Dies sind die wesentlichsten Gerätschaften für das Haus, von Meubeln
gebraucht der Mo-chuana nicht mehr wie der Xosa oder Zulu. Als Sitze
dienen für gewöhnlich nur erhöhte Stellen des Fussbodens, wenige Zoll
über der Lehmtenne erhaben, doch werden auch hier als Luxusmeubel kleine
dreifüssige Schemelehen gefertigt, wie ein solches bereits in Figur. 17 abgebildet
ist. Eben so findet sich das durch ganz Afrika verbreitete hölzerne
Kopfkissen mit niedrigen Füssen oder aus solidem Holz im Be-ehuána-
Lande wieder, welches wir bereits oben zu erwähnen hatten.
Die besondere Sorgfalt in der Aufbewahrung des Getreides, die mächtigen,
dafür hergerichteten irdenen Gefässe (Matlouli) und eigens darüber
construirte Hütten lassen schon darauf -schliesferi, dass der Ackerbau bei
diesen Stämmen stärker im Schwange ist als bei den Ama-xosa und Zuh.
Dessenungeachtet sind die dafür
im Gebrauch befindlichen Werkzeuge
keineswegs weniger primitiv
als bei diesen,
Beistehende Figur stellt die
Feldger^the der Be-chuana. dar,
darunter die ovale Hacke mit dem
am Ende kolbig verdickten Stiel,
das einzige Werkzeug zur Bestellung
des Feldes. Daneben
den patriarchalischen Wanderstab,
den bereits beschriebenen Milchsack
(Le-kuka) aus starken Häuten,
in welchen auf den Vieh-
posten die Milch gesammelt und
von den Hirten nach der Wohnung
des Herrn gebracht wird.
Ausserdem befindet sich darauf
der kleine Quersack aus dem un-
zertrennten Fell kleiner Säuge-
thiere durch Abbalgen über den
Hals gefertigt, der gewöhnliche
Reisebegleiter eines Mannes, nicht
nur dieser, sondern auch verwandter Stämme, welcher seine ganzen Reich-
thiimer enthält, und die lederne Tasche mit blanken Knöpfen für Taback.
Damit dürften die 'hauptsächlichsten' Stücke des Inventarium auch bei
den Be-chuana erschöpft sein, und wir kämen nun dahin, zu untersuchen,
wie sich das Leben der genannten Eingeborenen in dieser Umgebune gestaltet.
*
3. Sitten und Gebräuche der Be-chuana.
Die bereits angedeutete friedliche Natur des Mo-chuana verleugnet sich
auch in seiner Lebensweise nicht. Der wilde Kriegsruf des X o sa , welcher
wohl noch lange nicht für immer verhallt sein wird, die dichte Phalanx des
unbändigen Zulu widerstrebt seinem weicheren Gemüth. Wenn auch diese
Nation nicht ganz unkriegerisch zu nennen ist, so erscheint sie mit wenigen
Ausnahmen doch in der Regel defensiv und hat nie einen bedeutenden
Kriegsruhm besessen. Kleine Neckereien der Nachbarn und damit verbundene
Viehräubereien kommen freilich häufig genug vor, führen aber nur
selten zu bedeutendem Blutvergiessen.
Die Arbeitstheilung der Geschlechter ist im Wesentlichen ganz wie
bei den Am a -zu lu , d. h . dem Manne ziemt Krieg, Jagd und das Wartendes
Viehes, den Frauen die leichteren Arbeiten -des Hausbaues, die Feldbestellung
und die Bereitung der Nahrungsmittel. Aber diese so harte und
ungalante Sitte wird nicht in gleicher Strenge durchgeführt als bei den Zulu
und Xosa.
Besondere Künste in der Kriegführung lassen sich von den Be-chuana
begreiflicher Weise nicht berichten; dagegen sind sie in der That mit der
Jagd recht vertraut und geschickter darin als die zuvor Genannten. Es scheint,
dass die geringere Aussicht, welche sie hatten, sich durch Beutezüge Vieh
und somit Fleischnahrung zu verschaffen, in ihrem an mannigfachem Wild
noch heute reichen Lande sie besonders dazu antrieb, sich -der Jagd hinzugeben.
Hier war es ebenso' bequem als lohnend , Kesseltreiben zu veranstalten,
zu welchen sich die ganze heranwachsende, männliche Jugend
vereinigte, um in dem meist ebenen, aber etwas buschigem Terrain Wild
einzukreisen und durch allmäliges Einengen in den Bereich der Wurfspiesse
zu bringen. Zuweilen wurden hier auch jene bereits oben beschriebenen
Massenschlächtereien aufgeführt, Hopo genannt, wo die eingeschlossenen
Thiere mit Hülfe zweier nach Art eines V zusammenlaufender Dornenzäune
gegen eine offene Fallgrube im Winkel des V hingetrieben werden, bis
diese endlich zum Rande gefüllt ist *) •
Heut zu Tage, sind diese Jagden seltener geworden und beschränken
sich mehr auf kleineres Wild, dagegen hat die Einführung des Feuergewehres
und der Gebrauch der Pferde der Jagd auch für die Eingeborenen
einen neuen Charakter verliehen.
Die Be-chuana sind ebenso wenig als die übrigen südafrikanischen
A-bantu gute Reiter und Schützen, aber ihr Eifer, den Europäern die Künste