hängenden Waffen, die Geräthschaften und Geschirre im Hintergründe finden
sich in der einen wie in der ändern.
Es zeigt dies sehr schlagend, wie leicht man irre gehen kann, wenn
man einem einzelnen Momente zu grosse Bedeutung beizulegen geneigt ist.
Nach der Bauart der Hütten zu schliessen, wären die Ba—suto den eigentlichen
Raffern zugehörig, aber keine Be-chuana, während die a l l g eme in e
Betrachtung nöthigt, sie diesen einzureihen. Daraus folgt aber wiederum,
dass die v e r s c h i e d e n e Gestalt der Wohnungen, so auffallend sie auch
erscheinen mag, keinen genügenden Hinderungsgrund abgiebt, zwei Stämme,
welche sonst in wesentlichen Punkten Verwandtschaft erkennen lassen, derselben
Völkerfamilie einzureihen, weil solche Aeusserlichkeiten wandelbarer
Natur sind und besonders leicht durch die Umgebung beeinflusst werden.
. Es wäie daher Unrecht, auf derartige Unterschiede hin die Zusammen—
gehöiigkeit der Ama-zulu, A:ma-xosa und Be-chuana für unzulässig zu erklären.
Die Be-chuana-H ütte nämlich hat eine ganz andere Bauart, als sonst
in Süd-Afrika von den Eingeborenen angewandt wird, und ähnelt durchaus
dem Toqul des nördlichen Afrika.
Der zunächst in die Augen fallende Unterschied von den früher beschriebenen
ist, dass man bei der Be-chuana-H ütte zwischen Wand und
Dach zu unterscheiden hat, das letztere aber konisch zugespitzt ist. Der
Grundriss ist auch hier kreisförmig und von geringem, einige Meter betragenden
Durchmesser, diese Fläche wird von einer Wand begränzt, welche
aus Lehm und Fachwerk besteht, in der Höhe aber noch nicht 2 Meter zu
erreichen pflegt. Auf die Wand ist ein Dach gesetzt, welches aus Schilfgras
gefertigt wird, das man mit Streifen roher Häute niederhält und an
die Sparren befestigt; als Stütze für das Dach findet sich in der Mitte ein
gerader Pfeiler von Holz, welcher bis in die Spitze hinäufreicht und um
dessen obersten Theil das Dach häufig eine Art Knopf bildet. An den
Seiten überragt das'Dach die Hauptwand so weit, dass es, sich dem Erdboden
bis zur halben Mannshöhe nähert und wieder von einigen dünnen
hölzernen Stützen getragen ist, welche einen schattigen Gang rings um die
eigentliche Hütte abgränzen. Dieser Gang wird gewöhnlich durch einen
zweiten, niedrigen Lehmwall vervollständigt, der die Zwischenräume der
Pfosten ausfüllt, sich aber nur etwa 1/2 Meter vom Boden erhebt. Eine
•Lücke dient als Eingang, welcher ein ovales Loch von weniger als Mannshöhe
darstellt, so dass man auch die Be-chuana - Hütte nur gebückt betreten
kann. Eine verschliessbare Thür, Fenster oder Rauchfange fehlen, obgleich
diese Art Wohnung gegen die der Raffern gewiss schon einen Fortschritt
erkennen lässt.
Der Feuerplatz befindet sich auch hier gegen den Eingang hin im
Fussboden als flache, schüsselförmige Vertiefung mit etwas erhabenem
Rande. Der Rauch muss sich seinen Weg durch den Eingang suchen und
F r i t s c h , Die Eingeborenen Süd-Afrika’js. ^