Diese besonderen Brusttücher sind meist ebenfalls mit Korallen und blanken
Knöpfen besetzt. (Vgl. Fig. 9, 15 und 16.)
Bei schlechtem Wetter trägt auch das weibliche
Geschlecht einen Fellmantel (Kaross) um die Schultern,
doch pflegt derselbe kürzer zu sein,als das entsprechende
Kleidungsstück der Männer. Um den
Kopf werden von den verheiratheten Frauen Tücher
geschlungen, die wohl zuweilen etwas künstlicher
arrangirt sind, Verfasser hat aber niemals einen
solchen an gewisse haiHltracliten der Französinnen
erinnernden hohen Aufbau gesehen, wie ihn L ic h t e n -
,s t e in beschreibt und abbildet ^-y'}
Schmucksachen spielen beim Weibe natürlich
eine noch grössere Rolle als beim Manne; ausser Halsbändern
mannigfacher Art, am gewöhnlichsten von
bunten Glasperlen, werden Metallringe oder ganze
Spiralen von dicken Metalldrähten um die Hand-
und Fussgelenke oberhalb der Knöchel getragen, sowie
Hg. iS. Kafferfr&u mit Kind. ° ' . , ,
messingne oder kupferne Finger- und Zehenrmge.
Die Waffen der Am a -X o sa stimmen im Allgemeinen mit denen der
Ama - Zulu überein. Als nationale Angriffswaffe dieser Stämme ist in
erster Linie der leichte Wurfspiess
anzuführen, mit dem colonialen Namen
Assegai genannt, TTmkonto im
Kaffer, der aus einem etwa 1.5 M.
langen und an der dicksten Stelle
kaum fingerstarken Stahe besteht von
elastischem aber sprödem Holze {Assegai
hout der Colonisten, ' Curtisia
faginea) von dunkler, rothbrauner
Färbung. An diesem vorn dickeren,
nach hinten zu sich verjüngenden
Stabe ist eine eiserne Spitze von
wechselnder Gestalt und Länge eingefügt
und mittelst Sehnen oder
Lederstreifen fest verbunden. Tn ihrer
gewöhnlichsten Form zeigt dieselbe
eine durchschnittliche Länge von 30
Kg. iS. Fingoefranea. bis 40 CM., wovon etwa die Hälfte auf
die eigentliche Spitze kommt, die einem
Schilfblatt ähnelt, doch sind die beiden Hälften in entgegengesetztem Sinne
i) l ic h t e n s t e in a a. 0 . Vol. I. pag. 406. Taf., III.
leicht gekrümmt, so dass dadurch jederseits eine seichte Blutrinne gebildet
wird, der Rest des Eisens bildet einen drehrunden Stiel von geringer Stärke.
Bei einer ändern ebenfalls sehr häufigen Form nimmt dieser Stiel bei Weitem
den grössten Theil des Eisens ein und die Spitze selbst ist nicht länger als
5 - 6 CM. f dabei flach, von zungenförmiger Gestalt mit wenig ausgezogener
Spitze (vergl. Fig. 17). Zwischen diesen beiden Grundtypen finden sich
Fig. 17. Zulu-Waffen.
mannigfache Uebergänge und Variationen, welche zusammen mit den Grundformen
so stark dominiren, dass andere als Curiositäten, durch Laune oder
fremden Einfluss entstanden, aber nicht als charakteristische Waffen bezeichnet
werden können. Darunter zählen die Spiesse mit dreieckiger Spitze,
sowie diejenigen, bei denen dieselbe nach hinten in zwei Spitzen ausläuft,
solche mit geschnitzten Stielen etc.