5) die Ba-phiring (Volk des Wolfes) und
6) die Li-khoya.
In dieser Gegend, welche den Durchgangspunkt bedeutender Wanderungen
darstellt, finden sich mannigfache Reste untergegangener Stämme,
theils von Be-chuana- theils von Kaffer [Matabele) — Ursprung, von denen
A r b o u s s e t 1) einige der Vergessenheit entrissen hat, wie die Ma-rimo (Ba-
fukeng), Ma-kaÜa, Ba-makakana und Ma-tlaptlapa, wegen ihrem Hang
zur Menschenfresserei von den Be-chuana: Ma ya -B a th u genannt; doch
gehören diese Stämme, wie bereits angedeutet, e b e n s o w ie ih r C a n n i —
b a l i sm u s , dessen Ausdehnung überhaupt übertrieben wird, wenn auch
hier im Gegensatz zu den Natal— Kaffern sicher erwiesen ist, dass er als
Landessitte bestand, jetzt vollständig der Geschichte an.
Jenseits des Vaal- Flusses finden wir wieder bedeutendere Stämme,
jedoch unter Boerenbotmässigkeit:
7) Die Ba-ptigeni unter Moletchi und Matlali in den Magalies-
Bergen,
8) die Ba-mapela unter Mankopane,
9) die Ba-tloung (Elephantenvolk)
10) die Ba-peri unter Sekwati,
11) die Ba-tsetse (T'sefee-Volk).
Es werden nun ausserdem noch eine ganze Reihe von Stammnamen
in den Journalen der Reisenden aufgeführt oder in den Karten eingetragen,
so z. B. auf einer heueren PETERMANN’schen Karte im Nordosten der
Transvaalrepublik die Namen: Ba-melechu, Ma-katee (Ama-hädi?\, Basuetla,
Ba-machanana etc., andere,- früher übersehen, .tauchen erst auf, wie
Schreiber dieses Mitglieder eines Stammes mit Namen Ba-hidiji am Limpopo
kennen lernte, doch sind diese kleinen und kleinsten Abtheilungen theils
so wenig bekannt, theils so unbedeutend, dass sie hier nicht eingehend behandelt
zu werden verdienen.
Die Volkszahl aller dieser Stämme ist zwar nicht mit Genauigkeit festzustellen
, doch erlaubt das engere Zusammenleben hier wenigstens eine
annähernde Schätzung. Eine solche ist auch schon von E. S a l om o s gegeben
worden, und obgleich - nun eine Reihe von Jahren darüber hinge—
gangen sind (die Publication datirt von 1855), so treffen die Zahlen auch
heute noch ziemlich zu. Er nahm die , mächtigsten Stämme der West-
Be-chuana (die B a -tla p i, Ba-kuena, Ba-mangwato, Ba-rolong) zu einer .
Durchschnittsstärke von 20000 Mann an, welcher Schätzung ich beipflichte,
ich komme aber zu einer etwas höheren Summe, indem ich den' starken
J) A rbousset , Exploratory Tour. etc. p. 92.
Stamm der Ba-wanketsi wenigstens zu 15000 eintrage, und die übrigen,
von denen die Ba-khatla, Ba-tauana, Ba-kaa und Ma-kohlo keineswegs
unbedeutende Stämme sind, mit durchschnittlich 8000 verzeichne Die
Volkszahl der West - Be-chuana würde sich demnach im Ganzen au e wa
160000 Seelen stellen, gewiss keine bedeutende Summe) für ein so ausge-
.dehntes Gebiet.. ,
Der Kern der O s t -Be-clmana wird, wie bereits erwähnt, durch le
Ba-suto gebildet, welche unter Moshesh zurZeit seiner grössten Macht einen
sehr ansehnlichen Stamm darstellten; im Jahre 1863 konnte der Häuptling
noch eine Armee von ungefähr 20000 Mann in’s Feld schicken, und S al
om o s greift also gewiss nicht zu hoch, wenn er sie auch schon früher zu
70000 Seelen (15000) Krieger) abschätzt. Die letzten Kriege mit dem Freistaate
werden diese Zahl indessen bedeutend reducirt haben, indem em
grösser Theil gefallen ist, gewiss ein grösserer aber, wie stets m solchen
Fällen, die sinkende Fahne seines Stammoberhauptes verlassen haben wird.
40000 dürfte darum zur Zeit ganz ausreichend sein; um die Volkszahl der
Ba-suto auszudrücken. 1 4
Auch die ändern Stämme sind seit S alom o n ’s Schätzung mehr oder
weniger reducirt worden, jedenfalls werden die als Maya -Ba thu von A r -
b o u s s e t zusammengefassten Reste früherer nationaler Vereinigungen heute
kaum mehr als 5000 betragen statt'15000, wenn sie je so stark waren,
||m d ebenso sind die einst zahlreichen Ba-mapela, B a -p e ri, Ba-hurutse
durch die Feindseligkeit und Unterdrückung der Boeren zuruckgegangen,
nachdem schon der Speer der Matabele und die Streitaxt der Maniatm gnmmig
in ihren Reihen gehaust hatte.
Die Ba-hurutse, zur Zeit wenigstens theilweise noch einer gewissen
Selbständigkeit sich erfreuend, werden etwa 10000 Mann stark sein, die
anderen beiden' Stämme zusammen vielleicht eben so viel, und die sämmt-
lichen übrigen, im Orange - Freistaat und und dem südlichen Transvaal
lebenden kleineren Abtheilungen, theils den Boeren, theils den B a -su to
tributär, mit den Resten der versprengten Mantaiisi wiederum vielleicht
10000.D
ies würde für die Ost -Be-ch uana mit den B a -k o n i eine Gesammt-
summe von 75000 ergeben, doch sind dabei nicht berücksichtigt die Stämme,
welche im Norden und Nordosten des Transvaal wohnen, sich bis gegen die
Zulu heraberstreckend, eine Abtheilung des Volkes, über welche keine
genügenden Angaben vorliegen, um eingehende Schätzungen zu machen,
die aber, nach einzelnen Thatsachen zu schliessen, ziemlich zahlreiche
Stämme umfassen müssen. Vielleicht halten dieselben zur Zeit noch sämmt-
lichen, anderen untergehenden Zweigen der Ost-Be-chuana der Zahl nach
die Wage.
Genaue Gränzen für die Wohnsitze der einzelnen Abtheilungen des
Volkes zu geben,’ ist hier, wie in. den meisten anderen Fällen in Süd-Afrika