delliolz sich erhebt. Die jungen Zweige der Heroloektannen hiengen bogig herab,
und zierten den Wald in diesem Alter sehr, allein diese schöne schlanke Stellung
der Zweige verliert sich, sobald der Baum an Alter zunimmt. Sambucus und A sclepias
blüLeteu jetzt überall, die Typha wuchs in allen Sümpfen. Jenseit des Chi-
tenango-Creek erreichten wir das Dorf dieses Namens, dann nach einer Stunde
Canastota, eia grosses Dorf mit netten Häusern und ein Paar Kirchen, mit Thürmen
und angestrichenen Laden. Die schönen Weizenfelder umher waren noch
nicht reif. Zu Mittag befanden wir uns in dem Dorfe Oueida, das in einer unregelmässigen
Strasse zu beiden Seiten des Canals erbaut ist. Hier fanden wir zu-
föllig über hundert Oneida-Indianer, deren vou der Regierung ihnen angewiesene
Ländereien in südlicher Richtung in dieser Gegend liegen. *Die Weiber trugen
schwarze runde Filzhüte, die Männer rothe wollene Schärpen über ihre blau tuche-
uen Ueberrocke. Ihre Farbe war meist gelbbraun und nicht dunkel, dabei waren
sie nicht gross, besonders die Weiber, wie früher von deu übrigen Üeberresten der
sechs Nationen gesagt wurde. Das weibliche Geschlecht hat noch mehr die Natio-
nalzöge beibehalten, als das männliche. Ein Theil dieses Volkes sollte, wie mau
mir sagte, hier eingeschifft und iu die Gegend von Greenbay gebracht werden, wo
es sich aiibauen will. Sie wohnten bis jetzt meist 1 2 bis 1 5 Meilen von hier
auf ihren Pflanzungen zerstreut, und man nennt diese Niederlassung gewöhnlich eiu
Dorf, obgleich eigentlich kein solches zusammenhängend besteht. Dort befindet sich,
was man gewöhnlich Oueida-Castle nannte, ein Gebäude, in welchem sie ehemals
die Angelegenheiten ihres Stammes berielheu, und der sogenannte Council-Grove
CVersammluugs-Hain), ein Platz mit hohen alten Bäumen, unter welchen die Oneidas
bei allgemeinen Augelegeuheiteu zusammen kamen. Noch jetzt thun sie dieses
jährlich den 0. Juni zu Oneida-Castle, bilden im Council-Grove einen Kreis,
jede Familie für sich allein, und die Bevollmächtigten der Regierung zahlen eiuem
jeden von ilmeu T Dollars aus, weil sie ihr Land au die Vereinten Staaten verkauften.
Es sind jetzt die beiden Counties Oueida und Madison, welche den alten
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Wohiiplatz des Oneida-Stammes enthalten. Sie wohnen auch noch gegenwärtig in
dieser Gegend, haben aber einen Theil ihres Landes au die Vereinten Staaten verkauft.
Unter den verschiedenen Stämmen der sechs Natioueu waren sie der einzige,
der in den früheren Kriegen den Americanern treu blleh.
Von Oneida aus erreicht mau bald Verona, ein kleines Dorf mit einer Fenster-
scheiben-Fabrik, südlich vom Oneida-See, wohin man von hier jetzt einen Canal
anlegen wollte. Um 2 Uhr befanden wir uns in dem kleinen Dorfe New-London,
in einer stark mit Hemlock bewachsenen und gemischten Waldgegend, wo sich neben
dem Canale waldige Sümpfe und einzelne Wobiiungen zeigen. Ueberall g ewinnt
mau hier Holzproducte, als Bretter, Scheitholz, Bauholz uud dergleichen und
verschifft dasselbe auf flachen Canalböten. Fünf Meilen von N. London erreicht
mau Rome, etwas vom Canale entfernt, einen bedeutenden Ort, der aus der Ferne
schon 5 Kirchen zeigt. Rund umher ist eine weile ebene Gegend, durch welche
der Mohawk fliesst; der Horizont ist vom Wald begrenzt. Bei Rome soll man
noch die Ueberreste des alten Fortes Staiivix sehen. Der Caual durchschneidet nun
das Dorf Oriskany am Oriskany-Creek, welches ehemals einer der Hauptwohn-
plätze der Oneida-Nation war; dann folgt eine Wiesengegend, welche mit freundlichen
Wohnungen und schönen^Wäldern, Gebüschen von Sambucus und Rhus, und
Heuschuppeu mit beweglichem Dache wie in Holland abwechselt. Bei dem heitersten
Sonnenscheine erreichten wir gegen 6 ühr Abends Whitestown, einen netten
nahrhaften Ort am linken Caualufer, von der Familie White ursprünglich angelegt,
welche hier zuerst sich niederliess. Ein gewisser H e n r y W h i t e befand sich an
unserem Boote, nach dessen Grossvater, als ersten Ansiedler dieser Ort seinen Namen
erhielt. Dort existirt noch die erste Scheune, welche in dieser Gegend erbaut
wurde. Zur Rechten des Canals sieht man hier die grosse ßaumwoIIeu-Manufactuc
des Herrn M a r sh a l zu N ew -Y o rk , welche ein ganzes Dorf bildet, uoch zwei
andere ähnliche Werke liegen io der Nähe; allein an dem in den Mohawk fallenden
Sacquit-Creek zählt mau wohl uoch zwölf Baumwollen-Manufacturer Als