LX X X II. Coryláceae.
weissen Punkten. Die sehr schöne Belaubung wird ans knrzge-
stielten, festen uud lederartigeii, gegen 7 Zoll langen nud 3—3 '4
Zoll breiten Bliittern gebildet, die läiiglicli-eifönnig, nacb beiden
Enden etwas versclnnälert und mit weitläufigen, geschweiften,
grossen und etwas sjiitzen Zähnen versehen sind. Die Oherfiächc
zeigt ein herilichos, glänzendes Dunkelgrün, die Unterseite erscheint
hellfarbig durch die filzige Bedeckung. Im Herbst
erhält die Belaubung eine hellgelbe Eärbung, die sjiäter in
Loderbraun übergeht. Die Eicheln sind süss, ziemlich gross,
stumjif-ciförmig und sitzen in einem schujijiigen, inwendig fein-
silberglänzend-hohaarten Kelche an ca. zolllangen Stielen.
25 7. 2482. (luércus tomentósa 2. riiculláta. I l o h l b l ä t t r i g e , "
f i l z i g e K a s t a n i e n e i c h e .
Eine Sjiielart der vorigen mit aufgeblasenen Blättern.
2483. ^ (lu. t. it. (liseolnr. Z w e if a rb ig e , f ilz ig e K a s t a n i e n e
ich e .
Syn.: Qu. álba Hort, non Ij. — Qu. álba canadensis
Hort. — Qu. bicolor Hort. (? Wüld.) — ?Qu. montána
Wüld. — Qu. olivaeförmis Hort, non Mx. — ?Qu. Prinus
discolor Alx. fil. — Q,u. Prinus subvelutina Hort.
Steht der Qu. tomentosa sehr nahe, wir besitzen hier jedoch
ein älteres Exemplar dieser Eorm, das sich genügend
untersclieidet, um sie wenigstens als Sjiielart von derselben zu
trennen. Die Blätter derselben sind etwas kleiner und Blattform
und Zahnung erscheinen etwas mehr gerundet. Die Unterseite
des Blattes zeigt eine entschiedener silberweisse Farbe, was
dem Baume eine liellore Färbung verleiht. Die liier geeriidte-
ten Eiclieln waren etwas grösser und batten einen mehr weiss-
liclieii Anflug. AVir liaben hier Eicheln beider Formen gesät,
doch sind dic Uiitorschiedo boi den daraus erzogenen Sämlingen
nicht erkennbar. Eichen, die wir aus verschiedenen
Quellen als Qu. alba, Qu. alba canadensis, Qu. bicolor und
Qu. olivaeformis erliielten, scheinen zu dieser Form zu gehören.
2484. Qu. p r in o id e s W iU d . (Qu. Cliíuquíipiii P r s h . , Qu. P r in u s C h iu q u ap in
M x . ß l . , Qu. P r iiiu s piim ih i M x .) , die Z w e rg -K a s ta u ie u e ie lie , so ll in den
W ä ld e rn d e r nörd lielic ii u n d m ittle re n S ta a te n einen selten m eh r a ls 3 F u s s
ho h en S tra u e h d a rs te lle n un d im Blüthon- u n d F ru c h t-Z u s ta n d e einen liöehst
eig en th üm lich en Anb lick g ewäh ren . In die d eu tsch en G ärten sch ein t sie j e d
o ch bis j e t z t Ilicht e in g e fü h rt zu sein.
2485. Qu. P r in u s acumináta M x . , die s p itz b lä ttr ig e K a s ta n ie n e ie lie , z u d e r
L o u d o n (A rb . b rit. 111, 1 8 7 5 .j Qu. C a s tan e a W illd . a ls Sy n o n ym zieh t,
scliehit in den d eu tsch en G ä rte n g leich fa lls n ielit v o rh aiid eii o d er m in d e s ten s
s e h r se lten zu sein. lie id e Nam en kommen zwa r in den Verzeichnissen
n ich t selten v o r, d o ch h a b e n w ir bis j e t z t s te ts an d ero P ilan z en u n te r diesem
N am en e rh a lte n .
f. G ru p p e d er Kiiliniv, S c h a rla c h e ic h e n .
Blätter nicht lederartig, beiderseits grün und glatt, bucli-
tig gelappt; Lappen ausgeschweift gezähnt; Zälme stachel-
L X X X Il, Coryláceae. 649
sjiitzig. Die Eicheln bedürfen bei allen Arten dieser und der
folgenden Gruppe mindestens zweier .lalire zur Reife. Die
moiston Eichen dieser Grujijio zeigen sich für unser Klima
mehr als alle anderen, ausländischen Eiclienarten geeignet, leiden
gar nicht durch die Einflüsse des AVinters und zeichnen
sich hei uns durch einen besonders üppigen AA'uchs aus. Der
Name ,,Scharlacheiclien“ bezielit sich auf das prächtig-rothe
Herbstcolorit, das den Arten dieser Gruppe eigen ist und sic
zur Ilerbstzeit zu einer der grössten Zierden unserer Anlagen
macht. Die Eichen der Phellos-Grupjie, so wie einige andere
amerikanische Eichonarten, scliliessen sich in dieser Beziehung
ihnen an.
2 5 7 . 2486. ^ 36. (luércus ambigua Wüld. Z w e ife lh a fte E ic h o .
Syn.; Qu. boreális Mx.
Be sch r. L o u d . Arb. b rit. I I I , 1881.
Soll eine Höhe von mehr als 80 Fuss bei einem Stamm-
diirchniesser von 3 — 4 Fnss erreichen; reicht iu ihrer geographischen
Verbreitung von allen amerikanischen Eichen am weitesten
nach Norden und soll namentlich nm Q u eb ek gefunden
werden. In der Belaubung ähnelt diese Species der Qu. rubra,
in der Beschaffenheit der Eicheln der Qu. coccinea. Die Blätter
sind etwas kleiner, als die der rothen Eiche, und etwas
tiefer und spitzer oingeschnitten; die Eicheln sind gleichfalls
kleiner und haben einen kegelförmigen Becher. Nach Michaux
sollen dieselben 2, 3, in den kältesten Gegenden sogar
4 Jahre zu ihrer Reife bedürfen, und Herr Gartendirektor
Hentze zu Ca.ssel, von dem wir unsere Pflanzen, sowie auch
Eicheln dieser Species erhielten, bestätigt iu einer brieflichen
Mittheilimg diese Thatsacho. Colorirt wie die rothe Eiche.
2487. ^ 37. (lu. Outcsbaéi WiUd. C a te s h y ’s E ic h e .
Syn.; Qn. riihra ß. Abb. & Sm.
B e sc h r. L o u d . A rb . b r it . I I I , 188ÍI.
AVächst in C a ro lin a nnd G e o rg ia , wo sie namentlich
auf dürren, sandigen Strecken auftreten, nach Loudon nicht
über 30—40 Fuss hoch werden und in der Regel einen iin-
rcgelmässigen, mehr krüjijielhaften AA'uchs liaben soll. In dem
churfurstliclien Park zu AVilholrashöhe befindet sicli jedoch oin
hohes, kräftig geivachsenes Exomjilar dieser Species. Die Blätter
siud uiiregelmässig-eckig gelajijit. AA'ir besitzen liier nur
erst sehr kleine Exemjilare, die noch kein eingehenderes Ur-
tlieil erlauben, und die wir gleichfalls aus den churfürstlichen
Baumschulen zu AA'ilholmshöhe erhielten.
2488. ^ 38. (lu. cocciiica H'illd. S c h a rla c h e ic h e .
Syn.: Qu. rúbra ß. Ait.
B e scb r. W illd . W ild e Ibiumz. p. 3 43. L o u d . Arb. b rit. I l l , 1.87'.l.
Eine prächtige Eiche, die in den n ö rd lic h e n u n d m itt