dem materiellen Interesse dient, sondern zur Verschönerung des Lebens,
indem es der edlen Musica geweiht ist. Es besteht dies aus einem kurzen
Bogen mit einer Saite bespannt, stellt also ein Monochord dar, und trägt
mehr gegen das eine Ende hin eine kleine Kalabasse als Resonanzboden.
Gespielt wird das Instrument {Gubo im Zulu) ', indem der Spieler die Saite
mit einem Stäbchen sehlägt, während er mit den Fingern der ändern Hand
regulirt (vergl. Fig. 7 ® Wer eigentlich die Erfinder dieses geistreichen
l>{?wi0«.sind, lässt sich augenblicklich nicht mehr sicher feststellen, da er
sich fast bei. allen Eingeborenen Süd-Afrika’s in gleicher Weise findet und
sie eigene Namen dafür haben. Sie lieben die schnarrenden, einförmigen Töne
dieses, Monochord mehr als unsere europäischen Instrumente'und manche
Stunde hört man in stiller Nacht elegisch gestimmte Kaffern darauf phan-
tasiren.
In der Sorgfalt des' Flechtens scheinen die Am a -zu lu die ändern
Südafrikaner, wenn nicht zu übertreffen, doch sicherlich zu erreichen, wie
man ausser den geflochtenen Milehgefässen an den mancherlei Körben und
Matten erkennen kann, . die von ihnen zu verschiedenen Zwecken gefertigt
werden: Hierher 'gehören riesenhafte Körbe von cylindrischer Gestalt
Ratqn nach G r o u t ) , welche die geämdteten Aehren für einige Zeit •aufnehmen
, bis sie ganz trocken sind und sich Zeit zum Ausdreschen derselben
findet. Das ausgedroschene Getreide verpackt man iri unterirdische Magazine,
wie sie schon bei den Ama-xosa beschrieben wurden. Der aus den Gruben
heiausgenommene tägliche Bedarf wird aber wieder in .besonderen eiförmigen
Körben von bedeutender 'Grösse aufbewahrt, welche auf einem niedrigen
Untergestell in der Hütte stehen (Isilulu n. G p.o u t j .
Auch die Behausung, welche in der allgemeinen Form mit der der
Kaffem übereinstimmt", d. h. die flache, halbkugelförmige .Gestalt hat,
zeichnet sich durch die Regelmässigkeit und Sauberkeit des Flechtwerkes
aus. Das sehr gleichmässig vertheilte Schilfgras wird über dem Gestell aus
dünnen heruntergebogenen Stangen durch geflochtene'Seile in gleichen, .
engen Zwischenräumen niedergehalten., wie man dies in Fig. 24, wo eine
Hütte den Hintergrund bildet, erkennen kann.
Die Höhe des Innern ist auch bei diesen Stämmen so gering, dass
man nur im höchsten Theile mit, dem Hut auf dem Kopfe aufrecht stehen
kann; die Anlage des Feuerplatzes, das zum Eingang dienende ovale Loch
und die Bauart der äussern Einfriedigung (t f ’muzi) stimmen wesentlich mit
den bereits beschriebenen überein. Eigenthümlich aber ist den eigentlichen
Zulu, wo sie als unabhängige, geschlossene Nation hausten, die kreisförmige
Anlage ihrer Städte ,r wie sie die beistehende Figur zeigt.
' Dieselbe stellt ü ’nkunginglove, Dingaan’s Hauptstadt dar, nach der von
Capt. G a r d in e » in seinem Reisewerk (pag. 28) gegebenen Abbildung. Es
existirt noch xeme andere Skizze derselben Niederlassung, welche von H o l d
e n m seine » History o f Natal« aufgenommen worden, ist; die Letztere trägt