daselbst Negerstämme anzutreffen, mit denen sich ein Sclavenhandel eröffnen
Hesse; das Schiff drang unter Erforschung der Westküste bis Angra-Pequena
vor, hatte aber nirgends andere als Hottentottenstämme entdecken können,
woraus hervorgeht, dass schon damals die Namaqua auch die Gegenden
jenseit des Orangeflusses, das heutige Gross - Namaqua- Land wenigstens
zum Theil besetzt hatten.
Der Einfluss der Europäer hat später dieses Volk sehr bald, ebenso
wie die colonialen Hottentotten, in ihrer Originalität grossentheils vernichtet,
und die Reste sind nördlich gedrängt worden, wo sie in den wenig lockenden
Gegenden an der Westgränze der Kalahariwüste eine unabhängige Existenz
unter kleinen, eigenen Capitainen fanden.
Der Missionär T in d a l l g id b t eine Zusammenstellung der verschiedenen
Clanschaften und eine Schätzung der Volkszahl, welche einen guten Ueber-
blick über diese Verhältnisse gewährt, wenn auch die Einzelheiten schon
heutigen Tages durch die ewigen Fehden der Namaqua unter sich, sowie
mit den O va-herero sehr wesentlich verändert sind.
Folgendes sind die Gruppen, welche er namhaft macht:.
1. Die Qgami-vnuka (m. pl. o.) oder Bundei-Zwarts, die Unterthanen
von Abraham Christian. Sie beanspruchen die Strecken, welche
umzogen werden durch den Löwen-Fluss und die Xgharas - Berge im
Norden, den Fisch-Fluss im Westen, den Orange-Fluss im Süden
und den JKeiqoab im Osten.
Nisbett Bath ist hier die Hauptquelle, Sitz der Regierung und
Missionsstation. Es Hegt 30 Meilen (engl.) -'nördlich yom Orange-
Fluss. Dieser Stamm ist einer der grössten und einflussreichsten
im Lahde. Er zählt über 2000 Seelen.
2 . Die Afrikaner, eine Abtheilung von Jonkers Stamm, welche sich
weigerte ihm nach dem Norden zu folgen. Mit Einschluss einer
Anzahl von colonialen Bastaarden und Mischlingen, die sich ihnen
angeschlossen haben, zählen sie etwa 400 und nehmen östlich von
den Bundel-Zwarts einen schmalen aber verhältnissmässig gut bewässerten
Landstrich ein. Ihr Hauptort ist Big de Verwachting oder
Hoole’s Fontein mit einer Missionstation. Die Afrikaner waren ehedem
Bewohner der Colonie.
3. Die Xhabobika oder Veldschoen- Dragers unter Hendrik Hendricks,
an Zahl ungefähr 1800 Seelen, welche jenseits der Bundel-^Zwarts
und Africaner in einer nordöstlichen Richtung wohnen.
4. Cupido Witbooi’s Stamm, zählt ungefähr 1800 Seelen. Sie hatten
früher Pella und einen-Theil der Xamies- Berge inne, aber sind
neuerdings bin und her gewandert, um eine fruchtbarere Niederlassung
zu finden. Einige Jahre früher schlossen sie sich an A d am
K o k in der Souvereignity (Orange Frei-Staat) an, aber zogen sich
allmälig von diesen Gegenden zurück und wohnen gegenwärtig an
den nördlichen Gränze von Abraham Christian’s Gebiet sowie auf
dem neutralen Boden jenseits des Löwen-Flusses. Man sagt, sie
warteten jetzt auf eine Eröffnung des D am a ra -Landes.
5. Paul Goliath’s Unterthanen, an Zahl ungefähr 400, leben jenseit
des Fisch-Flusses. Sie gehören eigentlich zu Amraal Lambert’s
Stamm, aber wurden zurückgelassen, als er nördlich zog.
Weiter westlich Hegen:
6 . Jan Boois Unterthanen, ungefähr 300 stark, und
7. diejenigen David Christians, etwa 400 Seelen.
Die Gegend des Fisch-Flusses wird von den drei folgenden Stämmen
eingenommen:
8. Die Unterthanen von Wilhelm Franzman, ungefähr 800 Seelen,
welche keine Quelle besitzen, die für eine dauernde Niederlassung
geeignet wäre.
9. Die Xo -keis (grösser Tod), ungefähr 400 zählend, welche vordem
von den Bundel-Zwarts bezwungen und in Knechtschaft gehalten,
aber befreit wurden, als der Erbe der Häuptlingswürde zur Volljährigkeit
gelangte.
10. Die Kei-xhous oder das »Roode Vo lk» unter dem Häuptling Cornelius
[Oasib], der stärkste der Namaqua - Stämme, an Zahl über
2000 Seelen. Sie sollen reine Namaqua sein und sich im Aussehen
enger an die eigentlichen Hottentotten anreihen, als irgend ein
anderer Stamm [Hoachanas, Rh. M. St.).
11. Der Stamm des Amraal Lambert hält sich hauptsächlich an den
Ufern des Qnosop auf. Sie haben beträchtliche Uebergriffe in das
Gebiet der Damara ausgeführt. Gemäss ihrer eigenen Traditionen
pflegten ihre Vorfahren mit den Heerden bis in die jetzige Lage von
Cape-Town zu ziehen (?). Amraal beansprucht viele der Korana,
welche an den Ufern des Orange-Flusses wohnen, als seine Unterthanen;
und es scheint, dass dieser Stamm ursprünglich umfangreich
war, doch ist er jetzt einer der kleinsten und zählt kaum
800 Seelen. [Olifants-Fontein s. Wesley-Vale).
12. Der Stamm des Willem Zwaartbooi, an Zahl etwa 1500. Sie hatten
früher den Löwen —Fluss und einen Theil des Bundei — Zwarts
Gebietes inne, aber sind nach und nach nordwärts vorgedrungen,