die Negation anzeigen , und die letzteren gehen i n • dieser Sprache nicht
selten solchen Pronominen voraus.
Solche Combinationen verschmelzen übrigens niemals mit den vorgestellten
Objectivpronominen. Aber die letzteren und einige wenige Verbalpartikeln
5 welche unmittelbar vor den Stamm der Nomina gestellt sind,
beeinflussen im Imperfectum das a der zusammengesetzten Pronomina und
Verbalpartikeln und verwandeln es in den dumpferen Vokal e.
Allgemeine Grundzüge der Se-tshuana.
Die Se-tshuana klingt rauh und ihre Aussprache bietet einen auffallenden
Contrast dar zu dem melodischen Tonfall des Zulu, mit welcher Sprache
sie jedoch, und zwar besonders mit dem Tefula - Dialekt mehr Ueberein-
stimmung zeigt, als mit der Sprache der Gränzkaffern.
Die Aussprache kommt dabei tief aus dem Munde mit einer heiseren
Guttural - Stimme.
Die breiten Vokale e und o wiegen bei weitem über die scharfen
[i und u) vor; Schnalzlaute kommen in der Sprache nicht vor, noch auch
die Consonanten v, w3 d, z und dzh (J).
Die Sprache besitzt in Gemeinschaft mit dem Kafir und Tekeza aspi-
rirte Lingualen (hier meist durch tl und thl ausgedrückt), und übertrifft diese
Sprachen in dem häufigen Gebrauch, den sie von den Gutturalen macht.
(Eine weiche Art von Gutturallaut wird hier wie im Holländischen durch g
bezeichnet.)
Sie hat einen r -L a u t von eigentümlicher Rauhheit, der tief in der
Kehle hervorgebracht wird.
Die Lautverschiebungen, welche sich zwischen der Se-tshuana, dem
Kafir und Tekeza finden, sind auf Seite 242 vermerkt.
Man wird auf dieser Tabelle beobachten, dass die meisten der Conso-
nauten in der Se-tshuana erweicht werden, und dass ein Nasallaut vor einem
anderen Consonanten fast durchgehends verschwindet. Sein Einfluss bleibt
jedoch in den meisten Fällen noch bemerkbar in der Beibehaltung der härteren
Consonanten, welche sonst in weichere verwandelt worden wären.
Dies findet zumal auf die Nomina der' 9. und 10. Klasse Anwendung.; denn
in ihnen wird das ursprüngliche n (oder m) ihrer derivativen Prefixa allgemein
(mit Ausnahme einiger wenigen Nomina mit einsylbigen Stämmen)
ausgestossen. Dem Einfluss dieser verschwundenen Nasalen ist es aber zu
verdanken, dass häufig ein härterer Anfangsconsonant in Riesen Nominibus
auftritt, der in anderen Ableitungen von demselben Stamm nicht mehr staft-
findet. Dieselbe Verhärtung des Anfangsconsonanten findet sich indessen
auch in den Formen des Verbum, in welchen die vorgestellten Objectiv-
partikeln i- ( = Kaffer z i - , Tekeza t i - reflexiv) und n-, oder ng- ( = Kaffer
n d i - , Zulu n g i - , I. sing, me) auftreten.
In diesen Fällen zeigen die westlichen Dialekte der Se-tshuana, die
folgenden Verwandlungen der Anfangsconsonanten.
F ü r e in in itia le s (— ) d e r h ä r t e r e C o n s o n a n t k
_ _ _ g k h
- - - h - - - k h
- - - h , - - p h
- - - b p
_ _ _ 1 - - t
- - r (vor i u n d u) - - • t
- . - r (vor a , e u n d o) - . - . - th
s - t s .
Die Formen der Wörter sind in der Se-tshuana meistens etwas zusammengezogen
und weniger ursprünglich wie im Kafir.
Nomina werden mit 13 Verschiedenen derivativen Prefixen gebildet,
von denen 8 den Singular und 5 den Plural anzeigen.
Der Anfangsvokal, welcher in K a fir-Nominibus als eine Art von
Artikel dient, geht im Se-tshuana verloren.
Dieser Verlust wird gewissermassen wieder ausgeglichen durch den
häufigen Gebrauch , der von demonstrativen Pronominen gemacht wird. Das
Letztere folgt immer dem Nomen.
Die Genitivpartikel und andere prefigirte Partikeln und Prepositionen
stehen mehr getrennt; denn es giebt keinen Anfangsvokal der Nomina, mit
dem sie verschmelzen könnten.
Dem Adjectivum geht in seinem rein, adjectiven Gebrauch gewöhnlich
das relative Pronomen voran.
Die Palatisation eines Labiallautes durch den Einfluss eines folgenden
anderen Labialen* wird in der Se-tshuana in der Bildung der passiven
Verba und Diminutiven nicht so strict durchgeführt als es im Kafir
geschieht; und in einigen Fällen, wo die Palatisation zu einer Zeit stattfand,
wo die Formen der Sprache zahlreicher wie die des Kafir waren,
haben die nachfolgenden Verwandlungen die allgemeine Regel und ihre
Ursachen verdunkelt. Z. B. die westlichen Dialekte haben von dem Adverb
g a - u h e [Se-suto g a - o f e == Kafir k a - f u p i ; vergleiche Tekeza k o - k u e
= Kafir k u - f u g i ) das Diminutiv g a - u t s h u a n y a n a ( = Kafir k a -
f u l s h a n y and) . Diese anscheinende Verwandlung von h in tsh kann nur
erklärt werden, indem man den ersteren Consonanten auf den ursprünglicheren,
ihm in der Kaffernsprache entsprechenden Laut (p) zurückführt.
Solche Fälle scheinen jedoch in der Se-tshuana selten zu sein, und in der
Bildung der passiven Verba habe ich bisher auch noch nicht einen Fall
dieser Art beobachtet. Durch Palatisation wird in der Se-tshuana gewöhnlich
p zu tsh, b zu y , m zu ng.
Diese Regel der Palatisation beeinflusst auch zuweilen die Anfangslabiale
in den Formen der Pronomina der* 14. Klasse, indem bo- in yo -
übergeht.