8 4 . 983. ^ I I . I’íriis sriiiiilhiHvira Ho rt. bot. B erol. S c a n d i n a -
v i s c l i e B i r n e .
W ir erhielten diese Birne vor Kurzem aus dem botanischen
Garten zu Berlin. Na,cb dem Namen zu scliliessen, soll sie
aus S c a n d i n a v i e n stammen. Sie ist leicht kenntlich an den
kle in en , sehr langgestie lten, ru n d lic h en , zugespitzten, an der
Basis scliwacb - h erzförmigen, lebliaft-griineii, glatten und gl<än-
zenden Blättern. Geblüht baben unsere Exempla re noch nicht.
Mit P . sc andica, der Oxelbirne, einer E bresche, ist sie nicbt
zu verwechseln, da sie mit dieser durchaus Nichts gemein bat.
984. ^ 12. P. siiuiica Tliouin. S i n a i b i r n e .
Syn. : P . Micbaúxii B o se . — P . moiitis Sin a i H o r t. —
P . orientális Ho rt. — P . pérsica Pers. — P . S in a i D e s f.
B e sc lir. L o u d . A rb . b r it. I I , 88Í),
E in in der E egel mebr strauchartiger Baum aus dem
O r i e n t mit lä n g lic h e n , dunkelgrünen, oberhalb scbwaob-, u n te rhalb
sta rk weissiilzigeu Blättern. Die E ru c h t ist eine kleine,
rundliche, gelblicli-grüne Birne mit sebr grobkörnigem Fleisch.
Was in den Gärten als P . sinaica u n d P . Micbauxii gebt ist
nicht verschieden. Prof. C. Kocb liält gleicbfälls beide für
identisch. S. Schauer (Allgem. Gartenz. v. Otto & Dietr. X V II,
p. 61) tren n t dagegen beide und giebt die letztere als höher
und h ä rte r, erstere als zwergiger und gegen strenge K ä lte etwas
empfindlich an. E in e hierher gehörige B irn e , welche die
le tztgenannte Eigenschaft zeigt, ist uns nicht bekannt.
II. maliis. A e p f e l .
Griffel am Grunde verwachsen.
Die Arten dieser Abtbeilung sind meistentheils mittelgrosse,
breitkronige Bäume; einige bleiben strauchartig. Alle Aepfel
sind während der Blüthe schön; mehrere Arten zeichnen sich
noch besonders aus durch ihre schöngefärbten Erüchte, die eine
grosse Zierde des Baumes bilden und den Gehölzparthieeu, in
denen sich solche Bäume befinden, im Herbste einen erneuten
E eiz verleihen. E s verdienten deswegen -diese Arten in Anlagen
weit mehr angewandt zu werden, als es geschieht.
985. ^ 13. P. am ic iiia d fó lia /fo r i. A p r i k o s e n b l ä t t r i g e r A p f e l .
Wir erhielten diesen Apfel u n te r obiger Bezeichnung aus
den F lo ttb e ck e r Baumschulen der H. H. J . Booth & Söhne.
Stammt vermuthlich aus J a p a n und scheint der P . spectabilis
nahe zu ste h e n , ist aber weit starkwüchsiger u n d h a t breitere
Blätter. Die weisslichen, mit E o sak an n in getuschten Blumen
zeichnen sich durch einen zwar nicbt sta rken, aber sehr feinen
Wohlgeruch aus. Die F ru c h t ist uns unbek an n t. Gegen u n sere
W in te r zeigt sich dieser Apfel g a r nicht empfindlich. E in
empfehlenswerther Zierbaum.
? »fl
84. 9 8 6 . ^ 14. Pirus Asfracháiiica D. C. A s tr a c h a n - , E i s - o d e r
C ic a d a p fe l.
Syn.: P. Fontanesiána Steud. — Málus Astracbánica
Dum. — M. Fontanesiana Spach. — M. hybrida Dsf.
Beschr. Loiid. A rb . b r it. I I , 893.
Eine starkwachsendo Apfelsorte, die aus dem sü d ö s tlic h e n
E u s s la n d zu uns gekommen ist und nach De Candolle eine
eigene Art darstellen soll, wälirend sie Andere für eine Spielart
des gemeinen Apfels lialten. Mebr für den Pomologen als
für den Landscliaftsgärtner von Interesse. Die Erucht ist ein
mittelgrosser, gelblicii weisser Sommerapfel von wachsartigeiii
Ansehen, der früh reift, und dessen Fleisch bei völliger Eeife
durchsichtig wird.
9 8 7 . ^ 15. P. liaccálB L. B e e r e n t r a g e n d e r Apfel.
Syn.; P. microcárpa Wendl. — P. rubiciinda Hffmnsgtj.
— Málus baccáta Mnch. — M. tomentósa Dum. — M.
sibirica Borkh.
Ein kleiner Baum oder baumartiger Straucb, der aus S ib ir
ie n stammt und als Ziergehölz sebr zu empfehlen, aber in
den Gärten nicht eben häufig ist; häufiger findet sich P. cerasifera
Tausch, unter diesem Namen. Die Blätter sind lanzettförmig
an beiden Enden zugespitzt, lebliaft grün und glatt, die
Blumen gross und rein weiss. Die Blumenblätter sind verkehrt
eiförmig, geg-en Y4 Zoll lang, und die Blüthe bleibt mebr
geschlossen als bei den übrigen Apfelarten. Die Staubfäden,
die gelbe Staubbeutel tragen, sind sehr kurz. Der Fruchtknoten
und die langen, dünnen Blüthenstiele sind glänzend
grün und glatt. Die Frucht ist sehr klein, korallenrotli und
wirft bei der Eeife den Kelch ab. Sie gleicht im äusseren»Ansehen
sehr der Frucht des gemeinen Weissdorns. Das Gehölz
nimmt sich blühend sehr gut aus und erhält auch im Herbst,
mit reifen Früchten bedeckt, eiu eigentbümliches und sebönes
Ansehen.
9 8 8 . D u rc h den G a r te n d ire k to r Regel zu P e te r s b u rg e rh ie lten w ir v o r einiger
Z e it Samen v e rs c h ie d e n e r F o rm e n dieser Art, u n te r d e r B e z e ich n u n g ,,P . b.
m ae ro c a rp a , P . b. o b lo n g a un d P . b. p rae co x , doch ist es wol se h r zweifelh
a ft, ob einige d e r h ie ra u s e rzo g en en Pflan z en den V a r ie tä te n c h a ra k te r d e r
Mu tte rp flan z en b e ib eh a lten werden.
. 9 8 9 . U n te r d e r Ben en n u n g P. b a c c á ta fructu flavo e rh ie lte n w ir a u s dem b o tan
is c h en G a rten zu J e n a ein en A p f e l, d e r demnach g e lb frü ch tig sein soll.
Un sere E x em p la re h a b e n noch n ich t g e b lü h t, weichen a b e r in ih rem H a b itu s
v o n P . b a c c a ta L . u n d v o n P . c e ra s ife ra T au sch , ziemlich b e d eu ten d ab.
Sie sin d weit k lein b lätti-ig er, a ls je n e u n d ü b e rh a u p t a lle u n se re ü b rig en
A ep fe l, u n d h a b e n eine d ich te , aus sc hw a c h e n , g e d rä n g te n , zum T h e il zu
D o rn en v e rk üm m e rten Zweigen g e b ild e te K ro n e . U eb e r das V a te rla n d ist
Nichts w e ite r b e k a n n t.
9 9 0 . ^ M 16. P. c e ra s ife ra Tausch. K irs c b a p fe l.
Syn. ; P. baccáta Loud. 2 IVilld. — Málus baccáta Lois.
— M. cerasifera Spach.