mentalen Europäers, sondern vom allgemein^ menschlichen, zu erreichen.
Man wird alsdann nicht übersehen können, dass die Buschmänner neben
vielen widerlichen und schädlichen Eigenschaften, manche ansprechende
Charaktereigenthümlichkeiten zeigen, und unser Interesse avohl verdienen,
welches um so lebhafter sein muss, als die neuesten Forschungen es täglich
mehr ausser Zweifel stellen, dass wir in ihnen wirklich die Ureinwohner
Afrika’s zu erkennen haben.
Früheste Nachrichten.
Obgleich es nicht im Plane dieses wesentlich beschreibenden Werkes
liegen kann, eine ausführliche Geschichte derjenigen Eingeborenen zu geben,
welche seinen Inhalt ausmacheh, dürfte es dem Leser doch angenehm
erscheinen, wenigstens die Grundzüge einer solchen in chronologischer
Ordnung vor sich zu haben, um daran weiter anknüpfen zu kömien.
Leider reichen unsere, Quellen für derartige Studien nur bis in eine
sehr junge Zeit und ein Theil der frühsten ist schwer zugänglich und daher
wenig gekannt; es gilt dies namentlich von den Berichten der Portugiesen,
welche zuerst genauere Kenntnisse über die,,' südlichen Theile Afrika’s erlangten,
aber dieselben lange aus Eigennutz geheim hielten. Ein genaues
Studium dieser Quellen kann noch viele wichtige Punkte hinsichtlich
der Entwickelung der Eingeborenenverhältnisse in Süd-Afrika klar • legen,
doch darf man sich dabei nicht auf die hier beschriebenen Stämme beschränken,
sondern muss nördlichere mit in die Vergleichung ziehen, was einer
späteren" Arbeit Vorbehalten bleiben mag; über die'jenseit des Capricorn
gelegenen Gebiete erhält mau durch sie geringeren Aufschluss. •—
Von den in die allgemeine Weltgeschichte aufgenommenen Daten haben
wenige solche Berücksichtigung gefunden und sind soviel nach jeder Richtung
hin besprochen worden, als die Umschiifung Afrika’s durch die Phönizier
in den Jahren 610 — 596 vor Christi Geburt unter P h a r a o h N e c h o , wie
sie Herodot erzählt. Die Angaben über die Abfahrt südlich durch das rothe
Meer und die Rückkehr durch die Säulen des Herkules lassen keine andere
Erklärung zu, wenn mau nicht die ganze Erzählung in das Bereich der
Fabeln verweisen will, als dass in der That eine Umsegelung stattgefunden
hat, auch liegt keine Unmöglichkeit vor, in dem genannten Zeitraum mit
kleinen Fahrzeugen längs den Küsten um Afrika herum reisen zu können;
die weiteren Theorien aber, welche von manchen Sanguinikern an diese