ten des gauzeu Missouri - Laufes und dabei ein der indiaoiscben Wildnisse durch
seine lange Beschäftigung mit der Biberjagd vollkommen kundiger Mann, ein gewisser
G a rd n e r , kurz vor mir den Fluss hinab geschifft se y , und man hatte mir
gerathen, denselben einzuboleu uud ibn wo möglich als Piloten anzunehmen, da
mein Steuermann schlecht und die Snags des Flusses an vielen Stellen sehr g efährlich
waren. Jetzt erblickten wir das schlechte, flache, schwer mit Fellen beladene
Lederboot G a rd n e r ’s vor uns und holten dasselbe bald ein. Ich machte ihm
sogleich den Vorschlag, sein Pelzwerk in mein weit sicheres Boot , zu nehmen,
wenn er dasselbe steuern wolle, welches er mit Freuden amiahra. Seiu Boot war
höchst unsicher und schlecht, dabei so schwer geladen, dass es nur höchst langsam
fortrückte, und sein Bord kaum über Wasser stand. Er kam jetzt vou der
Biberjagd vom oberen Yellow-Stone zurück, und hatte zwei Leute bei sich. Wir
legteu am Ufer an, man besorgte die Umladung, und wir uuternahmen während
dessen eine Excursion in die interessante Gegend. Die frisch grünen Hügelketten
mit hohen Bäumen uud Wäldern bedeckt oder umgeben, schöne Gebüsche am Ufer
mit Cedern gemischt, überall das frische üppige Grün des Frühlings! Iu den colossalen
hohen alten Stämmen, d. h. ihren oberen hohlen Aesten nistete in Menge
die Purpurschwalbe (Hinmdo purpurea), schwarze Trupiale hielten sich in Flügen
in dem hohen Grase zwischen den Stämmen auf, der muntere kleiue Zaunkönig
(Troglodytes aedon) sang hier, Falco Sparverius sass auf einer hohen Astspitze,
und auf dem Boden an der Wurzel der Bäume glaubte man eine Maus laufen zu
sehen, fand aber bei genauerer Betrachtung, dass dies ein kleiner Vogel war, den
man nicht zum Anffliegeu bringeu konnte, der beständig auf zwei bis drei Schritte
sich umher treiben lie ss, und zum Schüsse zu nahe war. Als wir ihn endlich erlegten,
fand es sich, dass es der kleine niedliche Fink war, welchen W i ls o n
Fringilla caudacuta nennt*}. Auch der aschgraue iünk mit äusseren weissen
*) Sielie dessen Ornitbologie Vol. IV. pag. 7 0 . pl. 3 4 . Fig. S. E r aoll nach A u d u b o n meist am W asse r
le b en , allein icb habe ihn in dem tookensten Boden wie eine Maua umherlnufen gesellen.
Schwanzfedern (Frin gilla hyemalis) hielt sich jetzt hier auf, nistet also hier*).
Gegen 1 Uhr am Mittage erreichten wir L e R o i’s Pflanzung uud legten derselben
gegenüber an der Sandbank an, da der Wind sehr stark war. Man liess das
Boot an der Cordelle längs des Bandes der Sandbank hinab gleiten, damit dasselbe
nicht in die, in der gegenüber liegenden Bucht befindlichen Snags getrieben werden
konnte, dann legten wir uns unter dem hoben Abhange des linken Ufers in den
Schutz. Man zerstreute sich um zu jagen, faud aber eine dicht verwirrte Dickung
voll Kletten am üfer, so dass mau kaum hindurch kommeu konute. Hier hielten
sich viele Vögel auf, auch sahen wir den Scharben (Crtr&o)**), der sich
auf die hohen üferbäume setzte, der Whippoorwill rief, und Fledermäuse flogen
über dem Flusse umher. Den Abend brachten wir um das Feuer sitzend bin,
wo mir G a rd ner von den vielen Zügen und Gefechten erzählte, die er mit den
Indianern gehabt hatte; er theilte mir besonders auch die näheren Umstände von des
schon erwähnten alten Biberjäger G la s s Tod mit, welches mich besonders iuteres-
sirte, da ich den Scalp des einen der beiden Arikkara-Indianer besass, welche in
Folge jener Mordihat von G a rd n e r getödtet worden waren. Dieses Ereigniss trug
sich iu folgender Art zu. Der alte G la s s war mit zwei Begleitern von Fort-Cass
auf die Biberjagd aa den Yellow-Stone gezogen, uud alle drei wurden weiter abwärts,
als sie über das Eis des Flusses giengen, am jenseitigen Ufer vou einer
dort verborgenen Kriegsparthei von 3 0 Arikkaras erschossen, scaipirt und beraubt.
Von hier zogen diese den Weissen so gefährlichen Indianer uach deu Quellen des
Powder-River, und es traf sich zufällig, dass G a rd n e r mit etwa 3 0 Maun und
3 0 Pferden eben dort angehalten hatte. Als die Pelzjäger in der Dunkelheit um
mehre Feuer gelagert waren, erschienen plötzlich die Indianer, begrüssten sie iu
der Mönnitarri-Sprache, umringten die Feuer uud trockneten ihre Schube. G a rd -
P
fei"
* ) S n o w b i r d A V ilso n 1. c. Vol. I I. pag. 1 88. pl. 16. Fig.
s te llt, a ls e r in d e r N atu r ist.
4 4 ) Vielleiclit Phalacrocorax floridanus And.
P r. Maximilian v. W . Reise d. N.-A. S. Bd. .
, d e r diesen Vogel g rö s s e r und s tä rk e r v o r-
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