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243* 2057. A r is to lo c h ia s em p e rv ir e n s L. Im m e r g r ü n e O s t e r l u z e i .
E in n ie d r ig e r , z ä rtlic h e r, im m e rg rü n e r S c h lin g s tra u c h v o n d e r In sel
C a n d í a , d e r u n te r B ed e ck u n g u n s e re W in te r zuweilen v e rtr ä g t u n d z u r B e k
leid u n g v o n D r a h tg ittc rn u . dg l. v e rw e n d b a r ist. D ie z ierlich e B e la u h u n g
wird aus ca. 2 Z o ll la n g e n , hcrzCcirmigeii, p feilfö rm ig e n , g lä n z e n d -g rü n e n
B lä tte rn geb ild e t. D ie Blumen ersch e in en z a h lre ich im S ep tem b e r u n d h ab en
u n g e fä h r dic G e s ta lt d e re r d e r g emeinen O s te rlu z e i, sin d a b e r um Vieles
k le in e r un d v o n d u n k le r, b r a u n e r F a rb e .
LXXVIII. Fam. Urticáceae.
Die grosse Familie der TJrticaceae oder Nesselpflanzcn ist
durch eine sehr grosse Zalil von Arten v e rtre ten , von denen
jedoch n u r wenige zu den boi uns ausdauernden Gehölzen zu
reclinen sind. Das artenreiche Geschlecht der F e ig en (F ic u s )
und dic iliiien verwandten Pflauzeu, holzige Pflanzen, die alle rdings
siimiiitlicli eiiieiii tropischen oder wenigstens wärmeren K lima
aiigehören, werden von mehreren B otanikern als die besondere
Familie der Ficoideae von je n e n getrennt.
2 4 4 . 1. Móriis Tourn. M a u l b e e r b a u m .
Lin. S y s t.: Monoécia T e trán d ria .
{¡íoqéa odor fió^iov soll der griecliisclie Name fiir die Maulbeere
odor Brombeere gewesen sein. Nach E inigen abgeleitet
von gttvqoq, d u n k e l, nacli Anderen von fioi()óí,
närrisch, mit ironischer Bezioliiiiig darauf, dass der Maulbeerbaum
wegen der Langsamkeit, mit der er seine Blätter
entfaltet, für ein Symbol dor Weisheit gegolten habe.
Dio Halbinsel Morea soll ihren Namen wegen dor Aeh n lichkeit
ihrer Gestalt mit der eines Maiilbeerblattes erh
alten haben.)
E inige Arten u u d F ormen der Maulbeere sind .schöne Zier-
häuiiie, ihre grösste Wichtigkeit, sowie ihre allgemeine Verbre itu
n g haben sie jedoch hauptsächlich der Soideiizucht zu verd
an k en , da die Blätter der Maiilboerbäunie das einzige F u tte r
der Seidenraupen liefern. Alle zeigen sid i gegen strenge Kälte
etwas empfindlich, dic einen mehr, die ändern weniger; für
ausgesetzte L agen sind sie jedoch sämmtlich nicht geeignet.
Die vcrscliicdeiieii Arten sind sich unte r einander sehr älmlich
und schon deswegen, besonders ohne Blüthen u n d Früchte,
schwierig mit Sicherheit zu bestimmen; eine noch grössere
Schwierigkeit in dieser Beziehung en tsteht aber ans der aiif-
falleiiden Verändcrliclikeit der Blattform, die diesen Bäumen
eigen ist, abgesehen von der grossen Menge von F o rm e n , dio
durch die lange K u ltu r derselben, entstan d en sind, oder wenigstens
sich fortgopflanzt haben.
20.58. ^ 1. II. iillia L . W e i s s f r ü c h t i g e M a u lb e e r e .
S y n .: M. cándida Dodon.
244. 2058. J 1. Ildrils l il li a 71. (Fortsetzung.)
Beschr, W illd . W ild e Baum e , p. 2 50. — H.ayue, D en d r. F l. p. 154.
Stammt aus C liin a , S y r ie n und P e r s i e n , ist die bei uns
verbreitet.stc, in allen Maiilbeer-Plantagen aiigebaiito Art und
daher ziemlich allgemein hekannt. In dor Jugend zeigt sich
auch diese Species in strengen Wintern etwas eiiipfiiidlich; hat
der Baum erst eine gewisse Grösse erreicht, so ist dies nicht
mehr der Fall, sondern cr wächst kräftig und trägt reiclilicli
Früchte, dic in der Regel weiss, doch auch röthlich, violett oder
schwärzlich sind. AA'o er zum Belmfe der Seidenziiclit gezogen
und häufig dor Blätter beraubt wird, leidet er natürlicli hierdurch
sehr und erhält ein krüpjiolliaftes Anselien. Freiw'achseiid
wird er ein ziemlicli lioher, niclit unschöner Banm mit aiige-
neliiiier, aus glänzendgrüncn Blättern gehildotor Belaubung. An
alten und nicht stark treibenden Bäumen sind dieselben eiförmig,
zugespitzt, an der Basis schief-herzförmig, am Rande stumpf-
gezähnt und haben seltener einzelne, uiirogelinässige, tiefe Eiii-
sclinitte; an jungon I’flanzeii und üppigen Schossen sind sie in
der Regel mehr oder weniger tiof-drei- odor fiiiif-iajipig. Es exi-
stireii zahlreiche Formen dieser Species, von denen wir folgende
kultiviren:
2059. J II. a. 2. coliiiiiliiissa Lodd. C o liiiiih a s sa -M a iilh e e re .
Sy n .: M. a. Colombássa horizontális Hort, (dor deutschen
Gärten). — M. a. Coliimha Hort, (der fraiizösiseheii Gärten
nach Loud).
Eine kleinblättrige Form mit schwächeren, mehr ausgebreiteteii
Zweigen. London nennt sie (Arb. et Frut. 111, 1319)
die zärtlichste von allen Maulbeeren; wir haben unsere noch
kleinen Pflanzen allerdings über AVinter eiiigcbuiideii, können
aher nicht sagen, dass sio sich eiujifiiidlicher, als andere, z. B.
M. a. iirticaefolia, gezeigt hätten.
2060. ^ M. a. 3. g én tü is Uort. E d le M a u lb e e re .
Eine Form, von der wir kleine Pflanzen unter obiger Be-
zoichiiiuig aus der Kgl. Baumschule zu Scliönbuscli boi Aschaffenburg
erliielten, und über die wir noch Nichts weiter zu sagen
vermögen.
2061. ^ M. a. 4. his|>iinica Hort. S p a n is c h e M a u lb e e re .
Syn.: M. hispánica Hort, non Loud.
Blätter liellfarhig, grösser, als bei der gewölinlichen Form,
eiförmig oder rundlicli - eiförmig, mit lang-vorgezogeiier Spitze,
selten sehr schwach ruiidlich-golajipt.
2062. ^ H. a. 5. la c in iá ta Hort. G e s c l i l i tz tb lä t t r ig e M a u lb
e e re .
Belaiihiiiig kräftig, diinkelgrün. Umfang der Blätter mehr
länglich; Blätter tief und vielfacli, bis 7mal gelapjit. Die Spitzen
der Blätter, seltener auch der Lappen, siud sehr lang vor-
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