Dieser Dialekt gehört bestimmten Stämmen au, wie den u-Mtelwa,
den a-Ma-cwabi und anderen; aber durch den mächtigen Einfluss
der VrMtetwa wird er jetzt sehr allgemein im ganzen 'Zläa - Land
gebraucht und sogar am Hofe des Königs, obgleich 'er als incorrect
betrachtet wird.
Der Dialekt der a Ma-swazi scheint das verbindende Glied
zwischen den Sprachen der Kaffer- und Tekeza- Species zu sein.
Der A-Ma-swazi-Dialekt.
Die a-Ma-swazi leben im Norden des Zulu-Reiches, dem sie tributpflichtig
sind. Ihr jetziger König ist a Mswazi, der Sohn von Sopuza.
Dieser Dialekt theilt mit den Sprachen der Tekeza - Species die Besonderheit,
dass er ein t für die Kaffer- und Z u lu -Buchstaben z und d hat;
aber er hat nicht die charakteristischen Zusammenziehungen, durch welche
im Tekeza die Laute nk und p gewöhnlich verschwinden, das mp zum m
und die Verbindungen nt und ml zu n werden. Auch der Buchstabe v ist
in diesem Dialekte erhalten und nicht iu f verwandelt worden. Der a-Ma-
swazi- Dialekt scheint auch Schnalzlaute zu besitzen und unterscheidet sich
im ganzen Bau wie in dem idiomatischen Gebrauch der Worte nur sehr
wenig vom correcten Zulu.
Die Tekeza-Species.
Die Sprachen der Tekeza- ‘Species werden zur Zeit hauptsächlich im
Nordosten des Z u lu -Landes gesprochen und erstrecken sich vermuthlich
etwas nördlich von der Delagoa-Bay.
In früheren Zeiten scheinen sie die ganzen Küstenstriche des Zulu-
Landes und wenigstens einen Theil derjenigen eingenommen zu haben,
welche augenblicklich die Colonie von Natal bilden. Aber die Stämme dieser
Gegenden, welche einst die Tekeza-Dialekte zu sprechen pflegten, haben
jetzt beinahe alle die Z u lu -Sprache adoptirt, obgleich die Besonderheiten
des Tekbza vom grössten Theile der Bevölkerung noch wohl im Gedächtniss
gehalten werden.
Einige wenige der N a ta l-Stämme, wie die Ma-ncolosi, sollen bis auf
den heutigen Tag unter einander Tekbza - Dialekte sprechen. Die letzteren
bilden die südliche Abtheilung, die nordöstlichen Varietäten aber werden die
nördliche Abtheilung der Tekeza-Sprachen genannt.
Das Tekeza klingt breit und weich im Vergleich mit dem Kafir und
Zulu, aber es ist nicht guttural wie die Se-tshuana. Schnalzlaute sind unbekannt,
aber mit Ausnahme der Dialekte der südlichen Abtheilung1).
1) Dies ist offenbar auf Zulu-Einfluss zurückzuführen, wie auch das Se-suto zweifellos
den einzigen Schnalzlaut, welcher gewöhnlich durch den Buchstaben q ausgedrückt
wird, derselben Quelle verdankt.
Drei Arten aspirirter Zungenlaute kommen vor, jedoch ist ihre Aussprache
eigenthümlich und von derjenigen, welche dieselbe Klasse der Laute
im Zulu hat, verschieden.
Die Lautverschiebungen, welche zwischen dem Tekeza und den Sprachen
der K a fir- und Se-tshuana - Species statthaben, sind in obiger Tabelle
aufgeführt. In den meisten Fällen ist das Tekeza weniger urthiimlich als
die Kafir - Species.
So hat es Ueberfluss an Contractionen und Elisionen, besonders zweier
Doppelconsonanten, deren erster ein Nasenlaut, der zweite aber eine Tenuis
oder die Liquida l ist.
Einfache Zungen-Laute sind entweder palatisirt, wie m der a Ma-swazi
Sprache, durch Hinzuziehung eines Zisch-Lautes (südliche Dialekte), oder
sie ist in die Liquidae r o’der l verwandelt (nördliche Dialekte) wie iu der
Se-tshuana.
Die labiale Tenuis p wird, in den nördlichen Dialekten gänzlich fallen
gelassen, und in der südlichen Varietät erleidet sie, zum wenigstens in
allen grammatikalen Partikeln, entweder Ausstossung oder Verwandlung iu k.
Ob das Kaffrische z oder das korrespondive TekSsa t die Priorität zu
beanspruchen hat, kann als offene Frage gelten.
Die Palatisation der labialen Gonsonanteii vor labialen Vokalen scheint
iu keinem so ausgedehnten Maasse ausgeführt worden zu se in, wie im
Kafir und selbst in der Se-tshuana, und auf diese Weise hat das Tekeza
oft manche mehr urthümliche Formen beibehalten als in den beiden ändern
Species erhalten sind. Z. B, wird im südlichen Tekeza ein Hund imhua
genannt [Kafir ind shw, Se—suto mp t s h a \ Se-hlapi e n t s h a , Inhambane,
Sofala, Tette imbua ; Hiau mbua ; Suaheli, Pökomo, Mpongwe, Batonga
mboa; Cape Delgado umböa; Sidi (in Sindh) umbu ä; Herero, Benguela,
Bunda o -m b u a ; Pauwe mvu ; Isubu mbwa oder n gwa \ Fernando-Po
mpwa } \ und ein Kalb i y omo a n a (Kafir ink o y a nw, Herero ongom-
bi ona) von i y omo (nördliches Tekeza omo; Kafir inkomo-, Se-tshuana
khomo; Inhambane ombe; Sofala, Sena, Tette,. Quellimane, Cape Delgado,
Suaheli, Nika, Kamba, Pokomo, Sidi (in Sindh) ngombe-, Herero, Benguela,
Bunda ongombe-, Hottentot k oma p oder qumab (m. s.) eine Kuh.
In ändern Verkleinerungswörtern hat die Palatisation des labialen Con-
sonanten nur eben erst angefangen. So wird in. dem Laurenzo - Marques-
Dialekt ein junger Hund im b d shana genannt (Kafir i n d s h a n a ; Se-
tshuana int shana ) und ein Bach a n amb d s h a n a (Kafir uml a n d s h a n a )
von nambo [Kafir uml ambo- , Se-tshuana mo lapo) ein Fluss.
Südliche Teküza-Dialekte.
Die südlichen Tekeza-Dialekte werden offenbar und natürlich in grösser
Ausdehnung durch das Zulu beeinflusst, und andererseits konnte es nicht