6 1 2 LX X X I. Betuláceae.
Auf der Oberfläclie sind sie fast glatt, dunkelgrün und etwas
glänzend. Die IJiitorscite ist blassgrüii und, namentlich längs
der Adern, weichhaarig. Wälirend die Rieclibirke durch ganz
Deutsclilaiid gemein ist, soll die weicbliaarigo Birke mebr auf
dem moorigen Boden gebirgiger Gegenden, namentlicli am
H a rz , ilu-eii natürliclien Standort baben. In Ilölieiilagen soll
sie strauchartig' werden. Vielleicht ist dies dieselbe Birke, die
Eegel (Gartenflora IX, ,'ill) als B. tortuosa Led. auffülirt.
äf)!). 23.58. ^ B e l i i l i i i n i lp c s c c i i s 2. i i i i i l i i l i i t i i //ori. W e ll e n b lä t tr ig e ,
b e h a a r t e Birke.
Ist der vorigen in der Belaubung äbnlicb, aber starkwücb-
siger und ausgezeiclmet durch die wellenförmigen Blätter, durch
welche die Belaubung ein eigentliümlicbes Ansehen erhält.
Kommt in den Gärten inelirfacli unter diesem Namen vor, ob
sie aber wirklich zu dieser Species oder nicht richtiger zu B,
odorata zu stellen ist, müssen wir vorläufig daliin gestellt sein
lassen.
2359. 25. B. iirticiiölia Lodd. N e s s e lb lä tt r ig e B irk e .
Syn.: B, álba urticifólia Loud.
Loudon stellt (Arb. brit. III, lü92) diese Birke als Abart
zu B. alba. AVir bezweifeln dies und möchten sie
eher für einen Bastard, vielleicht zwischen dieser und der B.
odorata oder pubescens, halten. Sie wird ein Baum, der sich ziemlich
schwachwüchsig zeigt und zahlreiche, schwache, graubraune,
und in der Jugend filzige Zweige hat. Dio Blätter sind bedeutend
kleiner als bei der gemeinen Birke, eiförmig, spitz,
iiacli der Basis zu gerundet oder keilförmig und ganzrandig,
sonst ungleich uud tief gezälmt, sodass sie ungefähr das Ansehen
eines Nesselblattes erhalten. Sio sind von fester Consistenz,
oben dunkelgrün, glatt uud glänzend, unterseits blassgrün,
gleichfalls glatt, nur längs der Adern filzig behaart. Der
Blattstiel ist filzig. Der zierlichen Belaubnng wegen ist diese
Birke zu empfehlen.
2360. ^ 26. B. yemicusa Ehrh. W a rz ig e B irk e .
Syn.: ?B, álba L.
AVir erhielten unsere Pflanze unter dieser Benennung durch
den Gartendirektor Hentze zu Cassel, und es stellt dieselbe wol
nicht Anderes als unsere e in b e im is c lie , als ächte B. alba L.
aufzufasseude Birkenart dar,
2361. J B. V. 2. i!i‘H(!iila Uort. AA'arzige T r a u e rb irk e .
Syn.: ?B. álba péndula Uort.
Stammt ebeudalier und möchte zu dieser Species gehören,
wälirend dies, wie bereits bemerkt, im Betreff der oben angeführten
B. alba pendula uova Hort, wahrscheinlicli niclit der
Pall ist. Ist kleinblättriger als die vorige. Unsere noch kleinen
Exemplare haben zahlreiche, sehr feine, dunkelbraune, tlieils
LX X X I. Be tu lá c e a e. LX X X II. Corylaceae. 0 1 3
wagerecht ausgebreitete, tlieils abwärts gerichtete Zweige und
versprechen hei weiterer Ausbildung sehr zierliche Hängehäume
zu werden.
25(>- 2362. ? . ^ Bétula bèlla Bth. S e h ö u e B i r k e .
E in e z ie rlic h e , k le in b lä ttrig e B irk e n a r t, die u n seres W is se n s aus
A s i e n stam mt, sich a b e r gegen u n se r Klima s e h r empfindlich zeigt. W ir
e rh ie lte n ö fter R e iser d iese r B irk e au s den F lo ttb e c k e r B aum sc liu le n , doch
b a tte n dieselben jed e sm a l d u rch den ¿Frost g e litten , u n d die Vered lu n g en gingen
n a ch k u rz e r, k üm m e rlich er V eg e tatio n wieder ein.
2 3 6 3 . Als B. sp. n o v a e rh ie lten Avir aus den F lo ttb e c k e r Baum sch u len eine
strau ch fö rm ig wachsende B irk e , die d e r B. fru tico sa se h r älmlich i s t , und,
wen n sie n ic h t m it ih r id en tisch i s t , ih r doch m in d e sten s se h r n ah e zu
s teh en sclieint.
LX X X II. Fam. Coryláceae oder Cupuliferae.
Die Familie der Corylaceae, die von dem unbedeutendsten
ilirer Vertreter, dem Haselstrauclie, ihren Namen erhalten hat, umfasst
unsere wiclitigsteii AA'aldbäume, die Eiche, die Buche oder
Eotbbucbe und die AA'eiss- oder Hainbuche, denen sich als eingeführte
Bäume von Bedeutung noch die Kastanie und die
Ilopfenbuche zugesellen. Sie tragen nussartige, zuweilen ge-
niessbare Früchte, die von einer beclier- oder kapselförmigen
Hülle zum Tbeil oder ganz umsclilossen werden.
257. 1. lliicrais L. Eiche.
Lin. Syst, Monoécia Polyáudria.
(Quercus biess schon bei den Alten die Eiche, Das AA'ort
soll celtischen Ursprungs und von quer, fein, und cucz,
der Baum, abgeleitet sein.)
Das Geschlecht der Eiche ist unstreitig eins der wichtigsten
und interessantesten für don Landschaftsgärtner, Einige
der hierhergehörigen Arten zeichnen sich durch die ausserordentliche
Grösse und den riesigen Umfang, die sie erreichen,
durch ihren malerischen Astbau und die Schönheit ilu-er Belaubung
derart aus, dass iliuen der erste Preis in dieser Be-
zieliuug allgemein zuerkanut wird. Lebt doch unsere einheimische
oder deutsche Eiche schon längst im Munde des Volkes
als die Königin des AA'aldes. Ausserdem bietet aber dies
Goschloclit in der iingemeiii grossen Zahl von Arten und Spielarten,
die es umfasst, einen solchen Eeichthum verschiedener
Eüi-men, dass es unmög-lich ist, einen für alle Eichen gültigen
Ilauptcharahter aufzustellen, und dass durch eine richtige Auswahl
und Zusammenstellung der Eichen allein schon eine
grosse Mannigfaltigkeit und Abwechslung des Landschaftsbildes
erzielt werden kann. Um dio Uebersiclit über dies reichhaltige
Material zu erleichtern, ist es nöthig die verscliiedenen Arten
in Gruppen zu bringen. Loudon stellt deren (Arb. brit.) im