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sie diesem die weisse Erde, und er machte Striche damit auf seiu Schischikué.
Der Name dieses Chefs war früher M ih t i -P ih h ä (der Rauch des Dorfes) gewesen,
er hatte sich aber, als er oben auf der Erdoberfläche angekommen war, M ih ti-
Schi (die Robe oder das Fell mit schönem Haare, la robe à beau poil) genannt.
Nachdem man ihm die Erde und die beiden Scalpe übergeben, ertheilte er allen
seinen Leuten den Befehl, Bisonten zu schiesseu, aber nur Stiere, davon den dicksten
Theil der Felle zu nehmen und daraus Schilde, Wakihde (p a r e -flé ch e s) zu
machen, welches sie thaten. Als dies geschehen, fragten sie den Chef, was sie
nun zu thun hätten, und er antwortete „malt eiue niederhängende Sonnenblume auf
diese Schilde (als eine Art von Medeciue oder Schutzzeichen), worauf die Schwester
des Chefs sagte, „ihr seyd Thoren, malt eine Bohne darauf; denn was ist
schlüpfriger, als die Bohne, um die Pfeile abzuwehren.“
Der Chef gründete nun die Einrichtung der Banden oder Vereine, und setzte
zuerst die der Meniss-Ochatä ein. Er verfertigte vier Mützen mit Krähenfederu
und gab den Mandans auf, mehre solche zu machen. Er gab ihnen ferner Ihkoschka
(Kriegspfeife) und Gesang und ermahnte sie stets tapfer und guter Dinge zu seyn,
und nie vor der Pfeilspitze zu welchen. Ferner gab er ihnen die hinten herab-
liängenden Streifen von rothem Tuche uud setzte hinzu „wenn sie seiner Anweisung
Folge leisten würden, so werde man sie immer als tapfere und brave Männer
achten. Dann bildete der Chef zAvei der gebogenen Stangen (Manna) mit Olterfell
bewickelt und gab sie den Kâua-Karakâchka und dann noch zwei mit Rabenfedern,
die er ihnen ebenfalls einbändigte. Die ersteren stellen die Sonnenblumen, die letzteren
die Mays-Pflanze vor. Diese Zeichen sagte er „sollt ihr voran tragen, wenn
ihr gegeu den Feind zieht, steckt sie in den Bodeu ein und fechtet bis auf den
letzten Mann, d. h. verlasst sie nie. Nun stiftete er die Bande Ochka-Ochaiä (des
petits chieus fous, der kleinen Hunde, die man nicht kennt). Dann rief er viele
junge Leute zusammen und gab ihnen auf, ihr Gesicht schwarz zu malen, gab ihnen
ihren eigenen Gesang mit dem Kriegsrufe (War-whoop) am Ende, uud setzte hinzu.
er wolle sie Tächika-Ocliatä (d ie schwarzen Vögel, Blackbirds) nennen. Nachher
zog er mit seiuen Leuten in den Krieg gegen die Chayennes. Sie erreichten
den Feind und legten alle ihre Roben auf einen Haufen zusammen. Der Chef trug
eiue Mütze von Luclisfell und seiue Medecine-Pfeife im Arme. Er focht niclit mit,
sondern sass während des Gefechtes an der Seile auf dem Boden. Mau focht beinahe
den ganzen Tag, trieb den Feind in sein Dorf zurück, und wurde zurückgetrieben,
welches drei bis viermal geschah, uud wobei einer der Numangkake getödtet
wurde. Als man dieses dem Chef hinterbrachle, befahl dieser, an den Fluss
zu gehen, und ihm eine junge Pappel mit grossen Blättern zu bringeu, welche er
nahe vor den Feind in den Boden pflanzte, und die Chayennes zum Angriffe her-
aiisforderte, allein diese antworteten, man wolle seiuen Angriff erwarten. Da er
durchaus nicht zuerst angriff, so schossen die Feinde nach ihm, allein ihre Pfeile*
A’erletzten nur den Arm uud die Robe. Er hielt hierauf das Bäumchen in die Höhe,
welches plötzlich zu einem colossalen Stamme emporvvuclis, durch einen sich erhebenden
starken Sturm unter die Feinde geworfen wurde,« viele von ihnen zerschmetterte,
und die Chayennes über den Missouri zurücktrieb.
Die Numangkake zogen nun den Missouri aufwärts, bis jenseit des Heart-
River (w o lange Zeit hindurch ein Mandan-Dorf stand). Eiu alter Indianer fischte
an dieser Stelle, als am jenseitigen Ufer vier Männer erschienen. Au f seiue Frage
wer sie seyen? nannten sie ihre Namen, und richteten dieselbe Frage an ihn, w e lche
er ebenfalls beantwortete, und eine Mayskolbe, welche er bei sich hatte, an
einen Pfeil steckte und dieselbe hinüber schoss. Da sie die Mayskörner sehr
wohlschmeckend fanden; so riefen sie ihm zu, dass in vier Nächten viele Menschen
kommeu würden, für welche mau viele Speise bereit halten möchte, kehrten dann
nach ihrem Lager zurück und gaben ihren Landsleuten Nachricht von dem Mayse.
Sie hatten auch die Pomme blanche und mancherlei andere Dinge gekostet, hielten
aber deu Mays für die wohlschmeckendste dieser Speisen. Man brach nun das
Imger ab und zog langsam vorwärts. Die Numangkake erwarteten die Fremden
fei