münder Baumscliulen orhielten, möchte vielleicht nur eine Abart
der gemeinen Haselnuss darstellen. Die Blätter sind breit,
grobgezähnt, sehr dickfilzig auf der Unterseite und namentlicli
in der Grösse von einander abwoichond. .Die Nüsse sind bedeutend
grösser, als die dos gemeinen Hassclstraiiclis, stiinipf-
eiförinig, etwas kantig und haben einen langen, die Nuss bedeutend
überragenden, ausgehreiteten, am Rande ziemlicli tief
zerschlitzten, stark drüsig behaarten Kelch,
2Ö2. 2.574. ü . 6. Corylus iiirxiviiiia 1!. Sanss. M e x i k a n i s c h e r
H a s el S t r a u c h .
AA'ir erhielten diesen Ilaselstrauch kürzlich unter dieser Benennung
aus der Kgl, Landesbaumsclmle zu Sanssouci, doch
ist uns nichts Näheres über denselben bekannt. Er soll dem
Namen nach aus Mexiko stammen; wie er sich gegen unser
Klima verhalten wird, wissen wir noch nicht, cr scheint jodoch
nicht empfindlich zu sein. Steht der folgenden ziemlich nahe,
möchte aber doch von dorselben verscliieden sein. Die Blätter
sind etwas grösser, schärfer zugespitzt, sowie schärfer und tiefer
doppelt gezähnt.
2,575. M 7. C. rosti'áia Äü. G e h ö rn te r H a s e ls tr a u c h .
Syn.: C. corniita Hort. — C. sylvéstris Gron.
Be sch r. WiUd. W ild e B aum z , p . 108. — Ila y iie . D en d r. P l. p . 170,
Ein niedriger, 4—5 Euss hoher, buschiger, zierlicher Strauch,
in G an ad a und C a ro lin a einheimisch. Ist der C. americana
sehr ähnlich, aber in allen Theilen etwas schwächer. Die Blättor
sind eitÖrmig-herzförmig, knrzgespitzt, ziemlich fein doppelt
gezähnt, oberlialb fast glatt, unterhalb feinfilzig. Bei der Entfaltung
und einige Zeit naclilier sind sie bräunlich, was uamentlich
zur Zeit des Sommertriebes dor Belaubung - eine feine Färbung
giebt.
2576. M 8. €. scróíiiia Hort. S p ä te r H a s e ls tra u c h .
Aelmelt im Habitus der C. americana, ist aber in der Belaubung
wesentlich von derselben verschieden. Stammt ver-
mutlilich mit dieser aus N o rd am e r ik a . Die Belaubung ist
ziemlich locker und hat ein eigenthümliclies, etwas welkes An-
soheii. Dio Blättor haben zuweilen ziemlich dio Grösse derer
unserer gemeinen Haselnuss, sind aber schärfer zugespitzt und
feiner doppelt gesägt. Die Oberfläche ist lebhaft grün und nur
sehr fein und spärlich behaart, die Unterseite ist blassgrün,
erscheint runzlig durch das vortretende Adernetz und ist mit
einem dicken, sammetartigcii Filz bedeckt. Die Zweige sind
fein, in der Eegel gekniet und zeigen in der Jugend eine
bräunliche, borstig - filzige Behaarung. Als Zierstrauch sehr zu
empfehlen. Sollte vielleicht diese Species die C. humilis AVilld,
darstellen ?
2 0 2 , 2577. iS, 9. Ciryliis spiciita Hort. A c h r e u tr a g c n d e r I l a s e l s
tra u c h .
Ist wahrscheinlich nur eine Abart des gemeinen Hasel-
strauchos, von dem sich unsere Pflanzen bis jetzt hauptsächlich
durch etwas stumpfere und flacher gezähnte Blätter unterscheiden.
AVir erhielten diesen Haselstrauch unter obiger Benennung
aus der Kgl. Landesbaumschule zu Sanssouci, und es hat derselbe
hier noch keine Früchte getragen.
LX X X III. Fam. Platanáceae.
2 0 3 . 1. Pliilanus L. P la ta n e .
Lin. Syst. ; Monoécia Polyándria.
(War schon bei den Alten der Name des Baumes und
soll von TtXatvg, breit, gross, abgeleitet sein.)
Dic Platanen sind meistentheils hohe, stolze Bäume durch
Schönheit und Schnelligkeit des Wuchses, sowie durcli eine
prächtige, aus grossen, mehr odor weniger getlieilten Blättern
bestehende Belaubung ausgezeichnet. Auffallend ist die Un-
siclierheit der Nomenklatur der verschiedenen Platanen, Linné
und nach ihm die meisten Botaniker nehmen 2 Arten an,
(P. orientalis und. P, occidentalis), AA'illdenow stellt neben jenen
noch einige, von Andorn für Formen gehaltene Platanen als
Arten auf, Loudon erkennt wiederum nur zwei Arten an, die
er gleichfalls P. orientalis und P. occidentalis nennt, nnd bringt
die übrigen als Abarten zu diesen, namentlich zu ersterer.
Spach endlich hält alle ihm bekannte Platanen nur für Formen
einer Art, die er P. vulgaris nenut, und die sowol im
Orient als auch in Nordamerika auftreten soll, und stellt (Annales
dos sciences uaturolles 1841 p. 289) eine Reihe vou Formen dieser
Art auf. Wir müssen uns der von Spach ausgesprochenen Ansicht
anschliessen nnd glauben, dass nur eine, hier als P.
californica kultivirte, wol erst neuerdings in die Gärten cinge-
ftthrte I ’latano von der P. vulgaris specifisch verschieden sein
möchte. Eigentliiimlich ist, dass ganz allgemein die in unseren
Gärten am meisten vertretene Platane „P. occidentalis“ genannt
wird, während sio sicherlich nicht diese, sondern wahrscheinlich
die P. orientalis L. darstellt. Vielleicht ist hieran die Auffassung
Bechstein’s schuld, der nur eine Platane als bei uns in
grossen Bäumen vorhanden anfulirt nnd dieselbe (Forstbot. p.
1291) P. occidentalis nennt.
2578 1. I*. ciilifoniica Hort. K a lif o rn is c h e P la ta n e .
Wir erliielten diese Species unter obigem Namen aus der
Kgl. Landeshaumschule zu Sanssouci. Oh sie wirklich aus
Kalifornien stammt, wissen wir nicht, docli zeigt sie sich gegen
unser Klima sehr empfindlich und friert alljährlich, trotz der