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Am 1 9 . Juni verliess ich mit dem Ümted-Sfales-Mail-Boat-Guyandolle diese
Stadt und schiffte den Ohio aufwärts. Das Steem-Boat Lady Scott lief mit nns
zugleich ab; allein es blieb bald weil hinter unserem Post-Dampfschiffe zurück.
Da im Staate Ohio die Sclaverei abgeschalft ist, so bestand die Bedienung des
Guyandotte meist aus Weissen. E s gieht aher drei solche Mail-Beats, welche die
Depeschen der Begiermig weiter zu befördern haben. Sie verrichten dieses Geschäft
aber nur gelegentlich, da sie nicht mehr als 5 Dollars für den jedesmaligen Dienst
vergütet erhallen. Man wählt hiezu die schnellsten Schiffe aus, welche alsdann an
dem Kasten, der die Räder deckt, in rother Schrift die Worte tragen; Üniled-Sta-
tes-Mail. Gegen Mittag des 3 0 . Juni’s legten wir zu Portsmouth, oherhalb der
Mündung des Sciolo-Flusses an, und ich schiffte hier ans, nm deu Ohio-Canal zu
bereisen.
i ) Gmdin hat belianntlich mit Tanagra missisippensis und aesliva eine Verwirrung an-
gerichtel, die man, wie es mir scheint, nicht richtig aniässle. Da die Beschreibungen ln
dem Systema Naturae nndeutlich sind, und beide aut den nord-americanischen Vogel bezogen
werden können, so scheint es doch natürlicher, den nördlichen, am Missisippi häulig
vorkommenden, Tanagra missisippensis, und den mehr südlich lebenden, aestiva zu nennen
obgleich die neueren Ornithologen znm Theil gerade umgekehrt verfuhren. Ia meinen Bell
trägen zur Naturgeschichte Brasiliens habe ich die Unrichtigkeit begangen, beide Vogei
für Identisch zu halten; ich sah diesen Irrthum aber bald ein. Dass man die in Brasilien
lebende verwandte Tangara, missisippensis nennen wlil, kann doch unmöglich gut geheissen
werden, da jener Vogel an diesem Flusse durchaus nicht vorkommt. Beide Vögel sind
einander übrigens sehr ähnlich, nur ist der brasilianische grösser nnd stärker, sein Sclma-
hel stalker und dicker, seine schon zinnoberrothe Farbe heUer, als nn dem nord-amcri-
caiiischen. Der von mir hier missisippaisis genannte Vogel ist übrigens kein anderer, als
l a V ü “’' ? Zoologen, welche in der neueren Zelt über das
nördliche America geschrieben haben.
xxxn. T
B e r e i tu n g d e s O h io - C a n a l s , d e s S e e s E r i e , nnd
d e r E äU e d e s B i iä g a r a , v om S l . b i s 3 0 . Jn n i
I S S J .
Bereisung des Ohio-Canals - Chilliootbo - Licking-Summit, Mehate Steile des Canal« - Abfall
des Canals bei Akron — Cleveland - Der See Brie — Seine Beschiirnng - Buialoo — Bio
Seneca-Indianer — Die sechs Nationen — Nld g a ra -B iv e r — Dort Niagara — Die Niágara-
Fälle — Besnch dea Gottesdienstes der Toscarora-Indianer.
Portsmouth ist ein ziemlich unansehnlicher Ort, mit niederen Häusern nnd einigen
breiten niigepflaslerten Strassen, in dem Winkel unweit der Mündung des Sciolo
in den Ohio erbaut. Hier beginnt der OMo-Canal, welcher letzteren Fluss mit
dem See Erie verbindet. Eine Menge von Böten heschiifen diesen schönen Canal,
welche nach Art der Missonri-Kielböte erbaut, aber bequem mit mehren kleinen
Ziminercheii eingerichtet sind. Ihre Länge beträgt etwa 7 7 bis 8 0 Fuss, die Breite
1 4 , und sie werden von zwei Pferden gezogen, auf welchen der Driver oder
Schiffzieher reitet. Diese Ohio-Canalböte sind nicht so gnt eingerichtet, als die
des Erie-Caiials, wo man für Passagiere und Fracht zweierlei Böte eingerichtet