míe eine so verworrene imd in dou verscliiedenen Werken so
von einander abweichende, wie grade bei clen Ulmen, in Folge
dessen sie auch so gut wie gar keinen sichern Anhalt bei Bestimmung
der verschiedenen Ulmen bietet. Eiu eklatantes Beispiel
hierfür liefert auch die in Kede stehende Species. Loudon
setzt zu seiner U. montana Bauh., die wir für identisch
mit unserer Pflanze dieses Namens halten, folgende Synonyme:
U. glabra Huds., effusa Sihth. scabra Mill. nuda Ehrh. und
campestris Willd. Willdenow’s Beschreibung der U. campestris
L. (Wilde Baumz. p. 515), zu der or U. nuda Ehrh. und U.
sativa Reit. & Ab. als Synonyme zieht, möchten wir jodoch weit
eher auf unsere U. campestris, keineswegs aber auf unsere U.
montana beziehen. Die U. campestris, die wir durch den Gar-
teiidirektor Henze erliielten, kommt, wie bereits bemerkt, wiederum
durchaus nicht mit der unsrigen überein, sondern
scheint zu unserer U. montana zu gehören. Du Koi beschreibt
(Harbk. Baumz. II, £02) wahrscheinlich die letztere als U.
scabra Mill., während wieder Bechstein (Forstbot. 394) die U.
scabra D. R. als Synonym seiner U. effusa (Borkh.) auf-
fiilirt, deren Beschreibung zwar im Uebrigen mit unserer montana
überoinkoinmt, die aber sehr lange, hängende Blüthenstiele
haben soll, was bei der unsrigen nicht der Fall ist.
Vielleicht möchte die letztere unter Bechsteins U. excelsa verstanden
sein. Loudon spricht zwar gleichfalls von ,,longish
peduncles“, während die Blüthensticle bei unserer Pflanze kaum
länger als hei U. campestris sind; aus allem Uebrigen, was darüber
gesagt ist, scheint jedoch ziemlich unzweifelhaft hervorzugehen,
dass unter der U. montana des Arh. brit. die in Kede
■ stehende Ulme gemeint sei. Die bekanntesten deutsclien Namen
sind noch: die breitblättrige Ulme oder die haselblättrige Ulme.
Der Name „U. corylifölia“, unter dem dieselbe gleichfalls in
den Gärten vorkommt, ist wol weiter nichts als eine Latinisirung
des letzteren, ebenso wie die U. tiliaefolia der Gärtner, die
gleichfalls mit derselben identisch zu sein oder höchstens eine
kaum verschiedene Form derselben darzustellen scheint, ihren
Namen einer Latinisirung des französischen „Orme tillenl“ verdankt.
Woher der jName „tridens“ stammt, unter dem diese
Ulme und ihre Formen, z. B. in den Flottbecker Baumschulen,
geführt werden, wissen wir nicht. Zuweilen findet man auch
U. montana oder einzelne ihrer Formen als U. amoricana oder
fulva iu den Gärten.
Nach Loudon ist diese Ulme in Gr o s s b r i t t a n ie i i , namentlich
in S c h o ttla n d und I r l a n d , und ,,in einigen anderen
Theilen Europa’s “ einheimisch, und er bemerkt ausdrücklich,
dass sie iliren Samen in England vollkommen reife, wälirend
dies hei U. campestris nicht der Fall sei. Ob eine von Becli-
steins Beschreibungen seiner deutschen Ulmen auf diese zu beziehen
sei, ist uns, wie bereits bemerkt, zweifelhaft; Du Koi
giebt seine U. scahra als aus England eingeführt an. In liie-
siger Gegend reift sie ihre Samen ebenso wenig als U. campestris.
Von der Feldulme und dor Traubenriister unterscheidet sie
sich sehr auffallend durch den weit üppigeren Wuchs und die
viel grösseren Blätter. Sie hat von allen Ulmen die gi-össten
Blättor, die in der Gestalt den Haselblättern sehr ähnlich sind.
Sie sind auf beiden Flächen raulihaarig, auf der unteren fast
filzig nnd deutlich genervt, am Eande gross und doppelt gezälmt
und erscheinen nach oben verbreitert mit vorgezogener
Spitze und einzelnen, tieferen, zalmartigen Eiuschiiitten in der
Nähe derselben. Die Zweige sind grau, in der Jugend behaart,
später glatt. Die Knospen sind schwärzlich. Dio Berg-
nlme wächst weit schneller als die vorerwähnten Arten, hat
daher aher auch eiu weit leichtere,? und brüchigeres Holz als
jene. Der Bau der Krone ist gleichfalls meist sparriger und
lockerer. Blumen und Früchte sind ähnlich denen der U.
campestris und, wie bei dieser, nur kurz gestielt, aber grösser.
Die Früchte werden von den hiesigen, grösseren Bäumen in
grossen Büscheln und sehr zahlreich hervorgebracht, enthalten
aber äusserst selten oder niemals keimfähigen Samoii. AVurzel-
hrut habe ich an solchen Bäumen bis jetzt gleichfalls noch nie
bemerkt. Als Forstbaum möchte die Bergulme einen geringeren
Werth haben; für- Parkanlagen ist sie aber des sclinclloii Wuchses
nnd der schönen Belaubung wegen zu empfehlen.
250. 2128. ^ llniiis montána 2. crispa Loud. K r a u s e B e rg u lm e .
Syn.: U. adiautifölia Hort. — U. crispa Willd.
Willdenow beschreibt (Wilde Baumz. 520) diese Ulme als
eigene Species und sagt, dass sie aus Nordamerika stamme.
Loudon setzt sie (Arb. III, 1399) als Abart zu U. montana, ohne
über ihren Ursprung etwas anzugeben. Letztere Annahme
scheint die wahrscheinlichere. Der Baum wächst sehr langsam .
und sparrig, die Blätter sind sehr kurz gestielt, lang und schmal,
lang zugespitzt, etwas faltig und auf der Unterseite sehr stark
genervt. Der Rand ist tief und sehr stark hakeiitönnig gezähnt
und kraus. Mehr niorkwnrdig, als eigentlich schön.
2129. ^ I). m. ;t. U!iiii|iicrii Hort. D am p ie r ’s P y r am id e n -
ul m e.
Syn.: U. Dainpiörii Hort. — U. exoniénsis Dampiérii
Hort.
Ist vielleicht aus Samen der folgenden gezogen und derselben
sehr ähnlich, nur iu Habitus und Belaubung etwas feiner
und heller als diese.
2130. ^ l). 1 11. 4 . fiisfigiátii Loud. E x e te r -U lm e , s e h o ttis c lie
P y ram id e n -U lm e .
Sy n .: U. exoniénsis Hort. — U. Fórdii Hort.
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