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dien. Es lässt sioli n id it einmal mit einiger Siclierlieit bestimmen,
Avie viele der in den dontsdien Gärten voriiandeiien Gehölze liier
noch telileii, oder in Avelohom Maasse sich die Zahl der fehlenden
durch neue Einführungen und Züchtungen künftig vorgrösseru
Avird. Das vorliegende JMaterial ist aber dennoch nicht unbedeutend,
und Avol nicht viele der für den Gärtner Aviditigereii Holzarten
Averdeii sich in diosciii Verzeiclinisse nicht aufgcfülirt tiiiden.
Im Jahre 1858 Avurde ich durch den Park-Inspektor Herrn
P e tz o ld hierher hcrufeii, und mir die Ausführung der für die
Arboret-Anlage nöthigeii Arheiteii und die Zusammenstellung und
Bearbeitung der Gehölze, die das Material dieser Anlage bilden
sollten, übertragen, und seit dieser Zeit habe ich mich in Gemeinschaft
mit domselbon mit der Vergleichung und Bestimmung der
hier A'orliandeiien Gehölze beschäftigt.
Natürlich Avarcn nicht alle nachfolgend aufgeführten Gehölze
zu damaligor Zeit hier vorliaiidon. Viele, sogar die iiieiston, sind
erst im Laufe dieser Zeit, viele sogar erst ganz vor Kurzem hierher
gekommen und konnten daher hier noch Avoniger beobachtet
Averden, als dies AVÜnschensAvcrth und nothwendig Aväre.
Ich habe micli bomülit, die Benennungen der Gehölze soviel
als möglich auf die Namen ancrkaiintcr Autoritäten zurüokzu-
fübren, ohne dass dies jedoch im Betreff aller bisher durchzuführen
gCAveson wäre.
AVer mit den Schwierigkeiten, welche der Ausführung einer
solchen Aufgabe entgegen stellen, vertraut ist, wird Irrungen, die
dabei vielleicht vorgekommon sein mögen und einer späteren Berichtigung
bedürfen werden, wol erklärlich und A'erzeililicli finden.
Von den SchAvierigkeiten, die gerade die Nomenklatur der
Gehölze bietet, ist bereits gesprochen. Ein Avesentlicher Uebel-
stand ist namentlich die grosse Verwirrung und Unzuverlässigkeit
der Namen in vielen Baumschulen, in Folge dessen dieselben
häufig, statt einen Anhalt zu bieten, im Gegentheil irre führen.
Der Mangel einer vollständigen, umfassenden Dendrologie, entsprechend
dem heutigen Standpunkte der Gehölz-Kultur, maolite
sich besonders fühlbar. Unstreitig die vollständigste und beste ist
L o u d o n ’s berühmtes AVerk „Arboretum et Fruticetum britannicum
etc.“, und ich habe dasselbe bei der Bestimmung der Gehölze
namentlich benutzt. Es reicht jedoch auch dies AVerk nicht- mehr
überall aus. Viele neuere Gehölz-Beschreibungen finden sich zerstreut
in grossen und umfassenden botanischen Schriften, Floren-
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Bearbeitungen, ReisoAvoiLcn etc., die jedoch meist sehr selten und
kostbar, nur iu den grössten, Avissenschaftlichon Bibliotheken Amr-
lianden, daher schAvierig zu erlangen sind, und mir nicht zu Gebote
standen.
Rechnet man hierzu die häufig unzulängliche Ausbildung der
Gehölze, so AAurd man die Jlängcl, die sich an dieser Arbeit horaus-
stellon Avordeu, avoI einigermaassen entschuldigen. Alan könnte
desAvcgo.n vielleicht die Herausgabe dieses Verzeichnisses eine
verfrülito nennen, doch lässt sich dem entgegnen, dass nach anderer
Seite hin Aviedorum eine mögliclist beschleunigte Herausgabe
AvünscheiisAverth erschien.
Fü r den Botaniker und Gelehrten ist dieses Verzeichniss nicht
geschrieben, Avenn auch danach gestrebt ist, den Anforderungen,
welche die AVissenschaft aucli an den Gärtner stellt und stellen
kann, möglichst gerecht zu werden. Dem Gärtner und dem nicht
gelehrten Pfianzenliebhaber dagegen, sowie allen Denen, die sich
für Geliölzkunde interessircn, Avird es vielleicht von Nutzen sein,
indem es ihnen einen Anhalt für die Unterscheidung der verschiedenen
Holzarten bieten und als p-ührer bei der Auswahl derselben
dienen kann.
A lu sk au , im April 1863.
G. Kirchner,