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2. Kleidung, Bewaffnung, Geräthe und Wohnungen.
Auch unter den Korana hat der nationale Verfall schon so bedeutende
Fortschritte gemacht, dass sie fast Alle die Tracht der Colonisten angenommen
haben. B u r c h e l l und L i c h t e n s t e i n hatten noch Gelegenheit, nationale
Bekleidung an Einzelnen zu beobachten, und beschreiben dieselbe in ihren
Werken; dieselbe wich.von derjenigen, welche die colonialen Hottentotten
früherer Zeiten trugen, nicht wesentlich ab, d. h. sie trugen die eigen-
thümliche Bedeckung der Genitalien, »Jackal« genannt, Sandalen von
rohem Leder, und eine Kappe von Fellen auf dem Kopfe: um die Schultern
hingen sie bei kaltem Wetter ebenfalls den unvermeidlichen Kaross,
welcher sich von dem der Be-chuana durch den 'Zuschnitt sowie dadurch
unterschied, dass er nicht aus mehreren Fellen zusammengenäht, sondern
aus einem Stück war. In die Haarseite dieses Mantels schabten die Korana
allerhand verschlungene Figuren zur Verzierung..
Her im Uebrigen nackte Körper wurde, wie bei den Hottentotten, mit
Fett, Ockererde und Buchu eingesalbt und bestreut. W o o d ’s Angabe, dass
auch die Korana sieh mit » Sibilo u . bestrichen, muss hier um so mehr
bestritten werden, als dieser Stoff zum Schmuck des Haarschopfes dient,
diese Eingeborenen^zumal. die Frauen, aber das Haar mehr oder weniger
kurz geschoren tragen und früher unter Fellmützen, jetzt aber unter bunten
Tüchern europäischer Fabrikation verhüllen, welche sie nur ungern abnehmen.
Schon A r b o u s s b t hat dies kurze Abscheeren des Haares bei den
Korana - Frauen ausdrücklich betcmt, weder er, noch B u r c h e l l , noch L i c h t
e n s t e i n weiss etwas von ihrer Vorliebe für Sibilo; die gewöhnliche Tracht
heutigen Tages ist so, wie sie die Gonaqua- Frau auf Tafel XXIV zeigt.
Als Schmucksachen erscheinen wieder dieselben wie bei den Hottentotten;
bei den Männern hängen Amulette oder Schnüre von Glaskorallen,
auch wohl ein Messer von Be-chuana-Arbeit am Halse, und die Fellmütze
ist meist mit Glasperlen verziert, auch tragen sie Ringe verschiedener Art
am Arme, im Allgemeinen giebt der Kora aber wenig auf Schmuck,
w i e üb e r h a u p t d i e br a u n en Racen* S ü d -A f r i k a ’ s- n i c h t so
e i t e l s ind al s di e d u n k e l p i gme n t i r t e n . Man kann dies an der
Gruppe von Männern (Fig. 64] bemerken, welche auch nicht den leisesten
Versuch erkennen lassen, die abgetragenen Lumpen der Civilisation, m
irgend etwas herauszuputzen, wäre es auch nur, dass sie den wunderbaren
Phantasieformen ihrer Hüte durch Anstecken von Straussenfedern zu
einigem Ansehen verholfen hätten. Die Frauen sind natürlich eitler
als die Männer; ihre frühere nationale Tracht zeigte anstatt des Jackal
der Männer einen bis gegen die Knie herunterhängenden Schurz von