Gehölze ist an und für sich schwieriger, als
die der annuellou und krautartigen Pflanzen, muneiitlieh weil die
Gehölze einen, weit längeren Zeitraum zum Durchlaufen der verschiedenen
Entwicklungs-Stadien erfordern. Besonders die Excm-
lilaro, wie sie in der Regel in den Bauuiscliuleu gefunden werden,
sind zu einer siclieroii Beurtlicilung wenig geeignet. Eine aus