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IIG . .8. Roltiiiia L. S c l i o t e n d o r n , f a l s c h e A k a z i e .
Lin. S y s t.: Diadeljdiia Deciliidria.
(Nacli Jo h . Kobin, der unte r neiiii-lcli IV. dem J a rd in
des plantes zn l ’aris Vorstand u n d dort die erste R. l ’seud-
Acacia in Eiiro|>a jiflaiiztc. Gestorben um die Mitte des
16. Ja lirliunderts.)
Wälirend die Zahl der kuitivirten Si.ielarteii dieses Ge-
scbleclits ziemlicli gross is t, ist es n u r durcli verliältnissiiiässig
wenig Arten in unseren Gärten vcrtretiui. E s sind dermi nur
d re i, von denen zwei Bäume, eine einen bauniartigeii Straucli
darstellen. Alle Kobiiiieii siml scliön. Ihre zierliche Belaiibuiig
und ihre scliönen Blumen maclien sio für Anlagen sehr em-
pfelileiiswertli, und sie sind dies iiiii so melir, als sie auch aui
dem Iciclitosten Boden vortreftlich gedeihen u n d sieh durch ein
schnelles AVachstlmiii vortheilhaft auszeiehncii.
1241. M 1. R- Wsiii'lii / ”■ B o r s t i g e r S c h o t e n d o r n .
S y n .; R. montána B a rtr. — K. rósea Lo is. — Aescliy-
noiiiene híspida R o xh . — l ’seudaeácia hisjiida Mnch.
Be schr. W illd . WiUlo B aum z . p. 3 73. — Hay n e, D e n d r. F l. p. 141.
Bleibt allezeit ein S tra u ch , der zwar nach einigen Autoren
im Vatcrlande, dem m e h r s ü d l i c h e n T h e i l e d e r v e r e i n i g t
e n S t a a t e n , gegen 20 Euss hoch, nach Anderen jedoch auch
dort n u r 6 — 8 F u h s hoch wird. Unsere wuvzelächten Fxem-
piare erreichen keine grössere Höhe, als 4 - 5 E u s s , treiben
aber im geeigneten Boden zahlreiche A'urzelscliossiii. Gewöhnlich
findet man diese Species al» kleine Kronenhäuinclieii aui
Stämme des geineiiien Schotendorns veredelt, in wGGier I orm
sie sich mit ihrer iijipigcii, gefiederten, aiiii ziemlich grossen,
elliptischoii, an der Sjiitze mit einem krau ta rtig e ii Stachel v e rsehenen,
glänzendgrünen Eiederblättcheii gebildeten Belaubung,
besonders aber mit iliren jiia elitvolle ii, grossen, diiiike-rosen-
rothen Blumen, die in lockeren, hängenden T rau b en ersclieinen,
wälirend ihrer laiigandauernden Blütliezeit sehr gut aiisiiehmen.
Die jungen Zweige,' dor untere Thoil der Blattstiele, die Blüthenstiele
und der Kelch sind dicht mit rötliliclien Borsten bekleidet.
Zur Aussclimückung von Blumengärten, zur Einzeljiflanzung
auf Rasenflächen sind die erwälinten Kroiieiihäumche.i vorzüglich
geeignet. .
1242. ¿ R. li- 2. Camiisctii Ifo r t. G a i n u s e t s b o r s t i g e r S c h o -
Eine,* dem Namen nach wahrscheinlich aus Eraiikreicli stammende
u n d uns noch sohr zweifelhafte E o rm , dio wir kürzlich
unte r dieser Benennung aus den T rav em ü n d e r Baumselmlen e rhielten.
Die Zweige erscheinen etwas sta rker und dunkler
borstig, die Blumen etwas lebhafter g e fä rb t, mit inelir weiss-
lichem Schiftclien, als bei der gewölinliclieii Form, boiist nach
unse ren Pflanzen kaum verschieden.
116. 124.3. M Roliiiiia híspida .3. (•(implexa Uort. G e d r ä n g t b I f i t h i -
g e r , b o r s t i g e r S c li o te iid o rn .
E in e Eorm mit etwas gedrängteren und lebhafter gefärbten
Blumen, als dio der R. h. macrojiliylla, mit dor sie sonst iiber-
emkommt. A u d i die Be laubung ist etwas üppiger, und die
Blätter sind fleischiger.
1244. M R. h. Í. incrmis Ifort. U n b e w e h r t e r , b o r s t i g e r
S c h o t e n d o r n .
Starkwachsender. Borstenbekleidung weit seliwäeher. Mit
grösseren, etwas helleren Blumen. Steht der folgenden sehr
nahe, von der sie kaum zu untersclieiden ist.
1245. M R. II. 5. m a rrap liy lla Schrad. G r o s s b l ä t t r i g e i - , b o r s
t i g e r S c h o t e n d o r n .
Wächst stä rker als die übrigen. Die Zweige sind fast glatt.
Blätter und Blüthen sind grösser, als bei der gewöhnliclien R.
hispida.
1216. J 2. K. l's(‘U(l-Ac;ida L . G e m e i n e r S c h o t e n d o r n ,
f a l s c h e A k a z i e , H e u s e h r e c k e n b aum.
Syn. : Pscudacácia odoráta Mnch.
Besc-hr. Willd. Wildo Binimz, p. 37'2. — Hiiyiic, Deiuir. Fl. p. 140.
E in ursprünglich n o r d a m e r i k a n i s c h e r Baum, der je tz t
aber in Dciitsclilaiid allgemein b ekannt und verbreitet ist und
seiner zierliclien Belaubung und der weissen, wolilrieclienden
Blüthentrauben wegen sehr häufig als Zierbaum gepflanzt wird.
E r wurde, wie bereits bemerkt, im 16. J a h rh u n d e rt zunächst
in F ran k re ic li eingeführt. Unter die Eorstbäiime ist cr bis je tz t
noch nicht aufgenommeii, trotzdem er wegen seiner Genügsamkeit
im Betreff des Bodens und seines, sowol als Nutzholz, wie
auch als Brennholz sehr brauchbaren Holzes sich für den’ A n bau
im Grossen gewiss eignen würde. Allerdings stellen dem
forstlichen Anbau zwei Uebelstände entgegen, nämlich erstens
die starken, gMalirliclien Stacheln, die der Bewirtliscluii'tuiig zuweilen
hinderlich sind, namentlich aber die Schwierigkeit, junge
Bestände vor den Angriffen des Wildes zu schützen , das dem
Aufkommen derselben sehr schädlich ist. Das Holz alter Bäume
ist fest und als Werkholz g u t zu verwertlien ; Bestände mit
ungefähr 5 jährigem Abtriebe liefern eine grosse Menge dau e rhafter
Pfähle und sehr braiichbaroii, heizkräftigen Knüppelholzes.
F ü r die Anjiflanzung an Landstrassen empfiehlt sich zwar der
gemeine Schotendorn seiner Sclmellwüclisigkoit wegen, doch
verursacht hier wiederum der Windbruch vielen Schaden. Das
Holz de.sselhen ist zwar fest, aber in den Gabelstellen der Aeste
sehr brüchig, spaltet daher bei sta rken Stürmen sehr leicht.
Durch diclites Pflanzen und zeitweiligen Abtrieb lassen sich fast
undurchdringliche. Schutzhecken erziehen. F iir P a rk an lag en ist
der gemeine Schotendorn zur Verwendung in grösseren Gehölz-
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