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kann; es stellt nämlich eine Kirche dar, wie sie L iv in g s t o n e diesen Stamm
bauen gelehrt hatte. Er war zwar schon lange nicht mehr bei den B a -
kuena, als diese ihren Wohnsitz an dem hier abgebildeten Orte aufschlugen,
aber es fanden sich andere Europäer, bei denen sich die Eingeborenen
Raths erholen konnten. Der Häuptling des Stammes, Secheli, welcher von
L iv in g s t o n e in Liteyana veranlasst worden war, sich ein europäisches Haus
zu bauen, ist in Logageng wieder zur nationalen Form zuriickgekehrt. Die
beiden etwas grösseren Hütten rechter Hand waren für ihn bestimmt.
Die Abbildung, welche von einem Hügel der Nachbarschaft photographisch
aufgenommen istT giebt einen guten Ueberblick über das Wirrsal
von Dornenhecken einer Be-chuana - Stadt und die regellose Vertheilung der
endlosen, spitzen Dächer, zwischen denen nur einzelne breitere. Wege ex i-
stiren, um einem Wagen den Zugang zu ermöglichen. Die Ba-kuena-
Stadt mochte zur Zeit meiner Anwesenheit im Orte mit den Seitentheilen,
welche sich wie Vorstädte darum lagerten, wohl über 1000 Hütten betragen.
Die nächste Abbildung (Fig. 42) stellt Gamoshopa, den Hauptort der
Ba-khatla, dar, doch erlaubt die grössere Ferne keinen vollen Ueberblick
mehr; man erkennt aber noch die Stelle der Khotla an dem grossen Baum
in der Mitte, in dessen Nähe sich die Hütte des Häuptlings erhebt. Charakteristisch
ist in der Figur das Netz von Fussstegen, welche zu den engen
Eingängen des Ortes, führen, und die unregelmässigen, ebenfalls von Dorn-
liecken eingezäunten Culturfiächen im Mittelgründe (zur Zeit waren sie ab-
geärndtet).
Die Vergleichung der verschiedenen, hier eingeschalteten Figuren lehrt,
dass hinsichtlich der Grösse und mehr oder weniger sorgfältigen Construc-
tion der Hütten mannigfache Unterschiede Vorkommen, nirgends bemerkt
man aber so geräumige Gebäude, wie C a m p b e l l 1) ein solches in seinem
Reisewerke abbildet.
Der genannte Autor nahm es mit seinen Darstellungen nicht sehr gen
a u 2), und da specielle Beschreibungen nicht beigefügt sind, ist es schwer,
die Fehler zu übersehen. Auf der citirten Abbildung finden sich im Innern
der Hütte an den Wänden und am Mittelbau rohe Thiergestalten, wie sie
in der That von den Be-ckuana zur Ausschmückung der Wände benutzt
werden. Dies ist aber, ungeschickt wie die Figuren sind, der höchste Aufschwung
ihrer Phantasie, meist begnügen sie sich mit weissen, rothen oder
schwarzen Verzierungen, die abwechselnde*Felder, Linierungen und ähn-
^ C. a. a. O. I. p. 269.
Es scheint, dass die Verhältnisse bedeutend übertrieben sind und es ist möglich,
dass überhaupt gar kein Wohnhaus Vorgelegen h a t, sondern nur ein überdachtes Vorraths-
mägazin von Getreide , welches der eigentümliche runde Mittelbau jedenfalls darstellen
soll; es fehlt zur Wohnhütte der sonst nie vermisste Feuerplatz.
, 2) Vergl.. die Abbildung des Einhorn. C. a. a. O’. I. p. 294.