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LVIII. Fam. Ericáceae.
Sämmtliclie Pilanzen aus der Familie der Ericaceen oder
liaidekrautartigen Pflanzen bedürfen zn ilirem kräftigen Gedeihen
dor Hiiideerdo und Averdon daher in vielen Catalogen
zu der besonderen Abtlieilung der Haide- oder Moorbeet-T’flan-
zon gestellt. E inige andere F am ilien , a v ío die Vacciniacoen,
Einpetreen n. a., scliliessen sich iu dieser Beziehung ihnen au.
F ü r ihre landschaftliclie VorAveiidiing sind solche künstlich zubereitete
Be ete, wo sie zn grösseren Massen A-ereinigt u n d getre
n n t von anderen Pflanzen kultivirt Averden, am besten geeignet,
namentlich da es auch au f diese AVeise am leichtesten ist,
ihnen den hinreichenden Schutz gegen die K ä lte , dessen die
meisten derselben b edürfen, angedeihen zu lassen. Dic zahlreichen
Gattungen u n d A rten dieser Pflaiizengriippe hieton eine
reiche AnsAvahl, und durch gut geAA-ählte Grujuiirung lässt sich
eine grosso Alannigfaltigkeit, so a v o I im Bezug a u f die Formen
der Be laubnng, als auch au f F a rb e u n d Zeit der Blumen erzielen.
Solche Gruppirungen sind unstreitig eine grosse Zierde
der Anlagen, namentlich feinerer Blumengärten.
Die zahlreichen Gattungen dieser Familie zerfallen Aviederum
in mehrere verschiedene Griq.pen, deren Prof. C. Koch (Ho rt,
dcndrol.) folgende aufstellt:
A. E u e r ic e a e .
K e l c h u n d C o r o l l e A - i e r th e i l ig , C o r o l l e b l e i b e n d ,
F r u c h t v i e r f ä c h e r i g .
171). 1. (liilliiua SaJis/i. B e s e n h a id e .
Lin. S y s t.; Octändria Monogynia.
(Von xalkvvEiv, rein ig en , Aveil das K ra u t zuAveilen zu
Besen vei-Avandt wird.)
IfiCI. Q. 1. C. vulgáris Salisb. G e m e i n e B e s e n h a i d e .
Sjm.: C. E ric a D. C. — E ric a vulgäris L.
Besclir. W illd . W ild e Baum z . p. 71. — Ila y n e , Den d r. E l p. 49.
E in e i n h e im i s c h e r , allgemein bekannter, kleiner, immergrüner
Straucli, der au f T riften u n d an Buscliräudern sehr
liäufig auftritt, namentlich alle Blössen unse rer Nadelholz-, besonders
der KiefernAvälder mit grossen Massen überzieht. Durch
dieses masseuliafte Auftreten ist er oft von Bedeutung für die
Landscliaft, besonders wälirend der Blüthe, zu Avelcher Zeit oft
Avoite Flächen, dio mit dieser Pflanze bedeckt sind, roth-violett
gefärbt erscheinen. In Aiilagoii k an n or ziiAveilen au f sandigem
Boden den Rasen ersetzen und bildet, Avie dieser von Zeit zu
Zeit abgemäht, eine schöne, grüne Decke. E.s ist diese Sjiecies
sehr zur E rzeugung A»on Spielarten geneigt, von denen wir
folgende kultiviren :
17,3, 1G62. B Callüuii vulgáris 2. álba. AVeissbliiliende B e s e n h
a id e .
Mit weissen Blumen und hellgrüner Belaubung. Nimmt sich
zwischen rothblühenden Sträueliern sehr zierlich aus und kommt
auch wild nicht selten vor.
1663. ä (1. v. 3. lUliártii Bort. A lp o r t ’s B e s e iih a id e .
Eine sehr schöne, hochwaohsende, aus England stainineiide
Spielart mit prächtigen, lebhaft rosa-karminrothen und weiss^
liehen Blumen.
1664. B C. V. 4. corriilra. B la u e B e s e n lia id e .
Von gedrängtem AA'iiclise, mit blaugrüner Belanbung und
bläulichen Blumen.
1665. B 1). b. (limiása Hort. G e d r ä n g t w ü ch sig e B e s e i i h
a id e .
Eine sehr buschig wachsende Form mit schön - grüner Belaubung
und lebhaft-rotlien, ausgehreiteten Bliitlienäliren, die
wir unter obigem Namen aus den Flottbecker Baumschulen erhielten.
1666. B ß- t'óli's varirgáfis ITort. B u n tb l ä t t r ig e B e se n -
b a ld e .
E in T h e il der Blätter, namentlich an den Spitzen der Zweige,
von gelblich-Aveisser Farbe.
1667. B ß. 7. llAr« pléno Hort. G e fü lltb lü h e n d e B e s e iihaide.
Mit rosenrothen, diclitgefüllten Blumen. Gewährt während
der Blüthe einen prächtigen Anblick und A-erdieiite als Zierpflanze
viel mehr kultivirt zu werden. Zur Besetzung von
Blumenbeeten, auch zur Anzucht als harte Topfpflanzen,
zur Dekoration von Stellagen, Tischen ii. dergl. zu empfehlen,
da sie sich während der Blütliezeit nicht nur durch ihre Schönheit,
sondern auch durch die lange Dauer der Blüthen vor allen
anderen auszeichnet.
1C68. B C. V. 8. grácilis. Z ie r lic h e B e s e n h a id e .
Belaubung und Zweige feiner, Blüthen sehr zierlich, fleisch-
roth und weisslich.
1669. B Í. V. llitcscciis. G e lb lic h e B e s e n h a id e .
Eine Spielart mit lehhaft-gelbgrüner Belaubiiiig.
1670. B 6. L lö- 1'ói‘ú Iloi't- Zw e rg -B e s e iih a id e ,
Von ganz niedrigem, dicht - gjedräiigtem AVuchse.
1671. B C. V. 11. prostráia HoH. G e s tr e c k te B e s e n h a id e .
AA'ährend die gewöhnliche Form einen kleinen, aufrechten
Strauch darstellt, sind hier die Zweige wagerecht aiisgebreitet.
Bluineu blassrotli. Eine Form, die hier wild ziemlich häufig
vorkommt.
1672. a e.V. 12. prostráta álba. AV e is sh lü lie iid e , g e s t r e c k te
B e sen h a id e .
Von demselben Habitus. Mit weissen Blumen.
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