der von dem Stamme »fe-nguza« abgeleitet wird und arme Leute bedeutet,-
welche Beschäftigung suchen. D o h n e dagegen, sieht in dem Namen nur
ein Schimpfwort, welches sich etwa mit »Kehricht« übersetzen Hesse, Aus
dieser Bezeichnung-machte man in der Colonie unter Weglassung des Präfixum
» fingoe a, wobei das »oe« des Holländischen als ;;u (' ausgesprochen
werden muss.
Eine Gruppe dieser elenden, Verkommenen Wanderer bei ihrem Marsch
durch die Colonie stellt die angefügte Abbildung dar, welcher eine Chromolithographie
nach B a in e s ’ Skizze zu Grunde liegt.
Diejenigen, welche nicht'wagten, oder es nicht vermochten, die Fesseln
der Selaverei abzuschütteln, fielen grossentheils der Rache ihrer Herren
zum Opfer. Als der ^Häuptling Hintea von d ’U r b a n wegen dieser Metzeleien
unter den Wehrlosen zur Rede gestellt wurde, antwortete er ganz
kaltblütig: »N u n, was ist denn dabei ? kann ich mit meinen eigenen Hunden
nicht thun, was ich will?«
Die Betrachtung der Geschichte der Ama-fengu lehrt deutlich, dass
es nicht immer die Europäer waren, welche die Vernichtungskriege in’s
Leben treten Hessen, und das Beispiel ist zumal darum so lehrreich, als
gerade den europäischen Colonisten die Rolle zugetheilt ward, die Reste der
von ihien nächsten Stammverwandten mit gänzlicher Vernichtung bedrohten
Eingeborenen vor dem Untergang zu retten.
Nach der erwähnten grossen Einwanderung kamen noch mehrere Nachschübe,
und es gelang der Regierung, die ganze Masse dieser Flüchtlinge
m festen Locationen unterzubringen und für ihren Unterhalt zu sorgen. In
diesen Locationen, welcher es' eine ganze Anzahl giebt (bei Port Elisabeth,
Grahamstown, King-Williamstown u. s. w .), wohnen die Fingoe friedlich
beisammen und erwerben sich unter der weissen Bevölkerung auf mannigfache
Weise ihren Unterhalt. Besondere Beamte haben über die Interessen
der Niederlassung zu wachen, und es sind auch Prediger angestellt, w-el-
fchen das geistliche Wohl der Einwohner anvertraut ist. Bei ihren bescheidenen
Ansprüchen an das Leben reicht geringe Arbeit hin, den Unterhalt
zu sichern, die Fingoe befinden sich daher unter diesen Verhältnissen ganz
wohl, ihre Zahl ist gewachsen, und sie geberden sich bereits sehr unabhängig
, da auch ihr Besitz sich gemehrt hat. Gleichzeitig ist ihnen ein
gewisser Grad von Civilisation zu Theil geworden, was sieh in ihrer Tracht
und Lebensweise mehr oder weniger deutlich verräth.
Die Rückwirkung dieser Anfänge der Civilisation auf ihre ganze Entwickelung
und ihren Körper war es, was schon früher Veranlassung abgab,
der Fingoe mehrfach Erwähnung zu thun (vergL pag. 26).