wird so weit vergrössert, dass man den Arm gerade hindurch stecken kann;
die Dicke des Ringes beträgt dann etwa 3 CM. , die Höhe gewöhnlich
gegen 4 und doch schleppt ein Mann zuweilen eine ganze Reihe solcher
unbequemen Zierrathen am Arme, in der Regel sieht man aber nur einen
Ring.
Der originellste Schmuck sind die Halsbänder aus dunklen Glasperlen
und den Zähnen reissender Thiere (Schakal, Hyäne, Leopard), von welchen
die Letzteren quer an der Wurzel durchbohrt sind und sich meist zu mehreren
aneinanderfügen (siehe Taf. IX, Fig. lj,; WÖod hat in seinem mehrfach
bereits citirten Werke solche Schmucksachen sehr eingehend beschrieben
und auch grossentheils ahgehildet‘), worauf hiermit verwiesen wird 2). Ausser
den Halsbändern werden gewöhnlich Amulette mannigfacher Beschaffenheit
um den Hals getragen, sowie kleine hölzerne Röhrchen, welche Heilmittel
gegen den Schlangenbiss enthalten (Täf. VI, Fig. 2). Wie wenig bedenklich
ein Kaffer in der Wahl seiner Schmucksachen is t, sieht man aus der ersten
Figur derselben Tafel, den Häuptling Xoxo darstellend, welcher mit vielem
Stolz ein richtiges Hundehalsbänd als Collier trägt. Auch kleinere Geräth-
schaften des. täglichen Gebrauches, wie Nadeln, Schabeisen, Pfeifen etc.
pflegen nicht nur diß -Xosa, sondern auch Männer .der anderen Stämme am
Halse zu tragen, Ohrringe mannigfacher Art, häufig europäischer Arbeit
oder Schnüre von Glaskorallen an deren Stelle (Fig. 1 S a n d ig , Fingerringe
sowie Streifen langhaariger Thierfelle nach Art eines Strumpfbandes unterhalb
des Knie befestigt, vollenden das spärliche Kostüm des männlichen
Xosa.
Dasjenige der jungen Mädchen ist bei den genannten Stämmen um
Nichts reicher, es beschränkt sich vielmehr auf einen kleinen die Schamgegend
bedeckenden Schurz, bei erwachsenen Personen wird in der Regel
ein zweiter etwas grösserer darüber getragen, der mit Korallen und Metall—
zierrathen geschmückt ist , doch erst bei der Verheirathung wird eine eigentliche
Bekleidung angelegt. Diese besteht in einem langen Gewände von
gegerbten Fellen oder Decken, die um den mittleren Theil des Körpers
geschlungen und um die Taille befestigt wird; je nach Bedürfniss lässt die
Frau dasselbe über die Füsse herabhängen, oder schürzt es auf, oder zieht
es auch nach oben quer über die Brust bis in die Gegend der Achselhöhlen,
es auf dem Rücken zusammenbindend. Der Busen wird bei verheiratheten
Frauen' als Regel absichtlich durch darüber gelegte Tücher herabgebunden,
was. als Schönheit oder wenigstens als Merkmal der verheiratheten Frau gilt.
1) "Wood , Hist, o f Man Africa. pag. 32.
2) Im Allgemeinen ist zu bemerken, dass der Beitrag zur Kenntniss der Ethnographie,
soweit sich dieselbe auf Kleidung, Waffen, Geräthe etc. stützt, das Hauptverdienst
der Arbeit des genannten Autors is t, obgleich auch hier die Uebersichtlichkeit vermisst
wird.