25 7 . 2472. ^ 31. Hiiercns |iiiiiiiö$a Hort. P e lz ig e Eiche.
"Wir erhielten diese Eiche, von dor wir nur erst ziemlich
kleine Exemplare besitzen, unter obigem Namen ans der Banm-
schule von J. Molniliaujit in Breslau. Sie stammt jedcnt'alls
aus N o rd am e r ik a , gehört ihrem Habitus nach zu dieser
Gruppe und ist dureli eine prächtige Belauhung ausgezeichnet.
Gegen die Kälte zeigt sie sicli nicht emjifindlich. Dio Blätter
sitzen au Stielen von mittlerer Länge und werden gegen 6 Zoll
■ laug und 3 - 4 Zoll breit. Sie sind verkehrt-eiförmig, mit unregelmässigen,
buehtig ausgesclmitteiien Lappen, die in. dor Kegel
kleiner und zahlreicher in dor Nähe des Stieles, grösser und
breiter dagegen iu der oberen Blatthälfte siud, so dass das
Blatt eine leyerförinige Gestalt erhält. Der Kand der Lappen
ist wiederum vielfach bogig ausgeschnitten. Die Oberfläche ist
prächtig-dmikelgrün, die untere weisslich von einem dichten,
feinen, filzigen Ueherzuge. Die Ilauptadern, namentlich aher
der Mitteluerv, treten auf der Unterseite stark hervor.
2473. Aus den F lo ttb e c k e r Baum sch u len erh ie lten w ir k ü rz lic h eine Eiche a ls
,,Qu. r a in o s a ,“ die zu d ie se r Species zu geliören scheint.
2474. Gle ich z e itig e rh ie lten w ir e b en d ah e r eine zweite u n te r d e r Ben en n u n g
„Q u . r am o s a s tr i a t a ,“ die w ir b is j e t z t n o ch n ich t v o n je n e r zu untersclici-
den verm ögen.
e. G ru p p e d e r Prinus. K a s ta i ii e i ib lä t tr ig e Eiclion.
Die Eichen dieser Gruppe stehen denen der vorigen sehr
nahe. Sie unterscheiden sich hauptsächlich dadurch, dass sie
nicht eigentlich gelappte Blätter, sondern dass dio Blätter kürzere,
mehr zahnartige Einschnitte haben, die häufig einen kurzen,
krautartigeii Stachel, aus dem liervortretcnden Blattnorv
gebildet, an der Spitze tragen.
Die Nomenklatur der verscliiedenen Arten ist gerade bei
den Eichen dieser Gruppe eine sehr verworrene. Zum Theil
mag der Grund hiervon in den verschiedenen Deutungen liegen,
die Linne’s Beschreibung seiner Qu. Prinus gefiiiiden hat, zum
Theil in der Aelmlielikeit dor verscliiedenen Arten unter einander,
dic jedoch nicht grösser ist, als man sie boi den Arten
anderer GruiijiCn aucb findet, und sicliorlicli nicbt gross genug,
um darauf hin auzuiiehmeii, dass sie sämmtlicli nur Abarten
einer Species seien, wie dies von London (Arb. brit.) goscliielit.
Ob durch Michaux’s Doppelnamen dasselbe angodcutet werden
soll, ist uns nicht recht ersichtlich. Versuche mit Aussaaten
haben wir nur erst bei sehr wenigen maclien können, da wir
von den meisten noch nicht geiitigond grosse Exemplare besitzen,
lind sie auch zum Theil, wie z. 13. Qu. nioiiticola, bei
uns überliaujit schwer Samen zu tragen scheinen.
24T5. ^ 32. Hii. inoiidcnla. B e rg -K a s ta iiie n e ic h e .
Syu.: Qu. alba piira Hartig. — Qu. Castdnea Hort.
(?non Willd) — Qu. castaneaefölia ITort. non Mey. —
Qu. Prinus D. ß . Burgsd. — Qu. P. acumináta Hort.
non Mx. — Qu. P. montícola Mx.
Wir haben diese Eiche aus verschiedenen Quellen unter den
sämmtliclien, oben als Synonyme angeführten Namen erhalten.
Unserer Meinung nach ist es dieselbe, die Du Koi (Harbke'sche
Baumz. II, 276) und Burgsdorf (Gesell, vorz. Holzart. II) als
Qu. Prinus L., und London (Arb. brit. III, 1874) als Qu.
Prinus montícola Mx. beschreiben. Micliaux’s Abbildung zeigt
etwas breitere Blätter, als sie bei unserer Pflanze gewöhnlich
sind, obwol sie auch Vorkommen; übereinstimmend ist die Abbildung
Loudon’s (Arb. brit., Fig. 1736), und völlig unverkennbar
ist auch clie Burgsdorf’s (Gesch. vorz. Holzart. II , Tab. 1,
Fig. 5).
Die Berg-Kastanieneiche wächst in N e u e n g la n d und Gan
a d a , sowie fast durch das ganze Gebiet der n ö rd lic h e n
und m i tt le r e n F r e i s t a a t e n , uud soll dort in gutem Boden
gegen 60 Fuss hoch werden. Sie ist von allen Prinus-Eicheii
für unser Klima am meisten geeignet und nähert sich in dieser
Beziehung den Arten der folgenden Grujijie. Gegen strenge
Winter ist sie nicht empfindlicli, uud sie zeigt auch bei uns
einen ausserordentlich üppigen Wuchs. Burgsdorf empfiehlt sie
daher für den Forstbau im nördlichen Deutschland. Das Holz
steht, wie das aller amerikanischen Eichen, dem unserer einheimischen
Eiche an Güte nach. Es ist grobkörnig, soll aber
in Amerika neben dem der weissen Eicho zum Schiffbau verwandt
werden.
Der Stamm ist schlank, mit schwärzlicli-gTaiibraiiner, glatter,
nicht schuppiger Kinde. Die jungen Zweige sind eckig, glatt,
glänzend-gelbbraun mit weisslichen Warzeiipinikten. Die Krone
baut sich ziemlich locker, mehr in die Höhe gehend, als in die
Breite gedehnt. Die Belaubung ist sehr schön und von lebhafter,
heller Färbung. Die Blätter sitzen an langen, gelben
Stielen (nur an sehr üjijiigeu Trieben erscheinen sie kürzer gestielt).
Sie sind eiförmig-länglich, auch zuweilen länglich - verkehrt
- eifirmig, zugespitzt, nach dor Basis gerundet, seltener
schwach verschmälert. Am Kande sind sie mit zahlreichen,
regelmässigen, kurzen, rnndlioheii Zähnen versehen. Die Grösse
ist sehr voräuderlicli. Die Länge schwankt zwischen 4—8 Zull,
die Breite zwischen —3 Zoll. Je üjipiger dio Blattciitwickelung
ist, desto mehr neigt sich dasselbe in der Kegel zu
einer mehr verkehrt - eiförmigen Gestalt, und desto grösser ist
verhältnissmässig die Breite. Dio Oberfläche ist glatt und lebhaft
glänzendgrttu, die untere ist gleichfalls kahl, blassgrün und
crsclieint nmzlig durch das vortretende Adernetz. Dio vortretenden
Soiteiinerveu, die einander parallel in schräger Kich-
tuiig vom Mittelnerv nach der Spitze eines jeden Zahnes hin-
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