Beschäftigung fällt besonders den älteren Männern zu, welche stundenlang,
ohne aufzusehen, um die Felle am Boden hocken, indem jeder an einer
Ecke dies Vernähen besorgt. Beistehende Figur stellt eine Gruppe-solcher
Arbeiter m der Khotla von Logageng dar, beschäftigt Tiger-(Leoparden-)
Karosse für den Häuptling herzustellen.
Seltener schon sieht man die Männer mit Schnitz- oder Schmiedearbeit
beschäftigt, was gewöhnlich in den Händen von einzelnen besonders' Geschickten
ruhte Das Warfen des Viehes und Melken kommt hier wie bei den
eigentlichen Kaifern den jüngeren Männern zu; an diese Beschäftigungen
reiht sich das Abrichten der Ochsen zum Ziehen, Reiten oder Lasttragen,
eine Verwendung derselben, welche um-so häutger wird, je ungesunder
eine Gegend für Pferde ist. Den R e it- und Packochseu durchbohrt man
Fig. 45. Männer, Karosse nähend.
die knorpelige Nasenscheidewand und steckt ein kurzes Stückchen quer hindurch,
an dessen Enden die als Zügel dienenden Stricke befestigt werden.
Ern dickes Schaffell dient als Sattel, auf dem der Reiter wohl weich, aber
wenig sicher sitzt, da das Fell den Ochsen nur locker anhaftet und bei der
Bewegung hin und her rutscht.
Damit sind die wesentlichsten Beschäftigungen der Männer erwähnt,
das üebrige fällt wiederum den Frauen anheim. Hierher gehört besonders
der Aufbau der Hütte, welcher fast ausschliesslich dem weiblichen Geschlecht
zur Last fällt. Hat der Mann beim Fällen, Herbeischaffen und Aufrichten
der stärksten Hölzer hülfreiche Hand angelegt,- so glaubt er seine Pflicht
mehr als hinlänglich erfüllt zu haben. Sache der Frauen ist es alsdann,
den Thon herbeizuschaffen und zu kneten , aus dem der Fussboden gemacht
wird; das Fachwerk der Hauptwände aufzusetzen und mit dem zähen Lehm
zu verschmieren. Sie machen -auch das Dach, indem sie auf demselben
hocken und ällmälig ein Büschel des Schilfgrases nach dem ändern auflegen
und befestigen; endlich müssen die Frauen auch das Aufrichten und Verflechten
der äusseren Umzäunung besorgen, welche den kleinen flofraum
um die Hütte mit den Nebengebäuden abgränzt. Die auch bei den Be-
chuana herrschende Sitte der Polygamie vereinigt eine grössere Anzahl von
Händen zu diesen Arbeiten, bei monogamischen wäre etwas Aehuliches.
wohl kaum durchzufiihren \ aber auch so leiden die krauen unter der harten
Arbeit recht erheblich.
Fig. 46. Frauen heim Zaunflechten.
Beistehende Figur zeigt mehrere Frauen bei einer solchen Arbeit beschäftigt;
der Zaun ist fast vollendet und man erkennt hinter dem schmalen
Eingang die Hütte mit der dunklen -Veranda und der niedrigen, etwas abgerundeten
Eingangsthür.
Die Beschäftigungen im Felde lasten bei den Be-chuana noch schwerer
auf dem weiblichen Geschlecht als bei den Xosa und Zulu. Es liegt dies
in dem Umstande, dass die Ersteren ihrer ganz friedlichen Natur gemäss
mehr Neigung zum Ackerbau haben als die Letzteren. Man findet im Be-
chuana- Gebiet viel ausgedehntere Culturen als es sonst in den Eingeborenen-
Districten der Fall zu sein pflegt und würde sicherlich noch mehr antreffen,
wenn der geringe Wasservorrath des Landes nicht einen Anbau in grösserem
Maasstabe' untersagte.
In dieser Beziehung ist das Ba-suto-Land mit den Abfällen des »Mont
aux sources« günstiger gestellt als sehr viele andere Gebiete Süd-Afrika’s,
und die relativ dichte Bevölkerung desselben lebte grossentheils von den
Erträgen des Bodens. C a s a l is , welcher so lange unter den Ba-suto wohnte