2. Monocütylcdoncs (mit einem Samenlappen), Pflanzen mit
deutlicli entwickelten Blumen und Samen, welclic letztere nur mit
ciuoni Samonlappcn keimen. Auoli diese Klasse entliält Iceinc
ächten Gehölze, obwol Pflanzen mit verliolzonden Stämmen liier
Vorkommen. (Vergleiche Einleitung zur dritten Abthoilung: Mono-
kotylcdonisclio Gehölze.)
3. Dieotyledones (mit zivoi Samonlappen), Pflanzen mit dout-
licli entwickelten Blumen und Samen, welche letztere mit zwei
Samenlappen keimen, die jedoch nicht immer über dor Erde e rscheinen,
sondern häufig, wie bei dor Eiclio und Kastanie, unterirdisch
bleiben, llierlier gehören aile diejenigen Pflanzen, die wir
als Laubhölzer bezeichnen. Die Nadelhölzer ( Gymnospcrmac )
werden gloiclifalls in dor Regel zu den Dicotylcdonen gcstclll,
neuerdings jedoch aucli von denselben getrennt. ( Vcrgloiolie :
Einleitung zur zweiten Abtbeilung: Nadelhölzer.)
Die Dikotylcdoneii zerfallen wiederum nacli der Boscliafîen-
lioit der Blume in drei llauptahtlicilungon, nämlicli: 1. Mit Blumen
ohne Blumenkrono (Apotalao), 2. Blumen mit einblättriger Blumon-
krono (Monopetalao), 3. Blumen mit mohrblättrigcr Blumonkronc
(Polypctalao). Zwisclien den Apetalac und den Monopetalae stehen
die Pcrigoniatao, die statt dos Kelches und der Blumenkrone
eine einfache, gefärbte Blütliculiüllc liaben.
Von don späteren Bearbeitungen dieses Systems ist das System
von De C a n d o lle eines dor verbreitetsten. Dasselbe untor-
schcidot sich vom Jussicu’sohen besonders dadurch, dass cs niclit
mit don niedrigsten, sondern in umgekehrter Roilienfolgo mit den
am meisten entwickelten Pflanzen beginnt.
D e C a n d o lle thoilt die Dikotyledonon in zwei Hauptabtheilungen:
Dichlamydeao, mit doppelter Blüthcnliülle (Kelch und
Blumonkronc), und Monoehlamidcao, mit oinfaclior Blüthenhüllc.
Erstere zerfallen wiederum in 3 Gruppen: ïlialaniiflorac (Blumon-
lilätter und Staubgcfässe auf dem Eruclitbodcn stellend), Calyci-
iiorao (Blumenblätter in dem Kelche oingofügt) und Corolliflorao
(Blumonkronc unterständig am Fruchtknoten).
In beiden, boi dor hiesigen Aufstollmig zu Grunde gelegten
Werken (C. K o c h ’s Hortus dcndrologicus und L o u d o n ’s Arboretum
et Fruticetum britannicum) ist im W esentliclicn das System
von D e C a n d o lle angenommen. L o u d o n folgt bei der Aufstellung
der Familien dem „Prodromus“ von Do C a n d o lle mit
nur sehr geringen Abweichungen; C. K o c li behält die Eiutlieilung
in Polypetalae, Monopetalae und Apetalac boi, ändert Einiges
m der Stellung der Familien und vereinigt dieselben zu Ordnungen
(ordines), boi deren Aufstellung luuiptsäclilieli die Boschaffen-
heit der Frucht maassgobend gewesen zu sein sclieint, und von
denen 19 auf die Polypetalae und 3 auf die Monopetalae (so weit
deren Bearbeitung bis jetzt crscliieuon ist) kommen.
Die liier aufgozälilton Familien würden sich zu jenen grösseren
Abtlieilungen folgendermaassen verhalten:
l l i c o t y l e d o i i e s .
D ic h lam y d e a e .
Polypetalae: Familie I. —LIII.
Monopetalae: „ LIV.—LXXI.
M o n o c h lam y d e a e .
Pcrigoniatao: Familie LXXH. -LXXVH.
^Apetalac: „ LXXVllL--LXXXIV.
Die Goliölzo dieser Abtheiluiig koimon stets mit zwei Samcn-
lappen, während die Zalil derselben boi den Gymnospermen i-er-
änderlich ist. Sic unterscheiden sicli von letzteren liaiiptsächlicli
dadurcli, dass bei ilmeu ebenso, wie boi den monolcotyledonischcn
Pflanzen, dor Miittorstoek dor Samen in einem besonderen Fruclit-
behältcr (Rccoptaculum) eingesclilossen liegt, wälirend dies bei
jenen nicht dor Fall ist.
Nur die ächten Laubliölzer und die Nadelhölzer bilden eigentliches
Holz, aus conceiitrisclieu Ringen (Jahresringen) bestellend.
Die inneren, saftlosen Ringe bilden das Kernholz, die äusseren,
saftführöndou das Splintholz, das wiederum von einer niolir oder
weniger dicken Rindeuscliieht überdeckt ist. Das Holz wächst
und verdickt sich durch Ansatz eines neuen Ringes, der iu dem
Bildimgsgcwobc (Cambium) zivisclion Holz und Rinde entsteht.
Das Holz aller Laubhölzer zeigt Spiralgeiassc, die dem Holze der
Nadelhölzer fehlen.
Allo Laubhölzer besitzen ächte Laubblätter mit mehr oder
weniger verbreiterter Blattfläclie, deutlich sichtbarem Mitteluerv
und deutlich erkennbarer Ober- und Unterseite, von denen die
letztere stets heller als die erstere gefärbt ist.
Die meisten dor bei uns ausdauernden Laubhölzer werfen
ihre Blätter jährlich ab, einige behalten sie jedoch auch über
Winter. Erstere werden laubahwerfendc oder sommergrüne, letztere
immergrüne oder Aviutergrünc genannt. Das Gewebe der
immergrünen Blätter ist stets fester, als das der jährlich abster