1 1 6 . 1259. lUbiiiia I’sciul-Aeiicia 14. iiicrmis Dum. (Fortsetzung.)
Syn.: R. P. Parasol llort. — R. P. umbraculifera D. C.
B e s c h r. Bosse, H a n d b . d. B lum en g . I l l , 2 5 7 . — L o u d . A rb . b rit.
I I , 6 1 0 , u n to r: K. P . umbraculifer.a.
Diese liocbst merkwürdige Abart, dic sieb durcli die dicht-
gescblossene Kugelgestalt der Krone so aufTallig vor allen anderen
Baumformen auszeiclinet, und ilire Verwendung sind bekannt
genug, ln Folge seiner streng regelmässigen Form ist
dieser Baum, der natürlicli nie eine bedeutende Höbe erreicht,
ganz vorzüglich, aber auch fast ausscbliesslicli, dazu geeignet,
in Verbindung mit den regelmässigen Formen arcliitektonischer
Werke oder des symmetrischen Gartonstyles angewandt zu werden.
Er eignet sich zur Bepflanzung von Rundtheilen oder
zur regelmässigen Besetzung grösserer Plätze, oder zu Alleeen,
zur Verwendung vor Baulichkeiten, als Mittelpunkt der regelmässigen
Blnmenstücke u. s. w. Namentlich findet man sie in
dem südliclien Deutschland in Gesellschafts-Gärten zur Herstellung
schattiger Plätze benutzt, da sie dort noch üppiger
wächst, als bei u n s, und einen grösseren Kronendurclimesser
(bis zn 12 Euss) erreicht, ln landschaftlich gehaltenen Anlagen
lässt sich dio Kugolakazie zwar auch freistehend auf Rasenflächen
oder in Verbindung mit anderen Gehölzen anbringen,
doch hat sie an solcher Stelle immer etwas Seltsames, fast
Barockes.
Fast allgemein ist für die Kugelakazie der Dumont’sche
S^amo ,,incrmis“ im Gebrauch; De Candolle und nach ihm auch
Loudon nennen sie jedocli „umbraculifera“ ( scliirmtragende),
und des Ersteren ,,incrmis“ ist eine ganz andere Pfianze. Woher
die Kugelakazie eigentlich stammt, weiss man nicht, doch
ist sic schon sehr lange bekannt. Loudon sagt nur (Arb. ct
Erut. brit. I I , 610, unter R. P. umbraculifera), sie solle aus
Samen der R. Psoud-Acacia gezogen sein, und nach Duinont
de Courset gelb hlühen, was jedoch nicht der Eall ist. Der
genannte Autor setzt an derselben Stelle dazu, dass sic bis da-
liin in England noch nicbt gcblülit habe, und soviel man weiss,
hat auch hier diese Form in diesem Jahre (1862) zum ersten
Male Blumen hervorgebracht, die völlig denen der gewöhnlichen
Robinie gleichen. Sämmtliche bekannte Exemplare derselben
sind durch Veredlung auf Stämme des gewöhnlichen Schotendorns
fortgepllanzt.
1260. M. R. P. 1.L incrmis Rchilcrü. R e h d e r ’s w u rz e lä c h te
K n g e la k a z ie .
Eine mit der alten Kugelakazie im Uebrigen in allen Stücken
übereinkommende, wurzelächte Form, die in den hiesigen Baumschulen
zur Zeit des verstorbenen Gartoninspektor Rehder aus
Samen gezogen wurde. Sie bildet einen runden, geschlossenen
Busch von 6—8 Fuss Höhe, der im höheren Alter durch das
theilweise Absterben der älteren Zweige eine umgekehrt - kegel ■
förmige Gestalt erhält und als Zierstrauch sehr zu empfelilen
ist, da er .sich namentlich auf Rasenflächen mit seiner dichten,
feinen, freudig-grünen Belanbung prächtig ausnimmt. Geblüht
hat auch diese Form noch niemals, sondern es muss dieselbe
durch Wurzeltheilung fortgepfianzt werden. Ueher die Entstehung
ist nichts Näheres bekannt. Die Mutterpflanzen, mehrere
an der Zahl, haben sich zufällig auf Samenbeeten der gewöhnlichen
Robinie gefunden und da, wie bereits bemerkt, kein Fall
bekannt ist, dass damals eine alte Kngelakazie geblüht hätte,
ist anzunelmien, dass sie von Samen der gewöhnlichen lier-
rüliren. Nach einer mündlichen Mittheilung soll iu den Bau-
mann’sclien Baumsclmlcu zu Bollweiler eine ganz ähnliche,
gleichfalls wurzeläclite Form als K. iiigidcans kultivirt werden.
Ob auch anderwärts eine ganz gleichartige Form gezogen ist,
oder etwa die hiesige, die schon ziemlich lange von hier aus
in den Handel gegeben i.st, inzwischen einen neuen Namen erba
Iten hat, wissen wir nicht.
1 1 6 . 1261. ^ Rolniihi Pseiid-AcAcia Hi. incrmis riilir.'V Uort. R o th e r,
u n b ew e h r te r S c h o te n d o rn .
Gleichfalls eine sehr charakteristische Form, die im Habitus
ungetälir zwischen R. P. incrmis und E. I ’. stricta in der Mitte
steht, aber weit schwächer wächst und feiner is t, als die letztgenannte.
Die kurzen Triebe bilden eine regelmässige, fast
kugelige Krone, sie bildet daher, namentlich lialbstämmig veredelt,
zierliche Kronenbäumchen. Die kurzen Blätter haben
rundliclie Fiederblättchen, und die ganze Belaubung hat eine
auffallende, stark bläuliche Färbung. Worauf sich die Bezeichnung
,,rubra“ bezieht, ob sie etwa roth bliilien soll, wissen wir
nicht. Sie scheint die Eigenschaft, schwer zu hlühen, mit der
vorigen gemein zu haben. Mindestens eine sehr ähnliche, wenn
nicht dieselbe Form kommt aucli als R. coluteoides vor.
1262. J R. P. 17. liiici’iris Uort. S c ln n a lb lä t tr ig e r Sclioteiid
o rn .
Blättchen sehr lang nnd schmal. Ausgezeichnet durch feine
und zierliche, sehr leichte und hellgrüne Belaubung und eleganten,
mehr ausgebreiteteii Bau der Krone. Daher als feiner
Zierbaum sehr zn empfehlen.
1263. ^ R. P. 18. m«iio|ihylla Uort. E in b l ä t t r ig e r S c h o te n d
o rn .
Eine erst neuerdings gezogene Eorm, die den vollkommenen
Gegensatz der vorigen bildet. Die Blätter sind entweder gross
und ganz einfach, oder doch nur aus wenigen, sehr grossen,
länglich-clliiitischeii Fiederblättern ziisaniinengesetzt. Gewährt
zwischen den feinblättrigen Formen einen höchst eigonthüm-
lichen Anblick und ist deswegen zur Verwendung iu den Anlagen
sehr zu empfehlen.
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