sich auch mehr mit dergleichen Zierrathen, zumal die Häuptlinge. So bildet
Gardineri) den Häuptling Dingaan in prächtigem Kostüm, nur aus,
zusammengesetzten Glasperlen bestehend, ah.
Beim weiblichen Geschlecht ist bis zur Verheirathung von Kleidung-
eigentlich nicht zu reden, denn, wie die Fig. 8 zeigt, beschränkt sich dieselbe
auf einen kleinen Schurz um die Lenden, wenige Zoll breit (U’henhle),
der ebenfalls mit Glasperlen verziert ist, und eine Schnur, eine Art Amulet,
oberhalb der Hüften. Später bei der Verheirathung nehmen die Frauen
ausser dem Schurz noch ein ähnliches Kleidungsstück wie diejenigen der
eigentlichen Kaffern, welches in einer halben Ochsenhaut oder einem Stück
Zeug europäischer Arbeit besteht und um den Körper oberhalb der Hüften
geschlungen wird, um je nach Bedürfniss mehr oder weniger hoch zusammengenommen
zu werden. Hinten fügt sich diesem Kleidungsstück' (lsibaca)
ein langer Streifen von Leder an, welcher besonders zur Zierrath und Abzeichen
der verheiratheten Frauen dient, und reich mit Metallknöpfen, Glasperlen
oder bunten Lederstreifen verziert ist. Um die Schultern binden sie
häufig ein Tragetuch, doch dient dies Wesentlich Arbeitszwecken und zur
Aufnahme der kleinen Kinder, aber nicht als Bekleidungsgegenstand.. Auch
die Mädchen haben, wie die Männer, bei festlichen Gelegenheiten einen
phantastischen Putz, unter dem die Stacheln des Stachelschweines,- die in
das Haar gesteckt oder zu Gehängen zusammengefügt werden, bunte Felle,
und klappernde Früchte um- die Knöchel eine Hauptrolle spielen 2),
Sonst sind die üblichen Zierrathen der Frauen die nämlichen, wie sie
auch von den ändern Stämmen getragen werden.
Hinsichtlich der Geschirre und Geräthschaften, welche unter den Ama-
ziilu m Gebrauch sind, ist wenig Eigenthümliches zu vermerken. Hie in
ganz Süd-Afrika verbreiteten irdenen Gefässe von ungefähr kugelförmiger
Gestalt ohne Verzierungen und die kleineren, theils flach, auch als Deckel
auf die grossen dienend, theils mehr becherförmig, wie sie oben beschrieben
wurden, finden sich hier ebenfalls. Auch die wasserdicht geflochtenen Gefässe
kommen bei den Zulu vor und zwar in sehr ausgedehntem Maassstabe,
da sie als Behälter der Milch dienen, die man darin sauer werden lässt.
Der sönst zu diesem Zwecke verwendete lederne Sack der eigentlichen
Kaffern und Be-chuana (in einem weiter unten befindlichen Holzschnitt dargestellt)
ist: hier in der Regel nicht im Gebrauch.
Geschnitzte Pfeifen für Taback oder DacTia [Isangu], bunte Schnupf-
tabacksdösen aus kleinen Kürbisfrüchten, Elfenbein oder Horn sieht man
viel m den Händen der Zulu, wenn dieselben, wie bereits angedeutet, auch
nicht immer von den zeitigen Besitzern gefertigt sein mögen. Es sei hier
noch ein Instrument erwähnt, fast das einzige, welches nicht unmittelbar
*) G. Zoolu-CountryTitelkupfer.
2> W o o d giebt von solchem Kostüm eine gute Abbildung a. a. O. p . 47,