257. 2408. ^ Uuci'Ciis pedunciiláta 3 6 . fóliis atropiirpiircis Hort. (Fortsetzung.)
Syn.: Qu, p. atrosanguinea Hort. — Qu. p. nigra Hort.
Unstreitig die wertlivollste der buntblättrigen Spielarten.
■ Mit dunkelbrannviolettem Laube, wie die Blutbuclie. Verspricht
in Zukunft ein würdiger Kival jenes, bis jetzt einzig in seiner
Art dastehenden Baumes zu werden. Nach Bechstein (Forstbot.
p. 3.32) befand sich zu dessen Zeit ein Baum dieser Spielart
im Lauchaer Holze im Herzogtlmm Gotha , doch scheint derselbe
zu damaliger Zeit wenig beachtet und bald verloren gegangen
zu sein. Nach der Mittbeilung des Hofgärtner Jäger
(Verwend. d. Pfl. i. d. Laudscli. p. 65), der den Baum an be-
zeicbneter Stelle suchte, ist er wenigstens jetzt nicht mehr vorhanden.
Woher die jetzt in den Gärten verbreiteten Exemplare
stammen, wissen wir nicht mit Bestimmtheit. Nach Einigen
soll diese Eiche zuerst durcli die Baumschule von W a p e r in
Riga verbreitet, nach Anderen soll sie aus Südfrankreich gekommen
sein. Die alte, englische Purpureiclie (Qu. p. purpurea
Loud.) gehört nicht zu dieser, sondern zur folgenden Form.
2409. ^ d«. p. 37. fóliis ciiprds Hort. K u p f e r f a r b ig e S t i e l eiche.
Syn. : Qu. p. purpúrea Loud. — Qu. purpúrea Lodd.
B e s c h r. L o u d , A rb . b r it. I I I , 173.5, u n te r : Qu . p . p u rp u re a .
Stammt, wie bemerkt, aus E n g la n d und ist der vorigen
älmlich, aher vou weniger entschiedener Färbung. Die Belaubung
ist bei der Entfaltung gleichfalls purpurfarbig, später mehr
rothgrün, von kupferartigem Colorit.
2410. ^ d u . p. 3 8 . fóliis maculátis Bth. Cat. G e s c h e c k tb lä ttr
ig e S tie le ic h e .
Syn.: Qu. p. argéntea H. b. Berol. — Qu. latimaculáta
Hort.
Wir haben diese Spielart unter sämmtlichen, oben angeführten
Namen erhalten. Die Blätter sind in der Färbung sehr
verschieden. Zuweilen, namentlich an Sommertrieben, sind sie
sehr schön mit grossen, lebhaften, gelblich-weissen, nach dem
Rande verwaschenen Flecken gezeichnet, zuweilen sind sie fast
grün, nur an einzelnen, besonders den oberen Lappen mit gelblich
weissen Spitzen.
2411. ^ d«. P- 3 9 . fóliis pulvcrnléiitis. B e s t ä u b t b l ä t t r ig e
S tie le ic h e .
Syn. : Qu. glánde dúlci Hort.
Wir erhielten diese Eiche unter letzterem Namen aus der
Baumschule von J . Mohnhaupt in Breslau. Ob sie nur in
Folge einer Verwechselung zu demselben gekommen ist, oder
ob sie sich, ausser durch die bunten Blätter, aucb noch durch
süsse Eicheln unterscheidet, wissen wir nicht mit Bestimmtheit,
bezweifeln aber letzteres. Die Blätter sind sehr reich und fein
gelblichweiss gestrichelt und gefleckt, ähnlich, wie bei dem Acer
campestre pulverulentum.
257. 2412. In L o u d o n ’s A rb . b r it. ( I I I , 1 7 3 5 ) wird a lle rd in g s eine sü ssfrüelitige
S p ie la rt d e r Stieleiehe a ls Qu. p. d u lcis a u fg e fü h rt, die im .Süden v o n Fr.ank-
reio h ex istiren so ll; in D e u ts c h la n d sc h ein t dieselbe jed o c h bis j e t z t n ich t
v o rh an d e n zu sein.
2413. ^ duórciis peiligiiriilata 40. nibriueiTa. R o th n e rv ig e S t i e l eiche.
Eine Spielart, die sich in den hiesigen Anlagen gefunden
hat, die allerdings nicht sehr in das Auge fällt, sich aber durch
ihre glänzende, etwas hlaugrüne Belaubung und die rothen
Blattstiele uud Mittelnervcn unterscheidet. Bei der Steineiche
sind die gelben Blattstiele als specifischer Charakter zu betrachten;
auch bei dieser Eorm siud die Blätter ganz kurz gestielt,
sie scheint jedoch zu dieser Species zu gehören. Vielleicht
möchte auch hier eine Vermisclumg dieser beiden Arten die Ursache
der Entstehung sein.
2414. Qu. H o d g ln s ii H o r t , wird v o n L o u d o n zn den S p ie la rten d e r Stieleiche
ge s te llt, in den m eisten Ve rzeichnissen d ag eg en a ls eigene Species aufgefülirt.
Sie soll sich n a c h L o u d o n (A rb . b r it. IU , 1735) n u r du rch klein ere B la tte r
u n d einen m eh r p y ram id a le n W u c h s v o n d e r gewö h n lich en Stieleiche u n ter-
sclieiden. W ir k ö n n en n o ch k e in U rth eil ü b e r dieselb e abgebeu.
2415. ^ 8. Qu. Pseudo-Aégilops. F a ls c h e Kno^jper-Eiclie.
Syn. : Qu. Aégilops Bort. — Qu. pubéscens Bort.
Wir erhielten diese Eiche aus deu Travemünder Baumschulen
unter der Benennung „Qu. Aegilops,“ doch hat sie mit
der ächten Pflanze dieses Namens Nichts gemein. In anderen
Gärten wird sie auch als Qu. pubescens geführt, wir glauben
jedoch, dass sich Willdenow’s Beschreibung seiner Qu. puhe-
scens auf die nachfolgend aufgefülirte Art bezieht. Die in Eede
stehende steht der letztgenannten allerdings sehr nahe, weicht
aber doch hinreichend von derselben ah, dass eine speciflsche
Zusammengehörigkeit Beider mindestens als zweifelhaft betrachtet
werden muss. Wir haben sie daher vorläufig mit obigem Namen
bezeichnet.
Sie soll im S ü d o s te n E u ro ^ ia ’s einheimisch sein, zeigt
sich hier zuweilen empfindlich gegen strengen Frost und soll
überhaupt keine bedeutende Hohe erreichen. Die Zweige sind
graubraun, in der Jugend eckig, gefurcht und filzig und stehen
zumeist wagerecht vom Stamme ab. Knospen stumpf-eiförmig.
Die Blätter sind kurz-gestielt, steif und lederartig, beim Austreiben
auf beiden Flächen dick-weissfilzig ; später wird die Oberfläche
glatt und dunkel- oder graugrün, die Unterseite bleibt
mit einem dicken, grauen Filz bekleidet. Sie sind 1—2 Zoll
lang, rundlicli-elliptiscli, mit rundlichen, ganzrandigen Lappen;
an Sommertrieben sind sie häufig mebr länglich, und liaben
zaiilreicliere, spitzere, mehr zalinartige, mehr oder weniger ausi
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