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Menschen oder Hunde ziehen. Die Last wird mit Riemen aut den Schlitten befestigt.
Einen solchen vou Hunden gezogenen Schlitten siehe auf der Vignette des 3 9 .
Capitels. Bei tiefem Schnee bedient man sich auch der Schneeschuhe (Tab. XXL
Fig. 4 .), welche schon Capt. F r a n k l in beschreibt»); nur sind die der Mandans w eit
kleiner, etwa ä% Fuss lang, da man sie hingegen im Norden 4 bis 8 Fuss lang
macht. Hunde (Maiiissuerutlä) hahen die Mandans und Mönnitarris übrigens bei
weitem nicht in dèr Anzahl, als die Assiniboins, Crows und Blackfeels. Sie siud
selten vou der eigeullicbeii Wolfsfarbe, sondern meistens schwarz oder w e is s, oder
schwarz und weiss gedeckt. Bei den mehr nordwestlichen Nationen gleichen sie
in der Gestalt mehr dem W o lfe , hier mehr dem Schähäkä oder Prairle-Wolfe
(Canis latrans); auch fand mau hier eine braune, von eiiropäisoheii Hühnerhunden
abstammende Basse, und hörte deshalb hier mehr Huiidegebelle, statt dass bei den
mehr westlichen Nationen nur Geheul von diesen Thieren gehört wurde. Die in-
diauisclien Hunde müssen harte Arbeit thun, bekommen viele Schläge, aber wenig
zu fressen, gerade wie bei den Eskimaux»»).
Die Mandans sind gastfreundlich, wenn mau sie besucht, und gewöhnlich werdeu
Bekannte öfters vou ihnen eingeladen. Man isst alsdanu uud raucht, w ie schon
bei anderen Nationen erzählt wurde. Ihre Pfeifen sind aus dem rothen Steine oder
aus schwarzem Thone gearbeitet, oft ist der Thon nur schwarz angeslriohen. Die
rolheii Pfeifenköpfe erhallen sie meist von den Dacotas; doch haben sie auch hölzerne
Köpfe, inwendig mit Stein gefüttert. Das Bohr ist einfach, lang, rund oder
platt, iu der Hauplsaohe wie vou den Dacotas abgebildet, uud sie treiben mit ihren
Pfeifen weniger Luxus, als andere Stämme. Sie rauchen theils die Blätter der
selbst gehanten Tabackspflanze » » » ), theils die Binde des Bed-Willow (Cornus sericea)
V) s. Capt. F r a n k l i n 1. c. pag. 9-t.
* * ) S. Capt. L y o n 1. c. pag. 1 8 9 .
***) Schon S a y b em e rk te , dass a lle indianigclien Stämme in d e r Nähe d e r Rock y -Mo u n talu .s eine A rt Nico-
tian a b au en , und ich habe dieses fiir mehre d e rs e lb e n b e stätigen könn en . Die von m ir mitgebrachten
Samen je n e r PilanKen haben in meh ren botanischen G ä rte n g e b lü h t, und man b a t d ieses Gewächs fiir
Nie. quadrivaivis hesiimmt.
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mit dem Taback der Handelsleute gemischt, oder deu letzteren mit den Blätteru des
Sakakomi (Arhutus uva u r s i), in ihrer Sprache Mänoa-ScLütlä. Die Rinde des
Red-Willow heisst in der Maudaii-Sprache Mäiiua-Sächka (ch in der Kehle). Der
Taback der Weissen unvermischt, ist den Indianern zu stark, weil sie deu Rauch
in die Lungen einzieheu; daher rauchten sie auch die Cigarren nicht gern. Die
Speisen bei den Mahlzeiten der Mandans werden iu hölzernen Schüsseln (Manna-
Pachä) vorgesetzt. Die Löffel, Mausä (an franz.) sind meist gross, gelblich und bauchig
aus deu Hörnern des Bighorn (siehe den Holzschnitt B. I. pag. 5 6 8 .) oder
schwarz und ohne Bauch, aus Bisonhörnero gemacht. Die Nahrungsmittel sind man-
nichfaltig.
Die Indianer der feststehenden Dörfer haben vor deu bloss umherziehenden Jägervölkern
den Vorzug, dass sie nicht nur jagen, sondern auch ihren Hauptunter-
halt aus ihren Pflauzuiigen nehmen, welches ihnen immer einen gCAvisseu Rückhalt
in der Noth sichert. Zwar hungern auch diese Indianer zuweilen, wenn die Bisonheerden
sich entfernt halten und ihre Feldfrüchte missratheu; allein der Mangel kann
hei den Missouri-Indianern doch nie so drückend werden, als bei den inelir nördlich
wohnenden Nationen. Die Gewächse, welche sie bauen, sind Mays, Bohnen
(P h a seo lu s), Kürbisse, Sonnenblumen (Helianthus annuus) und die Tabackspflanze
ONicotiana quadrivaivis).
Von dem M a y s* ) giebt es viele Farben-Varietäten, und mehre Abarten, w e lche
bei ihnen verschiedene Benennungen tragen. Die allgemeine Benennung für dieses
Gewächs in der Mandan-Sprache ist Köhchantä (ch guttural, an franz.). Die
verschiedenen Abänderungen sind etwa die nachfolgenden: 1 ) Weisser M ays, Schötka;
3 ) Gelber Mays, Sihka; 3 ) Rother Mays, Sachkä; 4 ) Gefleckter Mays, Puskä;
* ) Ich habe die verscIiiedencQ May sarfen d e r Maudaus mit nacli Euro p a g e b ra c h t, und sie sind .viisge-
s ä e t M'ordeo; jed o ch n u r die frü h en S o rte n wu rd en im September ISSA r e if . Die Kolben haben am
Rheine bei weitem nicht die Grösse e rla n g t, a ls ln ihrem V aterlan d e . D o rt w ird die Pflanze 4 — 3 — 6
Fu s s hoch, uud die F a rb e n d e r K o rn e r sind ü b e rau s abwechselnd, le b h a ft und schön. Am ß h e iu e e r re
ic h te die Pflanze eine Höhe vo n 4 bis 4 y , Fuss. Die sp ä teren S o rte n w-urden 1 0 F u s s hoch, w a re n
Ende Octobers n o ck n ich t v öllig re if. Ueber den Mays d e r Mandans siehe B r a d b u r y 1. c. pag. 1 45.
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