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84.999. ^ 2 1 . PiTiis Málus L. G em e in e r Apfel.
Syn.: Málus commánis Dsf. — M. sativa Dum. — M.
umbelláta Güih. — Pyrénia Málus Clairv. — Sórbus Málus
Crantz.
Ist die Stammform aller kuitivirten Obstäpfel und sicber-
lich, wie der gemeine Birnbaum, ursprünglicb im O r ie n t einbeimiscb,
jetzt aber ebenso wie jener in allen warmen und gemässigten
Klimaten verwildert. Er dringt sogar in seiner
Verbreitung ziemlich weit nach Norden vor und soll jetzt aucb
in einigen Gegenden Nordamerikas in Wäldern, wabrsebeiulicb
aus Samen, den Vögel dorthin getragen haben, erwachsen, Vorkommen.
Man vereinigt unter diesem Namen zwei Hauptfonnen oder
Arten, den filzigen oder gemeinen Apfel (P. M. ß. mitis Wallr.,
P. M. ß. tomentosa Koch) .und den glattblättrigen oder ächten
Holzapfel (P. acerba D. C., P. M. d . austera Wallr,, P. M. k .
sylvestris L.). Viele Obstäpfel sind wol aus der Vermischung
beider entstanden ; als Abkömmlinge der ersteren werden namentlich
die filzigen, als Abkömmlinge der letzteren die glattblättrigen
Sorten betrachtet. Loudon führt a u , dass nach
Knigbt auch viele gute Apfelsorten durch Vermisclumg mit P.
prunifolia Willd. entstanden seien. In dem ,,Illustr. Handb.
der Obstkunde“ von Jahn, Oberdiek und Lukas wird neben
dem glatt- und filzigblättrigen Holzapfel noch eine dritte Species
als Edel-Apfel (P. M. domestica) angenommen und gesagt,
dass dieselbe aus dem Samen der kuitivirten Aepfel entstehe,
und dass jene Samen niemals Holzäpfel lieferten, was die bis-
. her allgemein verbreitete Ansicht, dass die Obstäpfel aus dem
Holzapfel entstanden seien, umwerfen würde. Als das Vaterland
dieses Edelapfels wird der Orient angenommen, während
der Holzapfel als ein ursprünglicb deutscher Baum angesehen
wird. Hier sind noch nicht mit genügender Genauigkeit Ver-
suclie angestellt, um ein eigenes Urtheil über diese Frage abgeben
können.
Die zablreieben Spielarten der Obstäpfel geliören natürlicli
specieli der Pomologie an; als Ziergehölze werden folgende
aufgeführt :
1000. ^ P. M. 2. aiicubaefália Booth Cat. A u k u b a b l ä t t r ig e r
Ap fe l.
Die Blätter dieser Spielart sind, ähnlich wie bei der buntblättrigen
Aucuba japónica, gelb gefleckt, was der Belaubung
ein höchst eigentbümliches Ansehen verleiht.
1001. ^ P. M. .3. cortice fungóso Booth Cat. S c bw am m ig r in d ig
e r Apfel.
Eine als Ziergehölz wertblose Form, die sieh nur durcli
die rissige Einde der jungen Zweige von dem gewöbiilichen
Apfel unterscheidet.
84.1002. ^ Pirus Málus 4. còrticc striá to Booth Cat. G e s t r e i f t r
in d ig e r Apfel.
Eine Spielart, deren junge Zweige rötlilicli gelb gestreift
siud. Aucb die Blätter sind in der Eegel in der Mitte scliwacli
gelblich gescheckt.
1003. ^ P. M. 5. foliis trico lo rib u s LTorf. D r e i f a r b ig b l ä tt r ig e r
A p fe l.
Eine schöne, sehr constante, buntblättrige Form. Die Blätter
sind stark gelb- und weissbunt, zuweilen noch mit röthlicher
Zeichnung.
1004. ^ P. M, C. Upsalciisis Booth Cat. U p s a la ’scb e r Apfel.
Die noch kleinen Pflanzen, die wir unter diesem Namen
aus den Flottbecker Baumselmlen erliielten, ähneln im Allgemeinen
sebr dem gemeinen Apfel. Die Frucht ist ein mittelgrosser
(fast 2 Zoll langer), sehr kurz gestielter, länglicher,
starkkantiger, scliiefgedrückter Apfel von quittenartiger Form
und bellgelbgrüner Farbe, auf der Sonnenseite prächtig karmin-
rothgetusclit uud von angenehmem Geschmack. Wol eher zu
den Obst- als zu den Zieräpfeln zu stellen. In Prof. Kocb’s
Hortus dendrologicus wird Pirus Upsalensis Lodd. als Synonym
der P. communis dasyphylla Tausch aufgeführt.
1005. P . M. flo re p le n o , eine g efü lltb lü h en d e S p ie la rt des A p fe lb anm s, wird
in m eh re re n Verzeich n issen au fg e fü h rt; w a s w ir b is j e t z t u n te r diesem Nam en
e rh ie lte n , w a r jed o c h P . sp e ctab ilis flore pleno.
1006. W a s w ir a ls P . M. fo liis v a rie g a tis e rh a lte n h a b e n , sc h ein t eine se h r
in co n s ta n te F o rm zu sein, wen ig sten s s in d u n se re E x em p la re v ö llig z u r g rü n b
lä ttrig e n Stammform zu rü ek g eg an g en . Möglich, d a ss diese, wie v iele b u n tb
lä ttrig e n Gehölze, au ch einzelne g rü n e Zweige t r e ib t, u n d d a s s g e ra d e n u r
so lc h e z u r V e red lu n g fü r u n se re P fla n z e n b e n u tz t w o rd e n sind.
1007. 22. P. pa rad isíac a Horl. P a r a d ie s - o d e r J o b a n n i s -
ap fe l.
••Syn.: ?P. Malus ß. paradisíaca L. — ?P. praecox PaH.
Unter dem Namen ,,Paradies- oder Johannisapfel“ geht in sebr
vielen Baumschulen eine mehr strauchartige Apfelsorte, die allgemein
zur Veredlung der Zwerg-Obststämme der Aepfel benutzt
wird. Linné betrachtete don Zwergapfel als eine Form
des gemeinen Apfels und nannte ihn ,,P. Malus ß. paradisiaca.“
Später wurde die P. Malus paradisiaca L. mit der P. praecox
Pall, identificirt, die im W o lg a g e b ie t wild wachsen, ein stets
strauchartiges Gehölz darstelleii und eine gute Ai-t sein soll.
Du Eoi spricht (Harbke’sehe wilde Baumz. H, p. 223) von
einem sogenannten Heckenapfel, der zur Veredlung der Zwergstämme
benutzt werde, und nennt ihn Malus frutescens nacli
Münchhausen oder Pommier de Doucin nach Du Hamei, aber
ohne näher auf denselben einzugeben. Willdenow erwähnt (WiUd.
Baumz. p. 327) gleichfalls einen sogenannten Jobannisapfel
und sagt, dass derselbe von Pallas als eigene Art unter dein
Namen P. praecox betrachtet werde, stellt aber die eigentliche