Nadelhölzer hinzugefügt, und man findet hier Exemplare von
seltener Grösse und Schönheit. Um von dom vielen Trefflichen
nur Einiges zu erwähnen, so ist;
die grösste Araucaria imbricata Pav.*) 45 I ’uss hocli, bei 1 Puss
Stammdurolunesser,
„ ,, Gedrus Deodara Loud. 40 Fuss hoch,
„ „ Picea Pinsapo Loud. 20 „ „
„ „ Pinus montícola Dough 40 „ „
„ „ Picea nobilis Loud. 30 „ ,,
„ „ Abies Douglasii Lindl. 60 „ „ und 34 Jahre
alt,
„ „ Taxus baccata fastigiata Loud. 18 Fuss hoch,
„ ,, Wellingtonia gigantea Lindl., erst vor 10 Jahren eingeführt,
10 Fuss hoch.
Gedrus Libani Barr, hat man in cigentliümliehcr Weise, in
l ’orm einer Allee von 600 Ellen Länge und 3 Ruthen Breite verwendet.
Die Bäume sind auf 18 P’uss Entfernung gepflanzt. Dieselben
sind jetzt 50 Puss hoch und haben 30 p-uss Krouendurch-
messer. Die Kronen berühren sieh bald, und die Breite der Allee,
sowie die Eutfornung der Bäume in den Zeilen ist viel zu gering
angenommen. Obgleich wir hier in Deutschland niemals in die
Lage kommen werden, Alleeen von Gedern anzupflauzen, möchte
dies Beispiel einer derartigen Anwendung immerhin nicht ganz
ohne Interesse sein.
Das der Vegetation so günstige Klima von England befördert
das Gedeihen einer grosscn Menge von Baum- und Straucbarten
der gemässigten Zonen von fast allen Thoilcn der Erdkugel, und
hieraus erklärt sieh wohl das unabwoisbare Verlangen, mit dem
Königlichen Garten zu K ew ein Arboretum zu verbinden, welches
Englands würdig sei, und welches gewissermaasscn seine ausgedehnten
Besitzungen und Verbindungen ropräsontirt. Ein Bericht
von Sir I I 0 0 k o r über K ew -G a r d e n s unter dom Titel: „Report
011 tlie progress and condition of the Royal gardens of Kew from
1853 — 1859**),“ sagt im Betreff des Arboret’s nur, es sei das
* ) Die Äi-aucaria im b ric a ta in K ow - G a r d e n s , das ä lte s te E x em p la r in
E u ro p a , is t j e tz t g eg en 8 0 ' hoch. W a h rs c h e in lic h in F o lg e frü h e re r felilerliafter
K u ltu r is t sie d e r u n te re n Z w e ig a ber-aubt, un d d a h e r weit wen ig e r s c liö n , a ls das
E x em p la r zu D r o p m o r e .
P ro f. K . K o c h g ie b t v o n diesem B e ric h te ein en Au szu g iu d e r W o c h en s
c h rift fü r G ä rtn e re i u n d P flan z en k u n d e , 2. J a h rg . p a g . 285.
vollständigste in Europa, was wol unbestreitbar sein wird, da
die Zahl der Sorten (Arten und Spielarten) auf 3500 angegeben
wird. Sic seien in Grupjien^ gepflanzt, damit der Besucher im
Stande sei, die Charaktere einer grossen Anzahl von richtig benannten
Bäumen zu unterscheiden, und ihre Wirkung im Park
oder P’orst zu studircn. Ehe dies möglich wäre, müssten jedoch
noch einige Jahre vergehen. Ein früherer Bericht: 'iCew-
G a rd e n s von Sir W. J. l lo o k e r . 1858.“ erwähnt das Arboret
nur flüchtig.
Der erste Eindruck, den K ew -G a rd e n s auf den Besucher
macht, ist ein grossartiger, die Anlage und Unterhaltung eines so
grossen Instituts der englischen Nation würdig. Das Zusammenwirken
glücklicher Umstände, unter denen die klimatischen Verhältnisse
mit m erste Linie zu stellen sind, macht es hier möglich
eine so roid.haltigo Sammlung von Gehölzen im Freien niederzii-
pflanzon, wie vielleicht an keinem anderen Orte, und man kann
erwarten, bei den grosscn Anforderungen, die iu England an das
Gartonwesen überhaupt gestellt werden, in jeder Beziehung eine
Mustcranstalt zu finden.
Das grosse Arboretum in K ew -G a r d o u s war es hauptsächlich,
was mich vor Kurzem nach England zog, und es ist
wol natürlich, dass ich mit grossen Erwartungen K ew -G a rd e n s
betrat, die jedoch nicht ganz erfüllt wurden, wol namentlich deshalb,
weil die Anlage noch theilweise, so zu sagen, ein Provisorium
zu bilden schien.
I« den entfernteren Thoilcn des Gartens befanden und befanden
sich noch zum Theil nicht unbedeutende Waldbestände von
Lichen, Buchen, Nadelhölzern, theils mit Unterholz versehen theils
hainartig oder in einzelnen Gruppen oft sehr schöner Exemplare.
Die Themse begrenzt auf dieser Seite eine grosse Strecke hin den
Garten schrägüber liegt S io n - I Io u s e . Zwischen diesen Waldbestanden
hmdurcli zieht sich vorzugsweise das Arboretum.
Ini alten Arboretum befinden sich prächtige Exemplare seltener
Baume, namentlich auch schone Eichonarten.
Was die Arboret’s in unseren botanischen Gärten anbetrifft
so wurde hierin von den Vorstehern derselben gewiss längst mehr
p sch eh en sein, wenn Raum und Mittel verfügbar gewesen wären,
n den meisten Fallen war mau, um den Anforderungen der Zeit
eimgermaassen gerecht zu werden, gcnöthigt, auf dem gegebenen,
gewohnhcli sehr beschränkten Raume zu viel zu pflanzen, wodurch