dazu. .rac(|uin betrachtete den letzteren zuerst als eigene Art
nnd nannte ihn C. monogyna. Bpiitero Autoren schlossen sich
zum Tlieil dor ersteren, zum Thoil der letzteren Ansicht an;
neuerer Zeit wurde dio letztere so ziemlich als allgemein gültig
angononnnen. Loudon hat in seinem Arboretum britannicum dic
alte Noincnldatur heibehaltcn, avie dies in England allgemein
gcbräuchlicli ist und stellt auch die eingriffligen Spielarten
sämmtlich zu Oxyacantha, zu avelcher Sjiecies cr, wicavol mit
Unrecht, auch C. mehinocarpa und Oliveriana zieht. C. Oxya-
caiitha soll stets zaveigrifl'lige Blüthen und eirundliche, rundlichgelappte
Blätter, C. mouogyna dagegen stets eingrifflige Blüthen
und breitere, mehr keilförmige, tiefer gespaltene Blätter mit
Bjiitzoren, mehr horizontalen Lappen haben. Otto & Dietrich
in ihrer Abhandlung über die Crataegus-Arten der Gärten (AH-
gera. Gartenz. XIII, p. 378) geben noch behaarte Blumenstiele und
fast kugelrunde Früchte als Kennzeichen der C. monogyna an.
Dio sämmtliclien Excmjilare der hiesigen Anlagen, die ich in
der Blüthe untersucht habe, zeigten soavol eingrifflige, als zavei-
grifflichc Blumen, und ich habe nur eine 1,’ilanze mit durchgängig
zaveigriffligen nnd gleichfalls ein einziges Exemplar mit
durcligängig oingriflligen Blumen aufgefunden. Dio Blatt-
fonnon zeigen so viele Ue.hergänge, dass es schaver ist die
Grundformen für beide. Arten festzustcllcn. Jenes erwähnte
eingrifflige Exemplar stimmt in der Blattform mit der obcngo-
gebenen, bezüglichen Beschreibung überein, hat aber völlig
glatte Blumenstiele, avährend aviederum einige eingrifflige Spielarten,
avie z. B. C. Oxyacantha (monogyna) jiendula ziemlich
stark behaarte Blumenstiele besitzen. Auch in dor Fruchtform
habe icli wol eine grosse Veränderlichlce.it, aber keine massgebenden
Unterschiede, getroffen. Beide Arten sind im grössten
Theile von Europa einheimisch und zavar soll sich C. Oxyacantha
L. iu ilirer geograpliischcn Verbreitung mehr über das
nördliche, C. monogyna Jacq. dagegen mehr über das südliche
Gebiet erstrecken. Durch häuiige Einführungen von Samen ist
jodoch letztere auch in den nördlichen Ländern derart verwildert,
dass sie oben so häufig wie erstere anzutrofi'cn ist. Es
schien mir daher, wenigstens avas unsere Garte.nexemplare betrifft,
fast unmöglich, eine strenge Trennung dieser beiden
Species durchzuführen, und Ilr. Prof. C. Koch bestätigte in
einer brieflichen Mittheilung diese Ansicht uud glaubt, dass der
Grund hiervon in der langen Zeit der Kultur und in dou vielfachen
durch dieselbe herbeigeführten Vermischungen liege. Es
ist eine solche Trennung aber auch für gärtnerische Zavccke
nicht nöthig, da beide ihre Verwendung durchaus mit einander
gemein haben, und die bezüglichen Unterschiede in dieser Beziehung
ganz ohne Belang sind. Dic Vcraveiulnng dos gemeinen
Weissdorns in Anlagen und Pflanzungen ist bekannt
j^enug', und seine Vorzüglichkeit als Ileckenpflanze ist so allgemein
anerkannt, dass es keiner besonderen Empfelihing bedarf.
Bokanntlieb bleibt er in der Kogel mebr ein baumartiger Straucli,
als ein eigontliclier Baum, doch kommt er aucb in letzter Form
vor, und im liicsigon Park beiindet sieb ein kräftiges Exemplar,
das 40 Fuss Höbe und 1 Fnss Stammdnrelmiesser bat.
Dieselbe Selnvicrigkeit der 4’rennung erstreckt sieb aucb
auf die zablreieben in den Gärten vorbaiidcnen Spielarten, und
wir vereinigen dieselben daher sänimtlieb unter dem Namen
Oxyacantha, gleichviel ob sie sieb mehr der Beschreibung der
C. Oxyacantha oder der C. monogyna nähern.
Wir besitzen folgende Formen:
77, 836. IÜ ^ Ci’iiliu'giis O.xjiU'iinthii 2. iipéliila Lindi. G rü n b lü hen
d e r AV e is s d o rn .
B esch r. L o u d . Arb . b rit. I I, 8.34.
Eine starkav<3chsoiide, grosshlättrige Form, deren Blumen-
hlättor fehlschlagcn und nur als verkümmerte, fast fadonartige
Gebilde erscheinen, avas allerdings zu einer eigentlichen Schönheit
dor Pflanzo eben nicht beiträgt, ihr aher avährend der
Blütho ein sohr cigenthnmliches Ansehen giebt.
837. C. 0. 3 (‘«riilliiiii. Ko r a l le n f r ü c l i tig e r AA'^eiss do rn.
Mit scliöncn, ziemlich grosscn und hängenden, glänzend
corallenrothen Früchten. Zur Zeit der Fruclitroife daher sehr zierend.
838. M ^ C. 0. 4. criocai'pii Lindl. W o llig f rü c h tig c r W e is s d
o rn .
Be sch r. L o u d . A rb . b r it. I I, 831.
Jlit avolHgen Blüthenstiolen und Früchten. Bei der Keife
averden die kleinen, glänzend braunrothen Früchte glatter.
839. M. ^ €. 0. 5. ll<;,vii«sa Lodd. Go av u n d en c r AA'eissdorn.
Eine sehr interessante S])ielai-t mit gedrohten, häufig korkziohcrartig
gcavundencn Zaveigen, dio in Folge dessen einen
ganz eigentliiimlichen Anblick geavährt.
810. M ^ C. 0. (i. fióre pléiio Hort. G e fü lltb lü h e u d e r
AA' e is s dorn.
841. M. J C. 0. 7. fióre riilir« pleno Hort. E o th g o f ü l lt c r
AA^cissdorn.
Zavei jnäehtigc Formen, die als Ziergehölze für Blumengärten
gar nicht genug empfohlen werden können, da sio, mit
Blüthon bedeckt, einen avirklicli prächtigen Anblick darbieten,
In der Bclauhung ähneln sio der C. monogyna, eigenthfliulich
ist ihnen dagegen, dass sie 3—5 Griffel in der Blüthe und von
oben nach unten zusammengedrückte 3—5 steinige Früchte
haben. Sio möchten daher zu keiner dieser Sjiecies gehören.
Vielleicht zu der C. sicula, dio dor l ’rof. Koch beschreibt?
842. .H. ^ C. 0. 8. fióre ròseo Hort. I l c llro th b lü h o n d e r
AA'oissdorn.