glücklichen Kampf (Schlacht bei Congella) gegen die englische Regierung
ihre Unterwerfung abzuwenden suchten.
Es herrschte nun für längere Zeit eine verhältnissmässige Ruhe im
Z/ulu-Lande, bis im Jahre 1857 die Fluthen des Tugela wiederum roth in’s
M eer flössen, dunkel gefärbt durch das von Bruderhänden vergossene Blut.
Ketchwayo, einer von U’mpande’s Söhnen, sammelte sich einen grossen
Anhang und revoltirte gegen seinen Vater. Es kam zu einer grossen Schlacht,
in der Ketchwayo seinem Bruder U’mbulas als Führer der anderen Parthei
gegenüherstand, der Letztere bedeutend in der Minderzahl, aber unterstützt
durch einige Colonisten und mit einer kleinen Anzahl Feuergewehre versehen.
Diese machten Anfangs wohl einigen Eindruck, doch wendete sich
das Geschick des Tages entschieden gegen U’mhulas, welcher selbst fiel;
die triumphirenden Gegner richteten ein schreckliches Blutbad unter ihren
eigenen Landsleuten an, so dass nur wenige entkamen, indem sie, den
Fluss durchschwimmend, am ändern Ufer von englischen Truppen aufge-
nömmen wurden.
Ketchwayo erlangte so die Macht, doch blieb U ’mpande ein gewisser
Anhang, und er starb in den sechziger Jahren eines natürlichen Todes.
Die im Süden fest organisirte englische Colonie flösste jetzt wohl genügenden
Respect e in , um die kriegerischen Gelüste der Ama-zulu in dieser
Richtung zurückzuhalten, aber dafür wendeten sie sich in neuerer Zeit wieder
nördlich und drangen im Jahre 1866 auf ihren Raubzügen bis Senna, welches
sie vollständig zerstörten.
Die letzten Kriege mit den Kaffern.
Im Kafferland hatte die allmälig erstarkende englische Regierung noch
manchen harten Strauss durchzukämpfen, bevor ein annähernder Grad von
Sicherheit erreicht wurde. Der in den dreissiger Jahren mit Kraft und
Geschick durch D ’ Urban geführte Krieg hätte wohl für längere Zeit Frieden
geschafft, wenn nicht von England aus unverständige philanthropistische
Einflüsse thätig gewesen wären, das erneute Hereinbrechen von Blutver-
giessen zu beschleunigen. Man missbilligte D ’Urbans Politik im höchsten
Grade (Lord G l e n e l g ’s berüchtigte Depesche) und veranlasste, dass Sir
A. Stockenstrom 1836 als Lieutenant-Governor mit den Häuptlingen neue
Verträge abschloss, in denen der District Adelaide und der grösste Theil
des neutralen Gebietes ihnen zurückgegeben und der grosse Fisch-Fluss,
Tarka und Stormberg-Spruit als Glänze erklärt wurde: man setzte also
auf’s Neue die Eingeborenen und Colonisten in die engste Berührung und
liess die Feinde in die Schlupfwinkel wieder einrücken, aus denen sie zu
vertreiben so viel Opfer gekostet hatte.
Die daraus unvermeidlich hervorgehenden Collisiönen machten sich
noch nicht gleich fühlbar, wozu die geschichte Leitung der öffentlichen
Angelegenheiten unter Sir O. Napier als Gouverneur und den auf Stockenstrom
folgenden Lieutenant - Governor Colonel J. Tiare Manches beitragen
mochte, doch vom Jahre 1842 an verwickelten sich die Beziehungen der
Partheien mehr und mehr.
ln, Natal hatten die Boeren 1840 auch bereits angefangen, ihre Herrschaft
nach Süden hin gegen die Eingeborenen aüszudehnen,' indem sie
eine erfolgreiche Expedition gegen die Ama-baka unternahmen, als sich
aber für sie die Unmöglichkeit herausstellte, ihre Unabhängigkeit gegenüber
der englischen Regierung zu behaupten, so wichen sie lieber nach dem
Innern zurück. Unter A. Pr'dtorius und Potgieter überstiegen sie wieder die
Drakensberge und breiteten sich in den Gebieten zwischen Vaal- und Oranje-
Rivier aus; hier fanden sie jetzt die Griqua unter Adam Kok ihnen nachgerückt,
und da diese sich nicht gefügig zeigten nachzugeben, so nahmen
die Boeren eine feindselige Haltung gegen sie an und veranlassten dadurch
die Griqua sich unter den Schutz der englischen Regierung zu begeben,
welche trotz des Protestes der Boeren die Souveränität über die nördlichen
Gegenden in Anspruch nahm.
Auch dem Ba-suto - Häuptling Moshesh wurde jetzt die weitere Ausbreitung
der Colonisten bedenklich und er schloss daher 1843 mit Sir George
Napier einen Vertrag, durch den er sein Gebiet zu sichern suchte, ohne
dass er sich jedoch offen über die gewünschten Gränzen aussprach, welche
nach Dr. P h i l i p s Vorschlag in dem Document, __»wie man es für recht und
billig hielt« festgesetzt wurden. Die Ansicht über Billigkeit erwies sich als
Streitig, indem bald nachher Rev. William Shaw im Namen der kleinen
Häuptlinge, welche stark benachtheiligt waren, dagegen protestirte. In
einer erneuten Unterredung, die Sir P. Maitland mit Moshesh bei Tauw-
fontein hatte, wurde auch Nichts definitiv entschieden, sondern man beschränkte
sich auf Vorschläge, unter denen der von Gideon Joubert (das
streitige Gebiet durch eine Linie von Comissie - Drift am Caledon bis zum
Einfluss des Kraai-Rivier abzugränzen) später durch Moshesh wieder hervorgesucht
wurde.
Es beginnt von dieser Zeit ein unendlicher Streit über die Gränzfrage
bald mit diplomatischen Verhandlungen, bald mit den Waffen in der Hand
verfochten, während das Material zur Feststellung des Rechtsbodens nie
existirt hatte, und die einseitigen Entscheidungen stets den Charakter der
Willkühr an sich trugen. Zunächst rückten sich hier die Partheien noch
nicht so nahe, um Collisionen unvermeidlich zu machen, wenn auch bereits