jection des Gesichtes nicht finden kann. Die Berücksichtigung dieser Verhältnisse
veranlasste mich, die Aufnahme beider Ansichten für unumgänglich
nöthig zu erachten und glaube ich, dass die besprochenen Portraits den schlagenden
Beweis dieser Nothwendigkeit
enthalten.
Die noch nicht erwähnte, den
West -B e -ch u a n a zugehörige Tafel
XVII zeigt, wie wechselnd die Ge-
sichtszüge und besonders die Profilzeichnung
ist; das Enface lässt aber
als charakteristische Merkmale stets
die breite Nasenwurzel, den flachen
Rücken, dickliche Nasenflügel, wert
von einander und meist etwas hoch
angesetzt, einen breiten Mund mit
mässig aufgeworfenen Lippen und
einen stark entwickelten Ivauapparat
erkennen. Die Scheitel- und Hinterhauptwölbung
des Kopfes markirt
Fig. 31. Sech&li, Häuptling .det B a - t a ^ , ^ ^ ^ h y p s i s t e n o c e p h a l e
Schädel vorliegen (vergL pag. 32) , zu günstig , zumal das dichte Haar-
pölster, welches sich auf dem Scheitel höher erhebt als im Nacken, auch
noch das seinige dazu beiträgt, eine
vortheilhafte Rundung vorzutäuschen. .
Dass die Häuptlingsfamilien, also
das edle Blut, sich nicht gerade durch
edle Bildung der Gesichtszüge vor ihren
IJnterthaiieij, auszeichnen, wurde schon
oben erwähnt und dabei auf die hier
eingefügten Portraits der Häuptlinge
Secheli (Ba-kueria) , Gassisioe [Ba-wan-
b ketsi), MosieUle (Ba-khatla) und. Khaama.
(Sohn des Ba-mangwato-Häuptlings Se-
likomi) hingewiesen (pag. 125.] ., Der edelste
im Wesen unter den genannten Männern
war der Letztere, und es ist bemerkens-
Fitr. 32. Gassisioe, Häuptling der , . . . , . , , ,
Ba-wanketsi. werth, obgleich das Gesicht unschön
genannt werden muss, dass bei ihm
wenigstens die Stirne eine edle Bildung verräth; es steht zu vermuthen, dass
in diesem Palle die mächtigen Hervorwölbungen der Stirn nicht wie sonst
öfters auf dicke Schädelknochen, sondern wirklich auf eine relativ gute
Ausbildung der Vorderlappen des Grosshirns zurückzuführen sind.
Ueber die im Verzeichniss der Stämme unter Nr. 12 genannten Ba-
lala oder Ba-kalahari ist in Bezug auf körperliche Entwickelung als das
Wichtigste das zu bemerken, dass n i c h t s Besonderes darüber zu erwähnen
ist.' Es wurde schon oben betont, dass'
diese Eingeborenen den Namen eines
Stammes eigentlich gar nicht verdienen;
sondern dass sie eine unterdrückte
Klasse der Bevölkerung sind, welche
Mitglieder der verschiedensten Stämme
unter sich zählt. Aus diesem Grunde
gelang es mir Such nicht ,• durchgreifende
charakteristische Unterschiede für
sie( aufzufinden, was a u s d r ü c k lic h
zu e rw ä h n e n i s t gegenüber den tendenziösen
Behauptungen mancher Autoren
der Missionsparthei.
Die Letzteren haben sich nämlich
veranlasst gesehen; eine Analogie auf- ««■ 33. « g g der B a-th a tia .
zustellen zwischen den B a -la la und
den sogenannten Buschmännern, über die im 2. Abschnitt dieses Buches
gehandelt werden soll, und nennen sie desshalb wohl B e - c h u a n a -
B u s c hm ä n n e r . Der Versuch, diese Behauptung zu begründen, ist nur
negativ geführt worden, indem man leugnete,
dass deif wirklichen ' Buschmännern charakr
teristische Merkmale zukämen, oh mit Recht,
wird die Vergleichung der betreffenden Kapitel
zur Genüge lehren.
Gemäss der allgemeinen Verkommenheit
und schlechten Lebensweise, welche die
Ba-lcda mit den Buschmännern in gewissem
Grade gemein haben, finden sich in der
Körperbeschaffenheit beider Gruppen manche
Spuren derartiger Einflüsse in gleicher Weise;
aber dies beschränkt sich nur auf die allgemeinsten
Erscheinungen, so dass gerade eine
solche Vergleichung gegen - die Theorie einer
ähnlichen Abzweigung der Buschmänner von Fig. in. Khaama, Thronfolger der
den Hottentotten wie die Ba-lala sich von
den Be-chuana- Stämmen abzweigten, als
Beweismittel angeführt werden kann. Der Mangel und das Elend, welchem
die Ba-lala unterworfen sind, prägt sich aus in der schwächlichen
Entwickelung des Körpers, der geringeren Grösse, dürftigen Muskulatur
und den aufgetriebenen Bäuchen jüngerer Individuen (Fig. 35). Aus