eine besondere Species ( 1 ) , wie anch schon L e w i s und C la r k e dieser Ansicht
waren, ist am ganzen oberen Missouri sehr häufig und Tariirt sehr in der Farbe.
Man findet ihn von der wolfsgrauen bis zur gänzlich weissen Farbe abwechseind.
Seine Jungen wirft er in einem Baue oder Höble in der Erde. Im Winter sind
diese Thiere sehr ausgehungert und ausserordentlich mager. Sie folgen den Bisonheerden
uud erbenlen davon manches kranke, junge oder schwache Thier, uud
wenn die Jäger jagen, so haben die Wölfe ihre Aemdlezeit. Sie beissen nnd
fressen sich untereinander auf; häufig griffen sie jedoch die todten Wölfe nicht au,
welche wir in der Prairie liegen liessen, die Noth war damals ohne Zweifel nicht
gross genug. Den Knall der Flinte kennen sie so genau, dass sie augeublicklich
ankonimen, sobald mau geschossen hat. Eben so ist e s mit den Baben, uud die
indianischen Jäger'behaupten, die Wölfe sähen nach diesen Vögeln, um die Kichtuiig
zu finden, iu welcher der Baub liege. Ein jedes augeschosseiie Thier wird sogleich
von ihnen verfolgt und ist verloren, ja in kalten Wintern sind sie oft so
kühn, dass sie in die Dörfer kommen. Im Norden sollen sie Hütten nieder reissen
uud die Hunde in dieselben zurücktreiben*).
Der Pra irie-W o if ( 3 ) oder Schähäcke der Mandans (C am s latrans S a y ) ist
in der Nähe des Forts so häufig, als der Wolf. Die Bälge dieser beiden Thierarien
werden von deu Weissen nicht gesucht. Der rolhe Fuchs (Canis fu h u s) ist sehr
schön und dabei gemein, jedoch bei weitem nicht so häufig als die Wölfe. Sein
Balg ist lang- nnd zarthaarig, von einigen wenigen Farbeiivarietäten, beinahe wie
bei dem europäischen Fuchse, doch ist er meistens constaiit gefärbt ( 3 ) . Der graue
Fuchs (Canis c in ereo -argénteas) wird ebenfalls hier gefunden* * ) , so w ie der
Kreuzfuohs (Canis äecussatus) der wohl nur Varietät ist, obgleich ich über diesen
uicht entscheiden kann. Der schwarze oder Silberfuchs (Canis argentatus) kommt
• ) Siehe T a n n e r I. c. p ag. 180.
* 4 ) P o p p i g (s. dessen Re ise B. I. p ag. 3 1 4 ) s a g t, d e r n o rd -am e ric . g r a u e Fu chs le b e in Chili, und h ä lt den
vo n P a rag u a y f ü r dieselbe Sp e c ies; a lle in f ü r den b ra s ilian is ch e n , d e r ju it dem von A z a ra beschriebenen
identisch sch ein t, bin ich je t z t vom Gegentlieile ü b e rz eu g t.
mehr nördlich vor, ist etwa 6 0 bis 7 0 Meilen von hier nicht selten, zeigt sich
aber auch hier zuweilen uud man bezahlt den Balg wohl mit 6 0 Dollars. Der
schon weiter oben beschriebene Prairie-Fuchs oder K it-F o x (Canis velox S a y ) ,
von den Caiiadieru le chicn de prairie geuannt, ist gemein uud gräbt seiue Höhlen
in der Prairie und in Hügeln. Alle diese Füchse fängt mati im Winter mit Fallen,
so w ie die Wölfe. Der Panther (F e lis concolor) ist jetzt am Missouri selten;
L e w i s und C la r k e erlegten noch einen daselbst. Iu deu B lack-Hills und den
Rocky-Mountains soll er noch zahlreich seyn. Der gemeine Luchs, Wild-Ca t, le
chat sauvage (F e lis ru fa ) kommt hier nur selten vor, doch sind einige solcher
Thiere hier erlegt worden, und wir spürten noch einen im Schnee. Die Fischotter
(L u ira canadensis) lebt in den Flüssen, ist aber der indianischen Nachstellungen
wegen selten.
Der Mink (M u ste la Vison) le foutereau, ist gemein. Bei den Mönnitarri-
Dörfern hielt sich ein schneeweisses Thier dieser Art auf, welchem man uachstelUe.
Der Hermelin ( 4 ) (Mustela Ermi?iea) ist zahlreich und die Indianer stellen ihm
mit Schleifen von Pferdshaaren stark nach, um das F e ll zur Verzierung ihrer Anzüge
zu gebrauchen. E s wird tlieuer bezahlt, zuweilen mit 6 Dollars (1 5 fl. rheinisch).
Das kleine W iese l (Must, vulgaris) erhielt ich im November braun, und
im December schneeweiss mit einigen schwarzen Haaren an der Schwanzspitze (.5).
Stinkthier (MepMtis mesomelas Licht.) ist nicht selten und ich habe nicht die g eringste
Abweichung von dem pensylvanischen gefunden. E s giebt nicht selten
gänzlich weisse Individuen. Ein solches vou den Quellen des Cliayenne-River verdankte
ich der Güte des Herrn H am ilto n zu Fort-Union, welches ich jedoch
durch den Brand des Dampfschiffes verlor. K in g * ) ist der Ansicht, dass die verschiedenen
Stinkthiere nur Varietäten einer Art seyen; allein ich kann mit ihm in
diesem Puncte nicht übereinstimmeu. Der Dachs (Meies labradoria) ist nicht selten,
ebenso das Stachelschwein (H y s tr ix dorsata) welches übrigens durch die indianischen
Nachstellungen vermindert wird. ______ _________________
=1') s . dessen Re ise mit Capt. B a c k , Vol. I I. p ag. 1 87.