Thiere und den Abfall der Wohnungen. R ich a rd son sagt, sie jagten truppweise, jedoch
wir haben sie nie in solcher Anzahl bei einander gesehen, als die veränderlichen Wölfe.
Die Abbildung, die er von diesem Thiere giebt, ist nur mittelmässig. Bei den Mandans
heisst der Prairie-AA''olf: Schähäcke; bei den Mönnitarris: Böhsa; bei den Arikkaras;
Packkätsch (ach guttur.); bei den Dacotas: Mihtschack-Sih; bei den Blackfoot-Indianern:
Sehnipäh u. s. w.
3 ) Canis fulvus. Ich habe viele Felle dieser Art verglichen und sie einander in der
Hauptsache sehr ähnlich gefunden; dennoch machen die Pelzhändler eine jede kleine Varietät
zur Species. Dieser Fuchs ist meistens heller und glänzender gefärbt, als der europäische;
man könnte ihn wegen seiner vorzüglichen schönen Färbung den Goldfuchs nennen.
Ein starkes Thier dieser Art in seinem langen feinen Winterhaare ist ausgezeichnet schön.
Seine beständigen Characterzüge scheinen zu seyn: Gesicht weisslich, das äussere Ohr nur
an der Spilzcnhälfte schwarz; Spitzen der Zehen weiss, welches nur sehr selten variirt;
Oberkopf, Nacken, Oberrücken glänzend hell gelb oder schön lebhaft röthlich-gelb; Hinterrücken
mehr weisslich, mit heil rothen Haarspitzen; Schwanzspitze weiss; der Schädel
ist weit mehr platt gedruckt, als an unserem Fuchse. Die Confusion in den americanischen
Schriftstellern über diesen Gegenstand ist gross; alleinRichardson unterscheidet die oben
erwähnte Fuchsart sehr gründlich und richtig von der europäischen. Nach K in g Q. c. II.
pag. 2 2 4 .) sollen der Silber - und Kreuzfuchs Varietäten von C. fulvus seyn. Dass T ow n sen
d den europäischen Fuchs am Columbia gefunden haben will, befremdet mich nicht wenig;
wahrscheinlich wird diese Beobachtung nicht Stand halten.
4 ) Der nordamericanische Hermelin scheint nicht bedeutend von dem europäischen abzuweichen.
Das grösste Thier dieser Art, welches ich am Älissouri mass, hielt 17" 8"'
in der Länge, und der Knochen In der männlichen Ruthe war 11'" lang. Die Ojibuäs nennen
diese Thierart; Tschingöhs; die Mönnitarris Öhsisa; die Mandans: Mähchpach-Pirakä
(kurz ausgesprochen, ch guttur.) u. s. w.
5 ) Das kleine Wiesel (Mustela vulgaris?) wird schon bei den Mandan-Dörfern im
\Attnter gänzlich weiss gefunden. In dieser Zeit habe ich an seiner Schwanzspitze einige
schwarze Haare bemerkt, weshalb es vielleicht eine besondere Art bilden könnte. Da ich
alle meine Exemplare verlor, so konnte ich keine genaue Vergleichung anstellen und muss
mich begnügen, die am frischen Thierchen genommenen Ausmessungen hieher zu setzen,
dieselben aber mit der ganz auf gleiche Art genommenen Dimensionen der europäischen
Mustela vulgaris zusammen zu stellen.
tk
Europ. W ie s e l: Amer. W e s e l:
Ganze L ä n g e .................................... 7" 7'" . .
L. d. Schwanzes mit den Haarspitzen 1" 5'" . .
L. d. Schw. ohne die Haarsp. . . . 1" 2"' . .
L. d. Kopfs........................................ 1" 6"' . .
Br. d. Kopfs zwischen den Ohren . 10'" . .
L. d. Bartborsten......................... 9"' . .
L. d. Vordersohle bis zum Handgelenke 8"' . .
L. d. H in t e r so h le 10'" . .
6" 6
. 1" 3"'.
10"'
. 1"3 '".
. 6%"'.
10'".
. 4%"'.
Die Mandans nennen diese Thierart Makschipka; die Mönnitarris: Öhsisa-Isipparui. ~
6 ) Siehe Nova Acta Phys. Med. Acad. Caes. Leop. Carol, etc. T. X IX . P . I., wo ich
eine Nachricht und Beschreibung von diesem, in der Nähe der Mandan-Dörfer vorkommenden
Thiere gegeben habe. Der Goffer ist eben so tapfer und streitsüchtig, als der chilesi-
sche Cucurrito (s. P ö p p ig s Reise B. I. pag. 146.). Man hat ihn fälschlich mit umgekehrten
Backentaschen abgebildet, welche in dieser Lage gleich grossen Beuteln oder Kegeln
nachschleifen, und schon Cu vier beurtheilie diese Darstellungsart sehr richtig, wenigstens
ist mir nichts Aelmliches in der Natur vorgekommen. Da sich diese Backentaschen leicht
umkehren und herausziehen lassen, welches das Thier vielleicht selbst zu bewirken fähig
seyn durfte, um sie ihres Inhaltes zu entleeren, so hat man die Exemplare zuweilen auf
diese Art ausgestopft und danach die Abbildungen entworfen; icii muss jedoch glauben,
dass diese Art der Umkehrung nur selten in der Natur vorkomme, und es streitet meine
Erfahrung gegen die Annahme einiger Zoologen, als wenn diese Taschen heraus träten,
sobald sie mit Nahrungsmitteln angefüllt würden. AVarum übrigens R ich a rd son (s.Six th
report on amer. Zool.) Fr. C u v ie r ’s Saccomys mit Geomys vergleicht, begreife ich nicht,
da die erstere eine zierliche, bewegliche, lang geschwänzte Maus ist, während die letzteren
plumpe, mauhvurfsartige, kurz geschwänzte, dem Tageslicht meist entzogene Thiere
sind, die nur höchst wenig Aehnlichkeit mit den ersteren zeigen. Saccomys und Pero-
gnathiis haben dagegen sehr viel Aehnlichkeit mit einander.
7 ) Hypudaeus leucogaster: Gestalt gedrungen, stark, Kopf etwas dick, Ohren ziemlich
kurz, Schwanz kurz. Kopf etwa '/s der Länge des ganzen Körpers ausmachend. Die
Unterlippe 3 '/s'" Iiinter die Spitze der Nasenkuppe zurückgezogen; Oberlippe durch eine
kleine Furche getheilt; Auge ziemlich gross, glänzend, schwarz; starke Barthorsten an den
Seiten der Schnauze etwa i" lang, abstehend und mit ihren Spitzen vorwärts gekrümmt;
Ohren ziemlich klein, steigen nicht über die Horizontallinie des Scheitels hinauf, an der
AA^urzel inwendig etwas nackt, gegen den Rand hin mit glatt anliegenden kurzen Haaren
besetzt, welche nicht über den Rand vortreten; Leib dick und gedrungen; Vorderbein stark
und kurz; Daumwarze klein, mit einem kurzen, stumpfen Kuppennagel; Mittelzehe ein we