auf den Accenl der Worte an. Die Vocale « uiid u werden oft nur Laib ausge-
sprocbeu, kommeu aber sehr häufig vor. Au vielen Worten, welche die Euduug
Jdsch, osch, nosch und dergleichen hahen, spricht man zuweilen n i-s ch , no-sch ,
und lässt das sch nur als ein Zischen etwas uachkliugeu. Das r wird nie in der
Kehle, sondern mit der an deu Gaumen gelegten Zungenspitze gesprochen; r und l
sind zuweilen, wie bei den Brasilianern, auch bei diesen Indianern scliwer zn unterscheiden,
und ein Bnchstabe, welcher dem einen wie l klang, wurde von dem
anderen mit einem r geschriebeu, und eben so ist e s mit i und r , da diese beiden
Consouanlen öfters verwechselt werden»). Ich habe nur eiu Wort kennen gelernt,
wo am Ende eiu Austosseii mit der Zunge, wie tl gehört wird, eine Art vou
Schnalzen. Die beiden Sylben Kü äsch am Ende eines Wortes, zeigen häufig den
Plural au. Ich habe viele Worte als Sprachproben gesammelt, auch ganze Phrasen
inedergesohrieben, uud einen Versuch zu einer Grammatik der Maiidau-Sprache g emacht,
dessen Volleiidnng hingegen durch die nngilnstigen Umstände verhindert
wnrde. Ueber die Sprachproben siehe den Anhang. Alle Leute hahen mir versichert,
sie erinnerten sich wohl, dass zur Zeit ihrer Jugend manche Aehnlichkeiten
noch nicht e.xislirteii, welche jetzt zwischen der Mandan-uiid Mönnitarri-Sprache
sich eingeschlichen haben. Beide Sprachen hatten damals völlige Verschiedenheit,
wie in der Hanplsache auch noch jetzt; jedoch diese Stämme haben seitdem, als
nahe Nachbarn und Alliirte, einzelne Worte vou einander angenommen, und verstehen
sich jetzt schon besser, als damals. Die Zeit wird hier unfehlbar ihren Eiii-
iluss noch mehr äussern. Merkwürdig ist es und ein B ew eis, wie leicht durch
Trennung einzelner Stämme und selbst einzelner Dorfschafteu ein und derselben
Nation, sogleich Abweichungen in der Sprache entstehen, sich modlficireii und in
andere Dialecte übergehen. Hiervon habe ich ein Beispiel in den beiden Dörfern
der Maudans gefunden, wo sich .schon viele Sprachverschiedenheilen eingeschlichen
• ) Ce ran e ä a e .e lb e wird in d e r in le re .d a n ten W e ltre la e d e . A . l r o l
Hell deines AilleLllialies n« V anH o ro IVol. V. pag. S « . ) gesagt.
a Dumo0 t d’UrvUIe b e i Gelegen-
209
hatten»), wovon ich Proben zu sammeln bemüht war; siehe den Anhang. Die Mandans
haben übrigens mehr Fertigkeit, andere Sprachen zu erlernen, als viele andere
Nationen; sie sprechen nämlich meistens die Mönnitarri-Sprache, während nur w e nige
von diesen, die Mandan-Sprache verstehen. Für das Fluchen sollen die meisten
americanischen Nationen, wenigstens die des Missouri, keine Worte haben.
Die Mandans haben in dieser Art nichts, als den Ausdruck, Wähchi- Kanaschä
(ch guttural), welches „schlechtes V o lk “ bedeutet. Der Artikel fehlt in der
Mandan-Sprache, und das Geschlecht ist für verschiedene Gegenstände immer dasselbe,
nur wenn man einen Mann oder eine Person weiblichen Geschlechts aiiredet,
hat man eine hierhin gehörige Abweichniig. Sagt man z. B. zu jemand, er solle
etwas thun, so wird im männlichen Falle die Sylbe „ tii“ angehängt, hei einem
weiblichen Wesen „ n a “. Meine Bemerkungen über die Sprache der Maudans verdanke
ich meistens der Güte und Geduld des Herrn K ip p , der I I Jahre unter
diesem Volke gelebt hatte, eine indianische Frau besass, und diese Sprache vollkommen
erlernt hatte. Ohne seinen Beistand würde es unmöglich gewesen seyn,
auch nur soviel zu erlangen.
Die Namen der Mandans hahen immer einen Sinn, sie drücken sogar oft ganze
Sätze aus. Alle mögliche, sie umgehende Gegenstände werden zur Namengebung
heiinfzt; häufig sind dieselben seht schmutziger Art. Hier eiuige sonderbare
Namen als Beispiele:
Matü-Manöchikä (ch gnttur.), der Bär, weichet ein Geist ist.
Beröck-Manöcliikä, der Stier, der ein Geist ist.
Kuhä-Haudeli (h d. d. N a s e , lum ebenfalls und franz.), ich höre kommen.
Tamiiisickä-Kühpa-Kohä-Chihä (erstes n franz., ch guttur.), es sind ihrer
sieben mit alten Weibern verheirathet.
*} Aülinliclie Beiapiele findet man z . B. zn Va
Dumoni d ’Ui-viUe Vol. V.
Tr. Mfixirollian v. W . R eise d. N .-A . S. Bd.
a. a. 0 . Siehe voyage de Ja con'eite l’Aslrolabe pa r
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