können, und selbst in der Ueberzabl sind sie. den Colonisten unterlegen.
Als Vertheidigungswaffen fuhren die Be-chuana auch Schilde von
Ochsenhaut, welche indessen von denen der Ama-zulu ehen so stark ab-
weieheh, wie die Angriffswaffen. Die nationale Gestalt des Schildes ist nie
oval, sondern verhältnissmässig hreit bei geringer Länge mit seitlichen
flügelförmigen Vorsprüngen. Der Umriss wechselt, ist aber meistens dem
in Figur S9 abgebildeten ähnlich, zeigt also zwei Paare seitlicher Vorsprünge,
zwischen denen j euerseits eine tiefe Ausbuchtung hleibt; bei manchen Stämmen,
z. B. den Ba-suto, ist. diese Form nicht gebräuchlich, sondern es
findet sich nur ein Paar langer seitlicher Vorsprünge am oberen Ende des
kleinen Schildes, die einen Kreisbogen bilden1). Der Stock des Schildes
trägt auch hier häufig Pederputz oder Fellstreifen, doch wohl selten von der
Höhe, wie es C a sa l is abhildet.
Ueberhaupt sind die Angaben des genannten Autors, welcher richtiger
beobachtet als portraitirt hat, nur mit Vorsicht auf die Be-chuana als Ge-
sammtheit zu übertragen, da die Ba-suto sich den reinen Typus der Ersteren
weder in ihren Personen, noch in Kleidung oder Bewaffnung bewahrt haben.
Die nahe Berührung mit den fremden Stämmen 'der Nachbarschaft, sowie
die Aufnahme fremder Elemente hat sie veranlasst, sich Manches von denselben
anzueignen, was ihnen ursprünglich nicht zukam, sowie Anderes
umzugestalten. Sie bilden so ein Mittelglied zwischen den eigentlichen
Kaffem und den Be-chuana und wenn es schon, trotz mancher Verschiedenheiten,
unthunlich ist, die eben genannten Gruppen selbst ganz von einander
zu trennen,, so erscheint dies noch viel gezwungener, wenn man
gerade die Ba-suto bei der Vergleichung speciell in’s Auge fasst.
Wie die Form des Ba-suto - Schildes abweicht von der nationalen, so
auch die Gestalt der Assegaien, welche häufig ganz mit der bei den eigentlichen
Kaffern üblichen übereinstimmt. Ebenso ist der rohe aus Eisenholz
oder wilder Olive gefertigte K ir i häufiger als der sauber geschnitzte Rhino-
eeros - K i r i , am auffälligsten ist die Annäherung an die Kaffern aber hinsichtlich
der Bauart der Wohnungen.
Die typische Hütte der Ba-suto ist ebenfalls von der flachen Bienenkorbgestalt,
wie bei den zuvor beschriebenen Stämmen, durchschnittlich
sogar gedrückter als die der Xo sa , und der bei diesen zuweilen bemerkbare
kleine Vorbau mit dem Eingang ist bei jenen noch länger und niedriger,
so dass man nur kriechend in das Innere gelangen kann?)., Luft und Lieht
sind daher noch mehr abgeschnitten als bei der Kafferhütte., mit welcher
sie sonst ausser der allgemeinen Gestalt auch in der liauart übereinstimmt.
Der Feuerplatz gegenüber dem Eingänge, die hölzernen Stützen mit daran
t) Ca sa l is a. a . O. p. 142.
2) Vergl. die Abbildung in Casalis a. a. O. p. 134.